Kreis Olpe. Polizeiliche Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2021 zeigt, dass die Fälle von Kinderpornografie und Sexualdelikten im Kreis Olpe gestiegen sind.

Die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik für 2021 zeigt, dass es im Kreis Olpe im vergangenen Jahr insgesamt 5066 registrierte Straftaten gab. Das sind 193 weniger Delikte als im Vorjahr und somit sinkt die Gesamtzahl der Straftaten im Kreis bereits das dritte Jahr in Folge. Dennoch gibt es auch enorme Steigerungen: Im Bereich Kinderpornografie sind die Fälle in den vergangenen vier Jahren um 812 Prozent gestiegen. Bei Sexualdelikten gegenüber Kindern steigen die Fallzahlen ebenfalls enorm an.

Kinderpornografie

Im Kreis Olpe gab es im vergangenen Jahr 73 registrierte Fälle von Kinderpornografie. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag die Zahl noch bei 31. Insgesamt vermeldet die Polizei eine Steigerung von 812 Prozent von 2017 bis 2021. Zu den Straftaten zählen die Herstellung, Verbreitung sowie der Besitz von Kinderpornografie. „Die Digitalisierung nimmt weiter in allen Deliktsbereichen dynamisch zu. Digitale Daten sind in diversen Kriminalitätsfeldern als Beweismittel von herausragender Bedeutung, insbesondere hat dies die aktuelle Entwicklung im Bereich der Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern gezeigt“, heißt es in dem Bericht zur Kriminalitätsstatistik. Eine besondere Herausforderung stellen hierbei die mitunter enormen Datenmengen dar. Die zeitgerechte Beweissicherung sowie Auswertung habe hohe Priorität und sei daher bereits 2020 als behördenstrategisches Ziel erklärt worden. Im Rahmen dieses Behördenziels wurden seit 2019 umfangreiche personelle und organisatorisch-technische Maßnahmen bei der Kreispolizeibehörde Olpe getroffen. So wurden auch 2021 Neueinstellungen von Tarifbeschäftigten aus dem Informations- und Kommunikationsbereich sowie die Anschaffung weiterer Soft- und Hardware vorgenommen. Und auch über andere landesweite Verfahren stöße man immer wieder auf neue Verdächtige, was das Dunkelfeld erhellt, erklärt Barbara Eßing-Sieler, Polizeihauptkommissarin.

Sexualdelikte

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Zu den Sexualdelikten zählen unter anderem Vergewaltigungen und sexuelle Nötigungen, exhibitionistische Handlungen, sexueller Missbrauch von Widerstandsunfähigen, Jugendlichen oder Kindern, sexuelle Belästigung, Kinder- und sonstige Pornografie. Für das vergangene Jahr registrierte die Kreispolizei zehn Fälle von Vergewaltigungen/sexuellen Nötigungen. 2019 waren es noch 19 Fälle. Die Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern habe sich indes von acht im Jahr 2020 auf 14 im vergangenen Jahr erhöht. „Jeder Fall ist natürlich einer zu viel“, sagt Polizeihauptkommissarin Barbara Eßing-Sieler. Dennoch befinde man sich im Kreisgebiet bei niedrigen Fallzahlen. Insgesamt gab es 146 Sexualdelikte, wovon 132 Fälle geklärt werden konnten.

Die Polizei sagt zudem: „Im Bereich dieser schweren Straftaten ist seit Jahren eine Schwankung der Fallzahlen zu beobachten. Eine kontinuierliche Erhöhung der Fallzahlen findet sich hier nicht. Landesweite Ermittlungen führen jedoch insbesondere im Bereich der Kinderpornografie zur Erhellung des Dunkelfeldes. Es werden mehr Fälle bekannt (Hellfeld) und polizeilich verfolgt.“

Widerstand gegen Beamte

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Ebenfalls angestiegen sind die Fälle von Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und gleichgestellte Personen. Insgesamt registrierte die Kreispolizei im vergangenen Jahr 46 solcher Straftaten. Davon fallen 28 unter Widerstand, 18 fallen unter den tätlichen Angriff auf die Vollstreckungsbeamten und Gleichgestellte. Im Vergleich: 2020 lag die Zahl bei 35. Eine genaue Begründung gibt es jedoch nicht. „Es ist so, dass die Aggressionen gegenüber Polizei- und anderen Beamten zugenommen haben. Ich glaube, dass das der Hauptgrund ist, aber ich kann es nicht belegbar begründen“, sagt Polizeihauptkommissarin Barbara Eßing-Sieler.

Wohnungseinbrüche

So niedrig wie noch nie seit 2012 war die Anzahl der Wohnungseinbrüche 2021. 54 Fälle gab es im Kreisgebiet, was einen Rückgang von fast 50 Prozent ausmacht (46,53). Allgemein sei ein landesweiter Rückgang zu beobachten, so die Polizei. Von den 54 Einbrüchen blieb es in 50 Fällen bei einem versuchten Einbruch.

Insgesamt zähle der Kreis Olpe zur zweitsichersten Kreispolizeibehörde im Land NRW. Die Aufklärungsquote liege demnach 2021 bei 64,61 und ist somit im Vergleich zum Vorjahr um 0,55 Prozent gestiegen. Sicherer sei es laut Statistik ausschließlich in Höxter, wo die Aufklärungsquote bei 64,63 Prozent liegt (Daten für 2021). „Trotzdem war es für die Kreispolizeibehörde kein ruhiges Jahr. Das Alltagsgeschäft sowie einige schwerwiegende Straftaten forderten alle Kräfte der Behördenmitarbeiter, die aus meiner Sicht sehr gute Arbeit geleistet haben“, zieht Landrat Theo Melcher Bilanz.

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