Kreis Olpe. Von den hohen Infektionszahlen sind auch Mitarbeiter im Pflegebereich betroffen. Im Kreis Olpe könnte es bald vereinzelt Arbeitsquarantäne geben.

Durch die hohen Infektionszahlen müssen immer mehr Menschen in Quarantäne und Isolation. Mit den beschlossenen Corona-Lockerungen, die zum Großteil ab dem 2. April greifen werden, wird sich diese Dynamik verstärken. Vor allem die kritische Infrastruktur wird durch Personalausfälle belastet. In diesem Fall könnte die sogenannte Arbeitsquarantäne greifen: Corona-positiv Getestete dürfen dann weiterhin arbeiten gehen, wenn sie ausschließlich Kontakt zu anderen Corona-Positiven haben, müssen sich zuhause aber in Isolation begeben. Einige Arbeitsbereiche im Kreis Olpe steuern auf dieses Szenario zu.

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GFO hat bereits eine Anfrage beim Kreis Olpe wegen Arbeitsquarantäne gestellt

Unter anderem haben die Pflege- und Senioreneinrichtungen der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen (GFO) mit massiven Personalausfällen durch die Omikron-Welle zu kämpfen. Eine Arbeitsquarantäne habe es in den sechs Einrichtungen im Kreis Olpe noch nicht gegeben, aber: „Wir mussten schon Kontakt zum Gesundheitsamt des Kreises aufnehmen, weil es personell wirklich sehr eng war“, sagt Ronald Buchmann, Leiter der GFO-Altenhilfe. Letztendlich habe man auf die Arbeitsquarantäne jedoch verzichten können, weil sich zuvor infizierte Beschäftigte wieder rechtzeitig freitesten konnten.

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Im Gegensatz dazu seien in einigen GFO-Heimen im Rheinland bereits Mitarbeiter unter Arbeitsquarantäne gestellt worden. „Die Gesundheitsämter vor Ort haben dem zugestimmt, weil die Mitarbeiter zum einen völlig symptomfrei waren und zum anderen auch nur so wenige Mitarbeiter für diese Maßnahme angefragt wurden, um den notwendigen Betrieb aufrecht zu erhalten“, erklärt Buchmann. Mittlerweile gebe es viele Mitarbeiter, die geboostert und genesen sind. „Wir müssen jetzt abwarten, wie gut diese Immunisierung bei der neuen Omikron-Variante funktioniert.“

Corona-Fälle in allen Krankenhausbereichen

Von den insgesamt knapp 1800 Beschäftigten der Katholischen Hospitalgesellschaft (KHS) sind aktuell (Stand: 22. März) 41 positiv auf das Coronavirus getestet. „Die Zahlen sind in dieser Woche sogar leicht rückläufig“, betont KHS-Pressesprecherin Sarah Victoria Scholz-Klapp. Vor einer Woche lag die Zahl der Infizierten noch bei 50. Ein personeller Engpass drohe deswegen derzeit nicht; auch vor dem Hintergrund, dass es keine Infektionsherde in einzelnen Abteilungen gibt. „Corona-Fälle kommen in allen Bereichen vor – sowohl in der Verwaltung als auch im pflegerischen Bereich“, so Scholz-Klapp. Bereits mit Ausbruch der Pandemie habe man ein Notfallkonzept entwickelt, das bei Personalmangel auch eine Arbeitsquarantäne umfasst. Die habe man aber noch nie in Anspruch nehmen müssen.