Kreis Olpe. 29 Corona-Fälle gab es unter den Beschäftigten der Olper Firma. Quote der Impfdurchbrüche im Kreis pendelt sich bei etwas über 40 Prozent ein.
Auch, wenn der Kreis Olpe die höchste Impfquote in ganz NRW hat, ist die Pandemie noch längst nicht vorbei. Die Inzidenz steigt, die Quote der Impfdurchbrüche hat sich derzeit bei etwas über 40 Prozent eingependelt. Eine weitere, große Herausforderung: die Kontaktverfolgung. „Dadurch, dass es aktuell so gut wie gar keine Kontaktbeschränkungen gibt, hat die Arbeit zur Rückverfolgbarkeit extrem zugenommen. In der letzten Welle hatten wir Kontaktlisten von ein bis zwei Personen. Jetzt können es schon mal 40 bis 50 Personen pro Indexfall sein“, erklärt Frank Japes, Leiter des Fachdienstes Gesundheit beim Kreis Olpe.
Hälfte der Corona-Patienten im Krankenhaus sind geimpft
Japes betont, dass die Impfung nicht vor einer Infektion schütze. Wohl aber vor schweren Verläufen. Die hohe Impfquote im Kreis führe auch dazu, dass es mehr Impfdurchbrüche gebe. „Wobei unsere Quote nicht höher ist als in anderen Kreisen.“ Trotzdem können auch Geimpfte noch schwer an Corona erkranken: Bei den aktuell acht Covid-19-Patienten, die stationär in den Kliniken im Kreis behandelt werden müssen, ist die Hälfte geimpft. Ist es dennoch eine „Pandemie der Ungeimpften“? Japes: „Es kommt natürlich immer darauf an, weswegen die Menschen im Krankenhaus sind. Die haben unter Umständen schwere Vorerkrankungen wegen denen sie eigentlich ins Krankenhaus eingeliefert worden sind – und haben dann eben noch Corona.“
Ausbruch in zwei Geschäftsbereichen bei Kemper
In der Sitzung des Arbeitskreises Corona am Mittwochabend wurde außerdem bekanntgegeben, dass es zuletzt einen Infektionsherd in einem großen Olper Industrieunternehmen gegeben habe. Allein hier gab es 29 Corona-Fälle. „Im Wesentlichen waren zwei Bereiche der Firma und sowohl geimpfte als auch nicht geimpfte Mitarbeiter betroffen“, so Japes. Nachdem bei einigen Beschäftigten Symptome aufgetreten waren, veranlasste das Unternehmen in der vorletzten Woche eine Kompletttestung in den betroffenen Abteilungen. „Seitdem sind auch keine neuen Fälle hinzugekommen“, sagt Japes.
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Wie Recherchen unserer Redaktion ergaben, handelt es sich hierbei um die Firma Kemper. Die Geschäftsführung war am Donnerstag terminlich verhindert, möchte aber im Laufe des Freitages Stellung dazu beziehen.
Positive Bilanz für das Impfmobil
Erfreulich sei, dass das Angebot des Impfmobils gut angenommen werde, fasst Andreas Sprenger, Leiter des Corona-Krisenstabs beim Kreis, zusammen. Allein an den acht Terminen im Oktober habe das Impfteam insgesamt 622 Impfungen verabreichen können, 267 davon waren Erstimpfungen. „Das zeigt uns, dass wir auch Unentschlossene erreichen“, so Sprenger. Sogar 176 Booster-Impfungen wurden in dem Impfbus schon vorgenommen. „Das soll aber nur ein Zusatzangebot zur niedergelassenen Ärzteschaft sein.“
Derzeit wird auf Bundes- und Landesebene diskutiert, ob die Impfzentren für Auffrischungsimpfungen reaktiviert werden sollten. Sollte es einen entsprechenden Erlass in der nächsten oder übernächsten Woche geben, könnte das Impfzentrum in Attendorn innerhalb von zwei Tagen wieder in Betrieb genommen werden. „Das wird aber nur eine temporäre Maßnahme werden, gemessen an dem Bedarf in der Bevölkerung und in Absprache mit den Ärzten.“