Kreis Olpe. Am Montagmorgen ist ein leerer Linienbus in Bilstein auf schneeglatter Fahrbahn in einen Graben gerutscht. L 715 zeitweise komplett gesperrt.

Starke Schneefälle überraschten am Montagmorgen einige Verkehrsteilnehmer im Kreis Olpe. Auf der L 715 von Bilstein über die Hohe Bracht nach Altenhundem rutschte ein Linienbus um kurz nach 5 Uhr etwa 300 Meter vor dem Abzweig zur Hohen Bracht auf schnee- und eisglatter Fahrbahn nach rechts in einen Graben.

+++ Lesen Sie hier: Gebühren: Wo Familien im Kreis Olpe am meisten bezahlen +++

Verletzt wurde dabei niemand. Der Bus war leer. Die Reinigungs- und Bergungsarbeiten dauern weiterhin an. Die Strecke ist in beide Richtung gesperrt. „Plötzlich rutschte der Bus nach rechts in den Graben. Ich hatte keine Chance, es war wie auf Schlittschuhen,“ so der 31-jährige Busfahrer im Gespräch mit unserer Zeitung. Bei dem Aufprall wurde der Dieseltank des Linienbusses aufgeschlitzt. Rund 250 Liter verteilten sich auf der Fahrbahn Richtung Bilstein. Ein Teil des ausgeflossenen Kraftstoffes floss in die Kanalisation, außerdem wurde ein Gewässer kontaminiert.

Sperrung aufgehoben: L715 wieder frei

Björn Bender, Einsatzleiter der Feuerwehr Lennestadt: „Wir hatten Glück, dass der Diesel im Schnee hängen blieb und wir es so auffangen konnten.“ Die Bergungs- und Reinigungsarbeiten gestalten sich schwierig. Der Bus wurde von einem Bergungsunternehmen freigeschleppt und war nicht mehr fahrbereit. Neben diversen Fachunternehmen waren Polizei und Feuerwehr vor Ort. Die Sperrung hielt mehrere Stunden an, mittlerweile ist die Straße aber wieder freigegeben, bestätigt Julia Ollatz, Pressesprecherin Straßen.NRW. Die Schulbusse und die Lehrer wurden aus Richtung Altenhundem zum Gymnasium Maria Königin durchgelassen.

+++ Das könnte Sie interessieren: Kreis Olpe: Grafische Landkarten zeigen Vielfalt der Provinz +++

„Ansonsten gibt es im Moment keine Vollsperrung“, fügt Ollatz hinzu. Sie weist indes daraufhin, dass der derzeitige nasse Schnee sehr schnell zu Eis werde und daher Gefahren mit sich bringt. „Alle sind im Einsatz, räumen und streuen, was das Zeug hält“, so die Pressesprecherin.

Dreifache Menge Schnee in Höhenlagen

Abgesehen von dem Unfall am Morgen auf der L 715 gab es im Raum Lennestadt allerdings kein großes Schneechaos. „Bei uns in den Anliegerstraßen gab es keine Probleme“, sagt Michael Bette vom Bauhof in Lennestadt. Da es in der Nacht noch nicht zum Schneefall kam, war es jedoch nicht vermeidbar, dass die weißen Flocken in den Berufsverkehr eingreifen. „Da kann dann aber auch der Räumungsdienst nichts für“, fügt Bette hinzu und lacht. Insgesamt kam es zu keinen größeren Problemen durch den Schneefall.

Während die Kollegen des Finnentroper Bauhofes im eher tief gelegenen Rönkhausen kaum Arbeit hatten, musste sie in den Höhenlagen wie beispielsweise in Hülschotten oder Schlieprüthen ordentlich Schnee schieben und streuen. „Da lag bestimmt die dreifache Menge“, erklärt Bauhofleiter Alexander Maag und ist froh: „Es hat aber alles gut geklappt.“ Gleiches erklärt Percy Kreis, Leiter des Attendorner Bauhofes, der am Morgen schwerpunktmäßig in Windhausen geschoben und gestreut hat.

Zehn Unfälle zwischen 5 und 7.30 Uhr im Kreis Olpe

Auch wenn das große Schneechaos ausblieb, gab es am Montagmorgen aufgrund des Schneefalls mehrere Unfälle im Kreis Olpe. Zwischen 5 und 7.30 in der Früh wurden der Polizei zehn Verkehrsunfälle gemeldet. Dabei handelt es sich ausschließlich um sogenannte Sachschaden-Unfälle, berichtet Thorsten Scheen, Pressesprecher der Polizei im Kreis. Meist seien Autos in Gräben oder aufgrund der Glätte gegen andere Autos geruscht. „Dabei gab es aber keinen Personenschaden“, betont Scheen. Bei allen rund zehn Unfällen handle es sich um Blechschäden.

Unter anderem ereignete sich ein Unfall auf der L 728 bei Kirchhundem-Wirme. Dort war eine 26-jährige Autofahrerin in Richtung Brachthausen unterwegs, als der Fahrer vor ihr ins Rutschen kam. Um einer Kollision zu entgehen, lenkte sie ihr Auto in Richtung Seitenstreifen. Allerdings blieb ihr Auto dort dann stecken und musste von einem Abschleppunternehmen rausgezogen werden. Einen weiteren Vorfall gab es auf der L 553 bei Kirchhundem-Selbecke. Ein Lieferwagen geriet aufgrund des Schnees in den Gegenverkehr. Beide Verkehrsteilnehmer blieben unverletzt. Allerdings war der Skoda nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Ebenfalls eine 26-jährige Fahrerin war im Kirchhundemer Ortsteil Welschen-Ennest in einen Unfall verwickelt. Sie war mit einem Mitsubishi-Colt auf der B 517 aus Richtung Rahrbacher Höhe gekommen, als sie in einer Kurve aufgrund des Schnees von der Straße abkam und gegen ein Verkehrsschild prallte. Das Schild wurde dabei umgerissen, die Fahrerin aber nicht verletzt.. Auch hier musste ein Abschleppunternehmen die Bergung übernehmen.

Der gravierendste Unfall sei der Busunfall auf der L 715 gewesen. Verletzt wurde glücklicherweise aber auch hier niemand. „Ansonsten gab es natürlich allgemein Verkehrsbeeinträchtigungen durch den Schneefall“, sagt der Polizeipressesprecher. Häufig an Steigungsstücken, dort blieben Lkw liegen. „Der Verkehr konnte aber meist immer gut umgeleitet werden.“