Attendorn. Die Gewaltbereitschaft einer Gruppe von Jugendlichen hat zuletzt in Attendorn für Aufsehen gesorgt. Die Stadt wird nicht länger tatenlos zusehen.
Es ist ein Mix aus Zuckerbrot und Peitsche, den die Stadt Attendorn als Mittel der Wahl ausmacht: Gemeinsam mit der Polizei, dem Jugendamt, der Jugendgerichtshilfe, der Aufsuchenden Jugendarbeit und den Schulsozialarbeitern hatte sich Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) in großer Runde getroffen, um über die ausufernde Gewaltbereitschaft einzelner Jugendlicher in Attendorn zu beraten (wir berichteten).
„Wir haben gemeinsam verschiedene Ansatzpunkte besprochen und werden nun mit einer pädagogischen Begleitung, aber auch mit der klaren Vorgabe, notfalls Recht und Ordnung durchzusetzen, an die Jugendlichen herantreten“, erklärte Attendorns Erster Bürger im Gespräch mit dieser Redaktion.
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Mit anderen Worten: Verhalten sich die Jugendlichen, die seit Wochen in Attendorn ihr Unwesen treiben und beispielsweise am Parkdeck Feuerteich für massive Vandalismusschäden verantwortlich sind und in einem Fall sogar einen 15-jährigen Schüler angegriffen haben sollen, weiterhin aggressiv und uneinsichtig, drohen ihnen arge Konsequenzen. Pospischil: „Wir werden jetzt gemeinsam erörtern, wie wir auf die Jugendlichen, vor allem auf die Rädelsführer, einwirken können. Es braucht eine direkte Ansprache und ihnen muss klar werden, dass sie ihr Verhalten ändern müssen.“
Botschaft: Mit vereinten Kräften
Mit vereinten Kräften, so die Botschaft des Bürgermeisters, werde man in Attendorn der Lage Herr werden. Dazu werden sich Vertreter der Stadt und anderen Beteiligte in nächster Zeit auch in kleineren Gruppen treffen, um das genaue Vorgehen zu besprechen. Als eine erste Maßnahme setzt die Stadt ihre „City-Streife“, ein externes Security-Unternehmen, nicht mehr nur freitags und samstags, sondern täglich ein. In den vergangenen Tagen und Wochen waren bei der Stadt vermehrt Beschwerden von Anwohnern und Gewerbetreibenden eingegangen. Zu Wort meldet sich nun auch Marc Schröder (19), der am Rande von Biekhofen und damit stadtnah wohnt. Seit Monaten, so schreibt er unserer Redaktion, seien „aggressive, zum Teil gewaltbereite und vor allem respektlose jugendliche Gruppen“ unterwegs.
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Der 19-Jährige erklärt: „Als junger Mann gehe ich selbst gerne mit Freunden auf ein Bier in meine geliebte Heimatstadt und ärgere mich regelmäßig, Zeuge (dieser Ausschreitungen, Ann. der Red.) zu werden.“ Und weiter: „Tatsächlich werden hochprozentige Alkoholika sowie Raucherzeugnisse von minderjährigen Personen konsumiert und dabei vor allem ältere und behinderte Personen beleidigt. Zudem wird mit lauten Leichtkrafträdern bewusst Lärm produziert.“
Man müsse die Täter beim Namen nennen, fordert Marc Schröder und trifft damit genau den Punkt, den auch Thorsten Scheen, Sprecher der Olper Kreispolizeibehörde, im Gespräch mit dieser Redaktion nennt: „Gerade bei Straftaten wie Pöbeleien oder Prügeleien ist es wichtig, dass die Bürger Anzeige erstatten. Nur so können wir uns ein Lagebild machen, das auf festen Füßen steht.“ Scheen sieht die Zuständigkeiten aber in erster Linie bei den Ordnungsbehörden, also beim Ordnungsamt der Stadt.