Olpe. Auf dem ehemaligen Schell-Gelände in Olpe soll Wohnraum entstehen. Und auch ein Hotel ist geplant. Investor ist die Familie Koch.

Auf dem ehemaligen Schell-Gelände in Olpe soll ein neues Hotel und Wohnraum entstehen (unsere Zeitung berichtete). Dazu sollen die Fabrikhallen teilweise durch An- und Neubauten ergänzt werden. Investor ist die Familie Koch vom Stadthotel Koch. Wie das Projekt im Detail aussehen könnte, hat die Betreiberfamilie in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses am Donnerstagabend vorgestellt.

Ein konkretes Nutzungskonzept

Seit die Schell GmbH umgezogen ist, stehen die Fabrikhallen leer. Zwischenzeitlich hatte es kontroverse Debatten gegeben, wie die ortsbildprägende Straßenfront als Stück lebendiger Geschichte erhalten werden kann. Dann hat die Familie Koch vom Olper Stadthotel Koch das Grundstück gekauft – nun gibt es ein konkretes Nutzungskonzept. „Ich glaube, dass wir mit dem Erwerb des Grundstückes ein neues Kapitel für unsere Familie und auch für die Region aufschlagen“, sagte Hermann Koch in der Sitzung. „Und ich glaube, dass wir etwas erreichen, was es in Olpe und in der Region so noch nie gegeben hat.“

Das Stadthotel Koch gibt es nun seit 41 Jahren. Die Geschichte beginnt mit einem alten Finanzgebäude, das mit „viel Eigeninitiative und Herzblut“ zum Hotel umgebaut wurde. Danach hat die Betreiberfamilie die Bahnhäuser in der Nachbarschaft erworben – und ebenfalls umgebaut. „Das heißt, wir haben Erfahrung im Umbau mit Altimmobilien“, erläuterte Hermann Koch weiter. „Das liegt uns einfach.“

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Doch was ist nun konkret geplant? In Zusammenarbeit mit der Archifaktur Lennestadt GmbH und Loth Städtebau und Stadtplanung aus Siegen soll ein komplett neues Quartier entstehen. Und zwar auf dem 10.300 Quadratmeter großen Grundstück zwischen der Finkenstraße und der Stellwerkstraße. In den Brachstein-Hallen soll Wohnraum entstehen. Wohnungen für Jung und Alt. Dafür sollen die vorhandenen Hallen zum Teil erhalten bleiben. Dazwischen sind Grünanlagen geplant. Die Idee ist, dass jede Wohnparzelle einen Garten oder Balkon erhält. „Wir wollen eine Wohnatmosphäre schaffen, die auch Qualität hat“, betonte Geschäftsführer Thomas Koch. „Wir stellen uns urbanes Wohnen vor. Stadtnah und grün.“

Zwischen knapp 40 und über 100 Quadratmeter

Rund 65 Wohneinheiten wären möglich. Im Mittel käme man auf 130 Bewohner, führte Tobias Hermes, Dipl.-Ingenieur der Archifaktur Lennestadt GmbH aus. Allerdings gehen die Überlegungen auch in die Richtung, teilweise Wohnen und Arbeiten zu mischen, beispielsweise Co-Working-Spaces zu integrieren. Die Wohneinheiten sollen verschiedene Größen erhalten – ungefähr zwischen knapp 40 und über 100 Quadratmeter. Auch Pkw-Stellplätze sollen entstehen. Tobias Hermes spricht unter anderem von einer Parketage.

In Höhe der Kreuzkapelle soll ein komplett neues Hotel gebaut werden. In direkter Nähe zu den jetzigen Gebäuden des Stadthotels. „Wir stellen uns ungefähr 60 Betten vor“, sagte Thomas Koch. „Marktforschungen haben ergeben, dass das Olpe noch brauchen kann.“

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Bis wann das Gesamtprojekt umgesetzt werden kann, ist noch unklar. Derzeit laufen noch die Planungen. „So früh wie möglich“, versprach Hermann Koch. „Wir möchten das zeitnah umsetzen, weil wir wissen, dass der Bedarf da ist.“

Die Pläne stießen bei den Mitgliedern des Bauausschusses auf breite Unterstützung. „Das hat schon kontroverse Debatten gegeben, ob man die Hallen nicht erhalten kann“, so Carsten Sieg (CDU). „Umso erfreulicher ist es, dass wir jetzt einen Eigentümer haben, der das Gesicht des Grundstückes erhalten will.“