Weringhausen. Nach der Flutkatastrophe haben sich die Weringhauser Vereine zusammengeschlossen und helfen, wo sie können. So auch am vergangenen Wochenende.
„Wir müssen was machen“, da waren sich die Weringhauser einig, als sie vor knapp drei Monaten die Bilder von den Überschwemmungen im Ahrtal sahen. Entstanden ist daraus „Weringhausen ist solidAHRisch“ und fünf Hilfseinsätze später haben sie gezeigt, was das kleine Dorf in der Gemeinde Finnentrop alles auf die Beine stellen kann. „Wir haben hier unseren eigenen Markus Wipperfürth“, scherzte Peter Arens beim Treffen vor dem Hilfseinsatz am vergangenen Wochenende. Gemeint ist damit Frank Nolte, der große Teile der Organisation übernommen hat. So auch am Wochenende.
Er fuhr mit einem Lkw der Firma SLT 24 vor, beladen mit Baumaterial. Wert: Über 3000 Euro. Ermöglicht wurde dies durch Spenden der Weringhauser Vereine wie das Tambourcorps, der Kapellenverein, der SGV, die Schützenbruderschaft, der NDW Club und Einzelspenden. Außerdem wurden die Hilfseinsätze von SLT 24, Raiffeisen, Bauking, Alfha Automation & Industrial IT sowie der Bäckerei Junge unterstützt. „Wir waren zwei Wochen nach der Katastrophe zum ersten Mal in der verwüsteten Region“, erzählte Katy Koppenhagen, „was wir an Zerstörung gesehen haben, ist unvorstellbar.“
Seitdem helfen die Weringhauser. Nach einem Aufruf über Facebook schlossen sich ihnen auch Helfer aus Plettenberg, Finnentrop und Olpe an. „Wenn wir ins Ahrtal fahren, dann werden wir über Helfershuttle zu den Einsatzorten gebracht“, erzählt Peter Arens. „Das ist alles ganz hervorragend organisiert.“
Verschiedene Sachspenden
Vor Ort haben die Helfer aus Weringhausen dann beim Entschlammen von Kellern und Wohnungen geholfen, zerstörte Einrichtungen entfernt, Stemmarbeiten geleistet und oft zugehört und versucht Trost zu spenden. „Die Menschen sind so unsagbar dankbar“, weiß Frank Nolte. Neben ihrer Arbeitskraft sammelte die Gruppe auch Sachspenden. „Wir wollten kein Geld spenden, denn diese Sachspenden werden gerade sofort vor Ort benötigt.“
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Zu den Sachspenden gehörten am vergangenen Wochenende neben OSB-Platten auch Sackware für den Bau, Elektrokabel sowie Einbaudosen für Steckdosen und Schalter. Diese wurden zum Baustoffzelt Kaiser Walporzheim gebracht. „Dort werden alle Sachspenden gesammelt und jeder, der diese für den Wiederaufbau benötigt, kann sie sich in handelsüblichen Mengen dort kostenlos abholen“, erklärt Frank Nolte die Vorgehensweise der Spendenverteilung.
Rund 480 Einwohner und fünf Vereine
Rund 480 Einwohnern hat das kleine Örtchen Weringhausen und gleich fünf Vereine. Besonders ist der NDW Club. Der Neue-Deutsche-Welle Club wurde Anfang der 1980er Jahre gegründet und lädt bis heute zu regelmäßigen Partys ein.
In den vergangenen Jahren wurde die „Ampel-Revival-Party“ unter Federführung des NDW Clubs durchgeführt. Außerdem initiiert er den jährlichen Martinszug und sorgt für kostenlose Brezeln und Getränke.
Einen Dank ging an Peter und Henrik Arens, Markus Henkes und Frank Nolte, die am vergangenen Samstag im Ahrtal waren – und zwar via Facebook aus dem betroffenen Gebiet. „Gestern (am Samstag, Ann. der Red.) war dieser tolle Trupp aus dem Sauerland bei uns und hat eine Spendenlieferung gebracht und anschließend noch tatkräftig mit angepackt“, freute sich Tanja aus dem Ahrtal. Sicher nicht der letzte Einsatz für die Weringhauser Gruppe.