Olpe. Auf dem Schell-Gelände plant das Stadthotel Koch ein neues Hotel-Projekt. Außerdem ist weiterer Wohnraum geplant. Und zwar in den alten Hallen.
Nachdem die Familie Koch vom Olper Stadthotel Koch den ehemaligen Stammsitz der Firma Schell Armaturen in der Finkenstraße gekauft hat (unsere Zeitung berichtete), geht es nun in die Planungsphase. Im vergangenen Jahr hatte die Familie bekannt gegeben, das Gelände in direkter Standortnähe für ein neues Hotel- und Gastronomieprojekt nutzen zu wollen. Nun werden sich die Mitglieder des städtischen Bauausschusses in ihrer kommenden Sitzung mit den Plänen auf dem Areal beschäftigen. Und diese sind umfangreich. Denn es geht auch um weitere Wohnraumangebote.
Es geht um das Gelände „Finkenstraße/Am Bahnhof“. Dort hatte die Schell GmbH und Co. KG ihren Sitz, bevor sie aufgrund erschwerter Erweiterungsmöglichkeiten ins Gewerbegebiet umgesiedelt ist. Die Fabrikhallen stehen noch – und sollen es auch weiterhin. So sieht es zumindest die Vorlage vor, über die der Bauausschuss beraten wird. Es geht darum, die ortsbildprägende Straßenfront als Stück lebendiger Geschichte zu erhalten.
Auch Gewerbe soll entstehen
Die Hallen sollen zugunsten einer Wohn- und Beherbergungsnutzung umgebaut bzw. umgenutzt werden – und durch An- und Neubauten ergänzt werden. Ebenso soll Gewerbe am Standort ermöglicht werden. Allerdings solches, das sich nicht störend auf Anwohner und Gäste auswirkt. Östlich des Plangebiets und der Stellwerkstraße, auf den ehemaligen Flächen der Bahn, entsteht das neue Rathaus der Kreisstadt Olpe mit Bürgerhaus.
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Für das Gebiet am Rathaus wird eine gemischte Nutzung aus Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen vorgesehen. Im Plangebiet soll die „Olpe-typische Struktur“ mit orthogonalem Straßensystem, ähnlich wie in der historischen Altstadt, aufgenommen werden. Die Stellwerkstraße dient einerseits als Ortsumgehung, andererseits wird sie zur innerstädtischen Straße innerhalb des neuen Quartiers, heißt es in der Vorlage. Zur Gliederung des neuen Quartiers und als Anbindung an die Innenstadt soll eine in Ost-West-Richtung verlaufende, begrünte Fußwegeverbindung geschaffen werden.
Die Planungen haben gleich mehrfachen Nutzen. Die Innenstadt wird gestärkt, weiterer Wohnraum geschaffen (es ist von Wohnraum im mittleren bis höheren Preissegment die Rede) – und eben das Übernachtungsangebot ausgebaut. „Es ist wirklich schön, dass sich das Gelände beginnt zu entwickeln“, sagt Judith Feldner, Technische Beigeordnete der Stadt Olpe. „Durch die Familie Koch wird das Projekt auch von jemandem umgesetzt, der bereits Erfahrungen im Bestandsumbau hat, so dass das Projekt eine attraktive Aufwertung für die Kreisstadt Olpe bedeutet, die sich gut in die Entwicklungen der nächsten zehn Jahre einfügt.“
Im beschleunigten Verfahren
Doch wie genau soll das neue Hotel- und Gastronomieprojekt aussehen? „Das werden wir in der kommenden Sitzung des Bauausschusses erzählen“, sagt Hermann Koch im Gespräch mit unserer Zeitung. „Dann werden wir unser Konzept vorstellen.“
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Gemäß Baugesetzbuch sollen die Pläne in einem beschleunigten Verfahren aufgestellt werden. Dadurch ist eine förmliche Umweltprüfung nicht notwendig. Dennoch würden die betroffenen Umweltbelange berücksichtigt, heißt es in der Vorlage. Im beschleunigten Verfahren könne auch von der frühzeitigen Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung abgesehen werden. Hiervon soll aber im vorliegenden Fall kein Gebrauch gemacht werden.
Die nächste Sitzung des Bauausschusses der Stadt Olpe findet am kommenden Donnerstag, 28. Oktober, um 17 Uhr im Ratssaal statt