Wenden. In Wenden soll ein einzigartiges Projekt entstehen. Die Verwaltung erhielt den einstimmigen Auftrag, den 2. Stern bei der Regionale zu ergattern.

Ein Stern leuchtet über der südlichsten Kommune des Kreises Olpe. Er soll den Aufbruch verkünden zu einem Vorzeigeprojekt. „Was am Schulzentrum Wenden entstehen soll, wäre im ländlichen Raum in Deutschland bisher einzigartig: Die Gesamtschule soll zu einem offenen Lern- und Kulturzentrum werden. Dafür wird mit den Bürgerinnen und Bürgern ein Konzept erarbeitet“, verkündet der Kreis Olpe. Landrat Theo Melcher überreichte den ersten Stern für das Regionale-Projekt und damit die Auszeichnung als „herausragende Idee“ an Bürgermeister Bernd Clemens.

Das Lern- und Kulturzentrum (LuK) fußt auf fünf Bausteinen: Lernen, Kultur, Wirtschaft, Sport und Begegnung. Rund um diese Themenfelder sollen an der Gesamtschule neue Veranstaltungsformate und niedrigschwellige Angebote entstehen – für alle Altersstufen, Kulturen und soziale Schichten. Fitness-Checks des Sportvereins, Ausstellungen in der Aula, Karrieremessen mit heimischen Unternehmen – alles das und mehr könnte bald in der Schule neue Räume und Möglichkeiten finden. „Die Gesamtschule könnte damit zu einer guten Stube für Bildung, Kultur und die ganze Gemeinde werden“, so der Kreis Olpe.

Zoff hat sich gelegt

In der Wendener Politik gab es zunächst Zoff wegen mangelhafter Beteiligung der Politik seitens der Verwaltung auf dem Weg zu diesem Stern. Doch mittlerweile sind die Wogen geglättet, es ist Harmonie eingekehrt. Denn in der Sache sind sich alle einig. Sie folgen dem Stern. Das wurde im Ausschuss Bildung und Soziales und im Rat mit jeweils einem einstimmigen Votum für das Projekt deutlich.

Dafür sorgte vor allem das Plädoyer für das Lern- und Kulturzentrum von Julia Cruz Fernandez, Leiterin der Gesamtschule, im Ausschuss für Bildung und Soziales: „Es ist doch toll, diese Synergien zu schaffen. Die Idee ist: Eine Schule öffnet sich in den öffentlichen Raum. Die Menschen lernen unser Gebäude kennen. Wir möchten uns öffnen als Schule. Bei der Regionale geht es um diese Idee, nicht um eine Schulsanierung.“

Die Verwaltung hat die Regionale ausgemacht, damit Fördermittel fließen. „Wir haben den klaren Auftrag, nach Fördermitteln zu schauen. Die einzig nennenswerte Möglichkeit Finanzmittel für die Gesamtschule zu bekommen, ist die Regionale“, betonte Kämmerer Thomas Munschek. Hintergrund: Ein Schulaufbau werde normalerweise nicht gefördert.

Ein Marathon

Die Verwaltung habe deshalb überlegt, wie man Gesamtschule mit der Regionalen zusammenbringen könne: „Es ist noch gar nicht viel passiert. Es ist die Idee der Verwaltung, mit der wir starten können, um ein Konzept erarbeiten zu können. Sie haben zu befinden, ob die Politik diese Idee mitträgt.“ 99 Prozent des Weges liege noch bevor, so Munschek: „Es ist der erste Schritt auf einem Weg zu einem Marathon, den wir gehen müssen.“

+++ Lesen Sie auch: Dorfgemeinschaftsverein Hünsborn steht vor dem Aus +++

Nach dem erfolgreichen Start gehe es jetzt darum, die Idee weiter auszuschärfen und eine Konzeption zu erarbeiten: „Hinweise nehmen wir dankbar entgegen. Es wird Arbeitsgruppen geben, alle Themen kommen auf den Prüfstand. Es ist für nichts zu spät. Wir wollen das Thema zum Wohle der Gesamtschule anpacken.“ Und: „Es geht jetzt darum, den zweiten Stern zu ergattern.“

Dieser Ansicht war auch Christian Stock (CDU): „Die Kritik in der ausufernden Stärke ist für mich nicht nachvollziehbar. Wir sind hier nicht in Hollywood oder im Zirkuszelt. Die Tür zur Regionale wurde aufgestoßen.“