Attendorn. Im Gasthaus inmitten der Attendorner Innenstadt herrscht seit Januar 2015 Kontinuität: Seitdem ist Wirt Stefan Kranz zuständig. Ein Blick zurück.

Das Gasthaus in der Niedersten Straße 2 blickte im November auf sein 25-jähriges Bestehen zurück. Das Restaurant in Attendorns Innenstadt entstand nach einem großen Umbau im Jahre 1996. Nachdem sich im Laufe der Jahre diverse Wirte „die Klinke in die Hand gaben“, ist seit dem 1. Januar 2015 Kontinuität eingekehrt: Stefan Kranz übernahm den gemütlichen Treffpunkt für Jung und Alt mitten in der Altstadt. Der 31-Jährige Gastwirt freut sich über das runde Jubiläum, verzichtet allerdings wegen der angespannten Corona-Situation auf ein rauschendes Fest. Im gleichen Atemzug sagt er aber: „Die Jubiläumsfeier wird nachgeholt.“

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Seit jetzt fast sechs Jahren leitet Stefan Kranz das Gasthaus. Er ist in Marienheide im Oberbergischen Kreis aufgewachsen, machte zunächst das Abitur und studierte Betriebswirtschaft. Seinen Berufszweig fand er danach auf direktem Wege in der Gastronomie. Nach Zwischenstationen im Strandhaus Mühlenbach und im DIMO-Veranstaltungsservice zog es ihn in die Hansestadt. Nachdem er 2015 das Restaurant in Attendorn übernahmen, vollzog er zwei Jahre später einen Wohnungswechsel und ist seitdem Attendorner Bürger. Im Jahre 2018 vollzog der Wirt eine große Renovierung. Mittlerweile sind „Die Brandstifter“, eine Gruppierung jüngerer Musiker des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Attendorn, als Hausband für stimmungsvolle Ereignisse fest installiert.

Hauptquartier der Roten Funken

Die Party-Tanz-Cover-Band wirbt auf ihrer Homepage damit, dass sie als musikalisch-sozialistisches Kollektiv mit musikalischer Angstfreiheit besticht und zusammenbringt, was für eine gelungene Party zusammengehört, auch wenn es nie dazu gedacht war, zusammen zu funktionieren. Und wenn Karneval wieder gefeiert werden darf, fungiert das Gasthaus wie in früheren Zeiten als Hauptquartier der Attendorner Roten Funken.

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Derzeit hat Stefan Kranz zwei Festangestellte im Service und drei feste Kräfte in der Küche sowie 15 Aushilfen im Alter von 18 bis 60 Jahren. „Das ist ein gutes Team, von dem während der Lockdown-Zeiten niemand abgesprungen ist“, betont der Wirt mit gewisser Zufriedenheit. „In der Zeit des Lockdowns machten wir das Beste aus der Situation“, resümiert Stefan Kranz. „Wir haben direkt Essen To Go und einen Lieferservice angeboten.“ Da bekanntlich Not erfinderisch macht, wurde die „Attendorner Cocktail-Klappe“ ins Leben gerufen. Die Kunden konnten an einem Hauptfenster der Gaststätte die verschiedensten Cocktails, in einem Beutel mit 0,4 Liter Inhalt sowie einem Strohhalm zum praktischen Trinken, erwerben. Das geht auch heute mit Vorbestellung noch.

Sommer ein voller Erfolg

Über die Spendenplattform „LokalLiebe“ gab es außerdem Unterstützung. Der Sommer war dann ein voller Erfolg. Kranz: „Die Leute waren froh, dass sie etwas unternehmen konnten.“ Besonderes Highlight war das Biergartenkonzert an einem Wochenende. Dafür wurde der Außenbereich bis zum Café Harnischmacher außerhalb der Geschäftszeiten verlängert.

Früher ein „Konsum“

Bevor im Haus Niedersten Straße 2 ein Restaurant entstand, war hier das Lebensmittelgeschäft „coop“ ansässig, besser bekannt als „Konsum“. Der damalige Attendorner Bundestagsabgeordnete August Bruse (SPD), der im Aufsichtsrat der Konsumgenossenschaft war, sorgte dafür, dass sich dieses Geschäft in der Hansestadt etablierte. Im hinteren Bereich, in einem Anbau mit separater Treppe, war das Atelier „Foto-Otto“ für alles zuständig, was mit der Fotografie zusammen hing. An diese Einzelheiten erinnert sich der 87-jährige Dieter Auert, dem diese Zeiten noch in bester Erinnerung sind.

Zum 1. Juli stellte Stefan Kranz einen neuen Küchenchef ein. Es gibt seitdem eine regelmäßig wechselnde Speisekarte mit gut bürgerlichen Gerichten und vielen saisonalen Einflüssen. Der Inhaber betont, dass er die Lebensmittel für seine Küche bei ortsansässigen Geschäften ordert. Seitdem die Corona-Zahlen wieder in die Höhe gingen, ist auch Stefan Kranz davon betroffen, dass die großen Feiern vor Weihnachten abgesagt wurden. Er bietet weiterhin unter der 2G-Regel Essen „A la Carte“, aber auch Essen „To-Go“ an und sagt im gleichen Atemzug vorausschauend: „Ich freue mich schon auf das nächste Jahr, wenn das Stadtjubiläum ist.“