Finnentrop. Der Spielplatz „Habbecker Heide“ in Finnentrop soll zurückgebaut werden. Wie sich die betroffenen Anwohner dagegen zur Wehr setzen.

Der Spielplatz „Habbecker Heide“ unweit des Finnentroper Rathauses soll zurückgebaut werden. „Einen besonderen Spielwert kann man hier nicht mehr erkennen“, hatte der Erste Beigeordnete Ludwig Rasche bereits vor der Sommerpause im zuständigen Ausschuss, der einen entsprechenden Beschluss einstimmig mittrug, betont. Hintergrund ist, dass der Spielplatz, der mit Rutsche, Sandkasten, Karussell und Schaukel ausgestattet ist, laut Gemeinde von den Kindern kaum noch frequentiert würde. Im neuen Spielplatzkonzept, das die Gemeinde Finnentrop in Auftrag gegeben hat, soll das 584 Quadratmeter große Areal gar nicht mehr auftauchen.

Mehr als ein halbes Jahrhundert

Der Spielplatz „Habbecker Heide“ hat bereits mehr als ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel. Einige Anwohner, die am Montag ebenso beim Termin mit Achim Henkel vor Ort waren, beklagen, dass der Spielplatz in den vergangenen Jahren kaum noch gepflegt worden sei.

Es sei denn, der Unmut der betroffenen Anwohner, die sich gegen den Abbau aussprechen, trägt noch Früchte. Zumindest haben einige Eltern, Großeltern und Nachbarn am Montagmittag Bürgermeister Achim Henkel (CDU) einen Bürgerantrag für den Erhalt in die Hand gedrückt – samt Unterschriftensammlung mit mehr als 200 Unterzeichnern. „Wir haben schockiert diese Nachricht in der Presse gelesen, ohne dass mit uns darüber gesprochen wurde. Die Behauptung, unsere Kinder würden diesen Spielplatz nicht nutzen, ist falsch“, betonte Anwohner und Mit-Initiator Elmar Schulte. Das könne man anhand von Fotos und Strichlisten auch beweisen.

Ein Dutzend Kinder in der Nachbarschaft

Schulte: „Die Gemeinde kann nun zeigen, dass sie kinder- und familienfreundlich ist.“ Der Rentner machte Bürgermeister Henkel darauf aufmerksam, dass direkt gegenüber zwei Vierfamilienhäuser stehen, in denen einige Kinder wohnen. Insgesamt seien es ein Dutzend in unmittelbarer Nachbarschaft. Zudem berufen sich die Anwohner auf die Bauordnung NRW, die die Schaffung von Spielplätzen bei Wohnhäusern ab vier Wohnungen vorschreibe, sofern nicht in unmittelbarer Nähe ein anderer Spielplatz existiere.

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Doch genau das sei der Fall, entgegnete Henkel und verwies auf die insgesamt 14 Spiel- und Bolzplätze nur in Finnentrop und Bamenohl. „Wir leisten uns schon sehr viel und sollten uns überlegen, ob wir nicht lieber auf ein, zwei Spielplätze verzichten und dafür die bestehenden qualitativ aufwerten.“ Außerdem gebe es fußläufig erreichbar weitere Spielmöglichkeiten an der Serkenroder Straße und an der Theodor-Storm-Straße, die laut politischem Beschluss auch aufgewertet würden.

Henkel versprach den Anwohnern aber, deren Wunsch, der Spielplatz solle zumindest im gemeindeweiten Spielplatzkonzept nicht von Anfang an ausgeschlossen werden, erneut in die Politik hineinzugeben. Ob dies am Ende dazu führen kann, dass der Spielplatz „Habbecker Heide“ bestehen bleibt, ist aber mehr als fraglich.