Finnentrop. Die Gespräche zwischen der katholischen Kirche und dem Caritasverband gehen auf die Zielgerade. Was die Caritas am Finnentroper Rathaus plant.
Der Caritasverband Olpe möchte das alte Pfarrheim am Finnentroper Rathaus erwerben. Das erklärte der leitende Pfarrer des Bigge-Lenne-Fretter-Tals, Raimund Kinold, den Gläubigen aus seinem Pastoralverbund nach einer Messe am Sonntagvormittag. Zuvor hatte auch Christoph Becker, Vorstand des Caritasverbandes, auf Anfrage dieser Redaktion ein grundsätzliches Interesse nicht bestritten. Beiden Seiten ist jedoch eine Botschaft wichtig: Ein Kaufvertrag ist noch nicht unterschrieben und die Details müssten zwischen Kirchenvorstand und dem Caritasverband in Kürze noch ausgehandelt werden.
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Tatsache ist: Nachdem die Caritas die Tagespflege in Bamenohl eröffnet hat und in den kommenden Monaten ein neuer Kindergarten an der Kopernikusstraße, also in unmittelbarer Nähe zu Rathaus und Pfarrheim, entsteht, möchte der Wohlfahrtsverband auch beim alten Pfarrheim zuschlagen, um dort an exponierter Stelle sichtbar zu sein: „Wir planen hier verschiedene Angebote, von der Beratung über therapeutische Angebote bis hin zu ehrenamtlichen Initiativen“, erklärt Christoph Becker.
Dafür sollen die Gruppenräume im Obergeschoss genutzt werden, während die Arbeit des Kinder-, Jugend- und Kulturhauses (KJK), das im Untergeschoss beheimatet ist, nur sekundär betroffen wäre. Das KJK-Haus würde unverändert an Ort und Stelle seine Arbeit fortführen. Ob die Caritas-Beratungsstelle am Finnentroper Bahnhof perspektivisch mit ins alte Pfarrheim wechselt, sei laut Becker noch nicht entschieden.
Enger Austausch seit Jahren
Beide Parteien – Caritasverband und katholische Kirche – pflegen schon seit Jahren einen engen Austausch. Bevor der Wohlfahrtsverband etwa Bamenohl als Standort für seine Tagespflege ausgewählt hatte, wurde auch das renovierungsbedürftige Pfarrheim am Rathaus als mögliche Option geprüft. Ebenso stand die Überlegung im Raum, den neuen Kindergarten, der nun gegenüber der neuen Feuerwehrwache entsteht, im Pfarrheim zu etablieren. Am Ende blieb das Pfarrheim jeweils nur zweite Wahl.
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Zumindest bis jetzt. „Die Suche des Caritasverbandes für Erweiterungsmöglichkeiten bei den Beratungsdiensten und weiteren Angeboten auch im ehrenamtlichen Bereich hat uns erneut zusammengebracht. Der Kirchenvorstand hat nun beschlossen, einem Verkauf des Pfarrheims zuzustimmen, wenn sich die Möglichkeit realisieren lässt“, erklärte Kinold nach der Messe am Sonntag.
Polizei und Wohnung
In dem zusammenhängenden Gebäudekomplex am Finnentroper Rathaus sind unter anderem auch eine Wohnung und eine Wache der Kreispolizeibehörde untergebracht.
Er wies die Kirchenbesucher von St. Nepomuk aber auch darauf hin, dass die Gemeinde immer noch einen Raumbedarf ausmache und diesen nicht aus dem Blick verlieren werde. Und dennoch: „Es ist uns bewusst, dass wir in Zukunft nicht alle Gebäude in den Gemeinden unseres Pastoralverbundes halten werden können, weil die finanziellen Mittel weniger werden und sich die Nutzungen verändert haben“, erklärte Kinold am Sonntag.
Hunold macht Synergieeffekte aus
Unabhängig vom Verkauf des Pfarrheims werde die Arbeit des Kinder-, Jugend- und Kulturhauses (KJK) weitergeführt. Kinold verspricht: „Hier sehen wir durch eine engere Kooperation mit der Jugendhilfe des Caritasverbandes einen Gewinn für unsere Gemeinde.“
Positiv steht auch KJK-Leiter Michael Hunold dem geplanten Eigentümer-Wechsel von Kirche zu Caritas entgegen: „Ich sehe einige Synergieeffekte, wenn die Caritas in unserem Pfarrheim Beratungsangebote schafft, die auch für unsere Arbeit interessant sein können. Es ist ein gutes Zeichen, dass wir unsere Arbeit mit den Jugendlichen nachhaltig weiterführen können.“