Attendorn. Nach einem Gespräch im Attendorner Rathaus wird die Telekom in den nächsten Jahren in ihr Netz investieren und weitere Sendemasten bauen.
Viele Bürger, Händler und Unternehmer aus Attendorn haben sich zuletzt mehrfach und massiv über das schlechte Mobilfunknetz in der Hansestadt beschwert. Handy-Telefonate brachen regelmäßig ab, der Gegenüber in der Leitung war kaum zu verstehen oder ein Gesprächsaufbau kam gar nicht erst zustande. Betroffen waren vor allem Telekom-Kunden. Immerhin: Zuletzt hat sich das D1-Netz spürbar stabilisiert und auch langfristig scheint die Telekom die Probleme beheben zu wollen.
Nach einem gemeinsamen Gespräch am Dienstagabend im Attendorner Rathaus, an dem neben Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) die Fraktionschefs der im Rat vertretenden Parteien, die beiden Bundestagsabgeordneten Nezahat Baradari (SPD) und Florian Müller (CDU) sowie Stefan Glusa, Geschäftsführer der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen, teilnahmen, verspricht die Telekom in nächster Zeit deutliche Investitionen.
Auf die Überholspur
„Wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass Attendorn beim Mobilfunk schnellstmöglich auf die Überholspur kommt. Dafür war das Gespräch ein guter Auftakt“, lassen sich der Bürgermeister sowie die beiden Telekom-Vertreter Tanja Lützenrath und Frank Harksel in einer gemeinsamen Erklärung zitieren. Auf Nachfrage dieser Redaktion ergänzt Attendorns Erster Bürger, dass dieses Treffen nur ein erster von vielen Schritten gewesen sei. Zwar sei das Mobilfunknetz seit einigen Tagen wieder in einem „akzeptablen Zustand“, von einer zeitgemäßen Versorgung sei man aber noch weit entfernt.
Pospischil: „Dafür braucht es Investitionen, die die Telekom in den Ausbau ihres eigenen Netzes stecken wird. Wir werden das Unternehmen gemeinsam mit der Politik dabei unterstützen und in den definierten Suchräumen nach geeigneten Standorten Ausschau halten.“
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Zudem wird sich die Politik als ein Baustein erneut mit dem Hochhaus an der Stettiner Straße 2 befassen, auf dem die Telekom nur zu gerne neueste Anlage bauen würde, dies derzeit aber nicht kann, weil die bestehenden Mobilfunkmasten auf dem Dach Bestandsschutz genießen.
Als „Gegenleistung“ wird die Telekom, die im Sommer deutschlandweit das 3G-Netz abgeschaltet hat und nur noch auf LTE bzw. 5G setzt, in den nächsten Jahren nicht nur die bestehenden Anlagen im Stadtgebiet modernisieren, sondern für eine flächendeckende Versorgung weitere Masten an verschiedenen Standorten errichten. Nach unseren Informationen soll die Anzahl der Sendemasten auf etwa 15 ansteigen, abhängig von Topographie, Grundstücksverfügbarkeit und weiteren Faktoren. Bis die neuen Anlagen nach entsprechenden Genehmigungsverfahren jedoch stehen, werden Jahre ins Land ziehen.
Offener Brief der UWG
Den Stein ins Rollen gebracht hatte zuletzt die Attendorner UWG, die einen Offenen Brief an die heimischen Bundes- und Landtagsabgeordneten schrieb. Daraufhin initiierte Florian Müller, CDU-Bundestagsmitglied aus Drolshagen, ein klärendes Gespräch. Bei diesem Treffen wurde nun ein Gesamtpaket geschnürt, das Attendorn beim Mobilfunk flott machen soll. Ganz zur Freude von UWG-Politiker Meinolf Schmidt, der an dem Gespräch teilnahm und erklärt: „Wir bringen den Mobilfunk in unserer Heimat nur dann nach vorne, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“ Offensichtlich sind sich in diesem Punkt alle einig.