Heidschott/Kirchhundem. Neue Probleme an der Bahn-Baustelle in Heidschott. Die Schlingnattern sind immer noch da, jetzt müssen die Hilfsbrücken zurückgebaut werden.

Wegen Bauarbeiten an den beiden Eisenbahnbrücken bei Kirchhundem-Heidschott wird die Ruhr-Sieg-Bahnstrecke ab kommenden Freitag, 26. November, 4.10 Uhr, bis Montag, 29. November, 20.10 Uhr, zwischen Lennestadt und Kreuztal komplett gesperrt. Die Bahn bittet ihre Kunden auf die Fahrplanänderungen der Abellio AG zu achten. Außerdem bleibt die einseitige Sperrung der Bundesstraße 517 im Bereich „Heidschott“ mit Ampelbetrieb bis einschließlich Mittwoch, 22. Dezember, bestehen. Das teilte die Deutsche Bahn AG am Dienstag mit.

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Mit den jüngsten Bauarbeiten wird ein neues Kapitel über die Kuriositäten an der Bahnbaustelle aufgeschlagen. Eigentlich wollte die Deutsche Bahn AG erst im kommenden Sommer 2022 mit den Bauarbeiten auf der Ruhr-Sieg-Strecke zur Erneuerung von zwei Bahnbrücken über den Olpebach in der Ortslage Heidschott fortfahren. Die Arbeiten waren 2020 abgebrochen worden, weil Tierschützer Exemplare der geschützten Schlingnatter im Baustellenbereich gefunden hatten (wir berichteten). Frühestens ab Frühjahr 2022 könne die Umsiedlung der Tiere beginnen, so dass eine Wiederaufnahme der Arbeiten im Sommer 2022 realistisch sei, hatte die Bahn im Mai diesen Jahres noch erklärt.

Baustelle ein Jahr länger

Daraus wird aber nichts. Die Umsiedlung der Schlingnattern wird länger dauern und nach Auskunft eines Bahnsprechers voraussichtlich erst 2023 abgeschlossen sein. Erst dann könne die Bahn nach Abstimmung mit den Behörden mit dem Einbau der neuen Brücken beginnen. Geplant ist, dass die Baustelle erst im Sommer 2023 abgeschlossen wird.

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Die Verschiebung der Brückenarbeiten um ein weiteres Jahr führt aber zu einem neuen Problem. Das Eisenbahnbundesamt als Aufsichtsbehörde hat die Bahn darauf aufmerksam gemacht, dass die zwischenzeitlich eingebauten Behelfsbrücken aus Sicherheitsgründen nicht so lange, also bis 2023, genutzt werden dürfen und deshalb nun wieder ausgebaut werden. Anschließend werden auch vorhandene Baugruben wieder verfüllt. „Wir müssen dann zunächst wieder auf den alten Brückenlagern fahren“, so der Bahnsprecher.

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Der Rückbau auf die Situation vor 2019, als der Umbau begann, ist der Grund dafür, warum seit gut 14 Tagen wieder auf der Baustelle gearbeitet wird. Diese Arbeiten, so betont die Bahn AG, würden nach Absprache mit dem Kreis komplett auf versiegelten und befestigten Flächen stattfindet, „damit es keine weitere Gefährdung für die Schlingnattern gibt.“

Nach Schätzungen der Bahn haben die Umplanungen infolge des Schlingnattervorkommens mittlerweile zu Mehrkosten im niedrigeren Millionenbereich geführt. Unter anderem wurden vor der Stilllegung der Baustelle im Juli 2020 alle Baumaschinen, Materialien und Brückenbauteile mit Schwertransporten entfernt.