Drolshagen. Die Stadt Drolshagen, die Sparkasse und die Pyramis Immobilien-Entwicklungs GmbH sollen Partner der neuen Genossenschaft sein.

Land.Leben.Drolshagen soll sie heißen und ein Instrument sein, mit dem das drängende Problem nach Wohnraum im Stadtgebiet gemildert werden soll: Die Rede ist von einer Genossenschaft, die die Stadt gemeinsam mit der Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden und der Pyramis Immobilienentwicklungs-Gesellschaft aus Münster gründen will. Der Name Pyramis GmbH war zuletzt bei der Bewerbung für das Balcke-Dürr-Gelände in Rothemühle aufgetaucht.

Nachhaltige Entwicklung

Der Ziel der geplanten Genossenschaft ist im Satzungsentwurf eindeutig formuliert: „Zweck und Gegenstand der Genossenschaft ist die nachhaltige Quartiersentwicklung sowie die Förderung ihrer Mitglieder durch die Schaffung und Verwaltung wirtschaftlich tragfähigen und qualitativ hochwertigen Wohnraums im Stadtgebiet Drolshagen. Die Genossenschaft kann Grundstücke und Bauten in allen Rechts- und Nutzungsformen erwerben, errichten, bewirtschaften, renovieren, instand setzen, veräußern, vermieten und betreuen. Sie kann alle im Bereich der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, des Städtebaus und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben übernehmen; hierzu zählt insbesondere die Vorbereitung und Durchführung der Bauleitplanung, die Übernahme und Durchführung von Erschließungsmaßnahmen, die Errichtung von Neubauten und anschließende Vermarktung, Verwaltung und Vermietung.“

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Auf den ersten Blick also ein großer Wurf, mit dem sich die Stadt Drolshagen Experten aus zwei Fachgebieten als Partner an Land zieht: die heimische Sparkasse als Finanzinstitut und die Pyramis GmbH als Experte aus der Immobilienbranche.

Neuland für Sparkasse

Abgedeckt werden soll von der neuen Genossenschaft der komplette Bereich vom Erschließen von Neubaugebieten bis zum Bau und der Vermietung von Mietwohnungen.

Sparkassendirektor Dieter Kohlmeier (Olpe-Drolshagen-Wenden) bestätigte das Interesse seines Bankinstitutes, das sich zum ersten Mal in einer solchen Genossenschaft einbringe. Mit Blick auf die Immobilienbranche könne das ein erster Schritt sein, weitere könnten folgen: „Wir wollen helfen, dass man auf dem Gebiet vorankommt. Zunächst ist es Neuland für uns, wir sammeln dort Erfahrungen.“

Die Stadt Drolshagen bringt in die Genossenschaft das potenzielle Baugebiet am Buscheid ein, das rund 5.300 Quadratmeter groß ist und zum ersten Abschnitt im Baulandprogramm der Stadt gehört, also zeitnah verwirklicht werden soll.

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Neben der Erschließung von Neubaugebieten soll sich die neue Genossenschaft aber auch der Errichtung kostengünstiger Mietwohnungen widmen.

Zwei Sondersitzungen

Für die Gründung der Genossenschaft Land.Leben.Drolshagen hat die Stadt zwei Sondersitzungen einberufen: Am Dienstag, 2. November, tagt zunächst der Ausschuss Stadtentwicklung und Umwelt ab 17.30 Uhr zu dem Thema, am Mittwoch, 3. November, ab 17 Uhr, der Stadtrat.

Beide Sitzungen finden im Alten Kloster statt.

Die Genossenschaft ist ähnlich strukturiert wie ein Verein, sie wird mehrere Mitglieder haben, eine Generalversammlung, einen Vorstand, aber auch einen Aufsichtsrat. Der Vorstand ist zweiköpfig, er wird von der Generalversammlung auf Zeit gewählt.

Wie beispielsweise bei der Wohnungsgenossenschaft Olpe werden auch bei der Genossenschaft Land.Leben.Drolshagen Mieter einer Genossenschaftswohnung zu weiteren Mitgliedern der Genossenschaft. Der Vorstand der neuen Genossenschaft soll nach dem Wunsch der Stadt von einem Vertreter der Pyramis GmbH (Vorstandsvorsitzender) besetzt werden sowie von Burkhard Wintersohl, dem Fachbereichsleiter der Stadt Drolshagen für die Bereiche Bauverwaltung, Stadtplanung, Grundstücksmanagement.

Als Beispiel für das neue Instrument dient Drolshagen die Wohnungsbaugenossenschaft der Stadt Detmold, an der auch die Pyramis GmbH beteiligt ist.