Kreis Olpe. Am Montag startet der Unterricht. Neu ist, dass auch Geimpfte und Genesene getestet werden. Und auch an den Grundschulen wird etwas nachjustiert.
Am Montag kehren die Schüler in NRW aus den Weihnachtsferien zurück in den Unterricht – und das in Präsenz. Für die Schulen im Kreis Olpe gehört dann wieder das Testprozedere zum Schulalltag. Dennoch wurde in der letzten Schulmail vor dem Re-Start „nachgeschärft“, wie es Thomas Meier, Bereichsleiter Schulen im Rathaus Lennestadt, bezeichnet: „Die Testpflicht gilt jetzt für alle, auch für Geimpfte und Genesene.“ Bisher waren Immunisierte davon ausgeschlossen. Das heißt, am Montagmorgen müssen alle Schüler und das Schul- und Lehrpersonal einen aktuellen Test ablegen.
In der Gesamtschule in Finnentrop betrifft das knapp 500 Kinder und Jugendliche, dazu rund 50 Lehrer und weitere Mitarbeiter wie Sekretäre, Integrationskräfte etc. Für Thorsten Vietor, kommissarischer Leiter, kein Problem. Er freut sich darauf, seine Schüler wieder zu Gesicht zu bekommen: „Kinder gehören einfach in die Schule, Punkt. Mit Präsenzunterricht ins neue Jahr zu starten, ist die komplett richtige Entscheidung“, erklärt Vietor auch mit Blick auf das Infektionsgeschehen an seiner Schule vor den Ferien – das habe nämlich bei Null gelegen. Ende 2021 waren etwa ein Drittel seiner Schüler geimpft. Er hofft, dass diese Quote mittlerweile nach oben gegangen ist. Ähnlich wie es andere Schulen tun, ist Vietor darum bemüht, ein Impfangebot in die Gesamtschule zu holen.
Kurierfahrten nach Eslohe
In den Grund- und Förderschulen bleibt es bei zwei Lollytests pro Woche. Einzige Änderung: Ab Montag müssen von jedem Kind zwei Proben entnommen werden. Sollte sich dann herausstellen, dass in dem ersten Test-Pool ein positiver Befund ist, kann mittels der zweiten Probe das infizierte Kind schnell herausgefiltert werden. In den weiterführenden Schulen wird wie bisher drei Mal pro Woche getestet, hier mit den üblichen Schnell- bzw. Antigentests. Positive Ergebnisse werden von den Schulen direkt an das Gesundheitsamt gemeldet, das die weiteren Schritte veranlasst.
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Bei den Lollytests ist das anders, diese müssen von den Schulen in ein Labor in Dortmund gebracht werden – ein großer Aufwand. „Wir mussten einen Fahrdienst organisieren, der regelmäßig sieben Grundschulen abfährt und die Tests einsammelt“, so Thomas Meier. Ziel der Reise für den Testkurier aus Lennestadt ist die Kardinal von Galen-Grundschule in Eslohe. Dort landen alle Lollytests aus den umliegenden Grundschulen und werden dann im Sammeltransport zum Labor nach Dortmund gebracht. Erfreulich: „Wir sind mittlerweile mit Tests gut versorgt“, so Britta Hess, Stadt Lennestadt. Engpässe wie in der Vergangenheit werde es durch die Ausweitung der Tests in den Schulen nicht geben.
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„Die Kinder müssen unbedingt in die Schule“, lobt auch Wolfgang Linz, Rektor des Grundschulverbundes Wendener Land, die politische Entscheidung, die Schulen nach den Ferien wieder für alle zu öffnen. Positiv sei auch das jetzt frühe Herausfiltern einzelner positiver Testergebnisse mit Hilfe des neben dem Klassentest von jedem Kind gemachten zweiten PCR-Lolli-Einzeltests. Die Eltern würden dann abends nach der Testung aus dem Labor direkt informiert und könnten ihr Kind dann am nächsten Tag zu Hause lassen, ohne, dass die ganze Klasse der Schule fernbleiben müsse: „So bleibt es eher bei Einzelfällen.“ Getestet werden alle Klassen im Wendener Verbund zweimal pro Woche, montags und mittwochs die Klassen 1 und 2, dienstags und donnerstags die 3 und 4.
Drei Viertel der Schüler geimpft
Ein Verfechter des Präsenzunterrichts ist auch Holger Köster, Leiter des Städtischen Gymnasiums Olpe und Sprecher der Gymnasien im Kreis Olpe. Er sieht das neue Testverfahren gelassen: „Wir können es, glaube ich, recht entspannt angehen, haben alles vorbereitet.“
Alle Kinder würden am Montag sofort zu Beginn der ersten Stunde getestet, mit Antigen-Schnelltests, die einzeln unter Aufsicht durchgeführt würden. Und das dreimal die Woche. „Das war nach den Herbstferien auch schon so. Neu ist nur, dass jetzt auch die Geimpften und Genesenen testen müssen. Deshalb müssen die Testkapazitäten hochgefahren werden.“ In der Oberstufe habe das Städtische eine hohe Impfquote, er schätze das auf mehr als drei Viertel der Schüler. Die kämen jetzt noch dazu.