Finnentrop. Drei Landstraßen in Finnentrop sind derzeit an bestimmten Stellen gesperrt. Für die Autofahrer heißt das: Sie müssen viele Umwege in Kauf nehmen.

Erstaunlicherweise hat Katrin Ahlers vom Finnentroper Tiefbauamt bislang noch keine nennenswerten Beschwerden verärgerter Bürger auf dem Tisch liegen. Denn im Normalfall rufen die angesäuerten Autofahrer, die sich über die vielen Baustellen im Gemeindegebiet ärgern, zunächst im Rathaus an, obwohl die Verwaltung häufig gar nicht zuständig ist. Alternativ äußern die baustellengenervten Bürger ihren Unmut in den sozialen Medien, nachdem sie, mal wieder, einen längeren Umweg in Kauf nehmen mussten.

Vorarbeiten laufen

Derzeit laufen die Vorarbeiten für den Bau des neuen Kreisverkehrs Nord unmittelbar vor dem Finnentroper Rathaus – es werden zurzeit die Versorgungsleitungen gelegt.

Sobald dies geschehen ist, soll mit dem eigentlich Bau des Kreisverkehres auch schnell begonnen werden.

Ahlers Eindruck: „Die Leute haben bislang Verständnis für die aktuelle Lage. Lieber jetzt die vielen Baustellen als im Winter.“ Dabei hat sie vor wenigen Tagen am eigenen Leibe erfahren, wie verflixt die Umleitungssituation in der Gemeinde Finnentrop tatsächlich ist. Sie wollte in Richtung Sundern über den Lenscheid fahren – nur ist der aktuell für den Straßenverkehr dicht. Aber nicht nur hier gilt aktuell: Durchfahren verboten.

Ortsdurchfahrt wieder frei

Seit über einem Monat ist die Landstraße 880, bei vielen besser als Serkenroder Straße bekannt, zwischen dem Kreisverkehr in Weringhausen und der Landstraße 737 im Frettertal voll gesperrt. Der Landesbetrieb Straßen NRW als Eigentümer erneuert hier die Straße. Autofahrer, die aus Richtung Grevenbrück kommen, werden über Bamenohl, Finnentrop, Lenhausen und dann weiter ins Frettertal geleitet. Sie fahren also durch die frisch erneuerte Ortsdurchfahrt Finnentrop. Kaum vorstellbar, wenn auch hier noch an der Straße groß gearbeitet würde. „Es war von unserer Seite eine Bedingung, dass die Ortsdurchfahrt frei ist, bevor die nächsten Baustellen kommen“, erklärt Ahlers. Bis in den November hinein ist L 880 auf diesem Abschnitt noch gesperrt.

„Nur“ noch bis Samstag wird die Landstraße 539 (Attendorner Straße) zwischen Finnentrop und Altfinnentrop, genau genommen zwischen dem Abzweig zur Illeschlade und dem Ortseingang Finnentrop, voll gesperrt. Hier sind umfangreiche Baumfällungen der Grund. Der Landesbetrieb Straßen NRW, auch hier zuständig, erklärt: „Die Fichten am Steilhang oberhalb der Fahrbahn sind ausgetrocknet und könnten bei einem Sturm zur Gefahr für den Verkehr werden.“ Deshalb müssen sie weichen. Eine Umleitung führt die Autofahrer über Finnentrop, Dünschede und Heggen. Immerhin: Die Unternehmen in Altfinnentrop bleiben erreichbar.

Neue Deckschicht nach Starkregen

Noch bis nächste Woche Dienstag ist die Landstraße 687, also der Lenscheid, zwischen Rönkhausen und Wildewiese gesperrt. Hier muss eine neue Deckschicht her, nachdem durch den Starkregen im Sommer an der Straße Hohes Lenscheid ein Hang abgegangen war. Wer hier umfahren muss, fährt über Pasel, Siesel, Leinschede, Allendorf und Hagen (Sundern).

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Komplett genervte Autofahrer, die zu allem Überfluss noch eine Vollsperrung am Rathaus in Finnentrop fürchten, können aufatmen: Die bevorstehenden Arbeiten für den neuen Kreisverkehr Nord an der Ecke Kopernikusstraße/Serkenroder Straße werden durch eine Ampelschaltung geregelt, eine Fahrbahn bleibt also frei. Dennoch wird es auch hier zu Rückstaus und Wartezeiten kommen. Lediglich zum Ende der Arbeiten am neuen Kreisel, wenn die abschließende Deckschicht aufgetragen wird, wird an einem Wochenende voll gesperrt. Kein neues Gefühl für die Finnentroper Autofahrer, die aktuell viel Geduld und Zeit aufbringen müssen, wenn sie quer durch das Gemeindegebiet fahren – und ständig vor Baustellenschilder stehen.