Attendorn. Seit 65 Jahren arbeitet Hubert Maiworm aus Attendorn als Metzger, von montags bis samstags. Seinen Ausgleich findet er bei Motorradtouren.

Metzgermeister Hubert Maiworm ist bei vielen Bürgerinnen und Bürgern in Attendorn bestens bekannt und außerdem in seinem Beruf ein Begriff für Beständigkeit. Er wurde am 1. Weihnachtstag des Jahres 1941 geboren. Das heißt, er kann am Samstag, 25. Dezember, sein 80. Lebensjahr vollenden.

Arbeit von montags bis samstags

Trotz seines Alters ist Hubert Maiworm von montags bis samstags im Fleischerfachgeschäft, direkt im Zentrum der Altstadt, Alter Markt 6, anzutreffen. Ob hinter der Ladentheke oder zum Vorbereiten in den anderen Räumen der Metzgerei. Die Arbeit hält ihn jung und sein Alter sieht man ihm nicht an. Er hilft seinem Sohn Thomas, dem er das Fachgeschäft bereits im Jahre 2005 überschrieben hat, gerne.

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Die Attendorner Metzgerei Maiworm ist die älteste am Platz und wurde bereits im Jahr 1888 von Joseph Maiworm gegründet. Beim Besuch zeigte Hubert Maiworm eine Anzeige, die sein Großvater Joseph in der Anfangszeit des Geschäftes aufgegeben hat. Hier heißt es: „Sauerländer Wurst- und Fleischwarenfabrik von Joseph Maiworm, Attendorn i.W. versendet alle Wurst- und Fleischwaren in nur bester Qualität nach dem In- und Auslande.“

Zuerst war die Metzgerei in der Kölner Straße untergebracht. Mitte der 1930er Jahre zog man an die jetzige Verkaufsstelle am Alten Markt. Das große Geschäftshaus hatte bereits Joseph Maiworm erworben.

Lehre bei Metzgerei Tönnesmann in Meggen

Seine Eltern Hubert und Paula Maiworm erzählten ihm später, dass in seinem Geburtsjahr ein strenger Winter herrschte. Seine Mutter habe Angst gehabt, mit dem kleinen Würmchen durch das ungeheizte, große Haus zu gehen, erinnert sich Hubert Maiworm. Er wuchs mit einem Bruder und einer Schwester auf. Nach der Volksschule und einem Jahr Handelsschule in Finnentrop, ging Hubert Maiworm in Meggen zur Metzgerei Tönnesmann in die Lehre. Es folgten die üblichen Gesellenjahre, in denen er seinen Beruf in zwei mittelständischen Metzgereien in Hattingen sowie in der Metzgerei Hümmler in Plettenberg ausübte und Erfahrungen sammelte.

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Nach der Bundeswehrzeit kam Hubert Maiworm zurück in die Hansestadt. Sein Onkel Leo, der in Anspielung auf den Geburtstag von Hubert, auch schon mal „Du, Weihnachtsmann!“ zu ihm sagte, führte von 1956 bis 1968 die Geschäfte. Bedingt durch die Krankheit von Hubert Maiworm Senior hatte dieser die Metzgerei an seinen Bruder Leo übergeben. Onkel Leo sagte nach der Rückkehr seines Neffen: „Melde dich zur Meisterprüfung an, dann bist du dran.“ Und so ging der junge Geselle für drei Monate nach Landshut in die Meisterschule und kam mit dem Meisterbrief in der Tasche zurück.

Zwei Kinder und vier Enkelkinder

Das Jahr 1968 war für Hubert Maiworm sehr ereignisreich. Denn in diesem Jahr heiratete er Hildegard Steinhoff, genannt Lisa. Sie kam ursprünglich aus der Metzgerei Steinhoff, Grevenbrück, hatte aber Drogistin gelernt. Und in diesem Jahr übergab Onkel Leo das Traditionsgeschäft an seinen Neffen, der das fortan mit seiner Frau Lisa weiterführte. 1976 wurde das Geschäft erstmals erweitert und modernisiert.

Mittlerweile ist Hubert Maiworm seit fast 65 Jahren in seinem Beruf. Ausgleich suchte der gebürtige Hansestädter bei Motorradtouren, die ihn unter anderem nach Südfrankreich und Amerika führten. Ausgiebige Urlaubsreisen waren eine willkommene Abwechslung des Ehepaares Maiworm. Neben Frau Lisa werden Tochter Anne, Sohn Thomas mit Ehepartnern und den vier Enkelkindern sicherlich zu den ersten Gratulanten im Haus an der St.-Ursula-Straße zählen.