Welschen Ennest. Die Heimattal-AG will in Welschen Ennest 42 neue Wohnungen bauen und hat bereits den Finger auf weiteren 4500 Quadrametern Bauland.
Für den prosperierenden Ort Welschen Ennest ist es wie ein Fünfer im Lotto. Die Heimat-Tal AG hat Baugrundstücke in einer Größenordnung von rund 8.000 Quadratmetern an der Kölner Straße und am Johannes-Horst-Limper-Weg erworben und will dort 42 schlüsselfertige Wohneinheiten errichten. Und das soll erst der Anfang sein.
In einer Infoveranstaltung am Donnerstagabend in der Schützenhalle informierte die Gesellschaft rund 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Rahrbachtal, sowie 40 weitere per Online-Live-Stream über die Pläne, die erst kurz zuvor unter Dach und Fach gebracht worden waren. Christian Jung, Vorstandsvorsitzender der Heimat-Tal AG: „Die Verträge mit der Wohnungsbaugesellschaft wurden vor vier Stunden beim Notar unterzeichnet. Im Anschluss stellten Christian Jung und Tobias Hermes vom Architekturbüros Archifaktur in Lennestadt das Bauvorhaben vor.
45 bis 120 Quadratmeter
Die aktuellen Planungen umfassen 42 schlüsselfertig zu veräußernde Wohneinheiten mit je 45 bis 120 Quadratmeter Wohnfläche in unterschiedlichen Ausführungen: drei Mehrfamilienhäuser mit sechs Wohneinheiten, drei Reihenhäuser mit sechs Wohneinheiten und drei Doppelhäuser mit zwei Wohneinheiten. Einige Häuser werden zudem Einliegerwohnungen erhalten. Insgesamt soll neuer Wohnraum für rund 120 Bürgerinnen und Bürger entstehen.
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„Unser Wunsch ist es, im Sommer 2022 mit dem Projekt zu starten. Die erste Fertigstellung soll 2023 erfolgen. Ende 2026 kann das Projekt abhängig von dem Vertriebserfolg und der Handwerkerverfügbarkeit abgeschlossen sein“, sagte Christian Jung. Befürchtungen, es werde zu großen Einschränkungen für die Anwohner kommen, nahm Christian Jung den Wind aus den Segeln: „Es wird keine Dauerbaustelle werden. Wir werden erst durchplanen, dann erschließen, zwei bis drei Objekte effizient und schnell über wenige regionale Unternehmer oder einen nationalen Generalunternehmer bauen. Es gibt einen direkten Zugriff komplett von der Kölner Straße und vom Johannes-Horst-Limper-Weg. Dadurch gibt es kaum Mehrbelastung für bestehende Wohngebiete. Weder während noch nach dem Bau.“
Dorf-AG begrüßt das Projekt
Reinhard Hesse, Vorsitzender der Dorf-AG Welschen Ennest, begrüßte das Projekt, sieht aber auch noch Gesprächsbedarf: „Das vorgestellte Konzept ist sicher ein erster Anfang und wird – wie wir hören - noch überarbeitet. Wir von der Dorf AG hatten in den vergangenen Jahren mehrmals den Kontakt zur Wohnungsbaugesellschaft hergestellt, nicht um zu bauen, wohl aber um darauf hinzuweisen: So ein Grundstück in relativer Ortsmitte muss bebaut werden. Es tut sich was in Welschen Ennest. Das ist gut so. Wir brauchen dringend Wohnraum.“
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Kirchhundems Bürgermeister Björn Jarosz begrüßte das Projekt der Heimat-Tal AG. „Ich finde es toll, dass hier so viel in Sachen Wohnungsbau passiert. Wir stehen ein wenig in der Zwickmühle zwischen dem Wunsch der Bürger, auf mehr Wohnraum im eigenen Dorf. Andererseits müssen wir den Vorgaben der Bezirksregierung in Arnsberg Folge leisten, weniger Gebiete im ländlichen Raum als Wohnraum zu deklarieren. Ich nehme hier in Welschen Ennest wahr, es geht nicht mehr um das ob, nur noch um das wie.“
Weitere 10.000 Quadratmeter Bauland im Blick
Christian Jung blickte nach vorn: „Wir haben uns viel vorgenommen. Wir werden 2021 qualifiziertes Personal einstellen. 2022 werden wir fünf große und vier kleine Sanierungen abschließen und zwei wichtige Objekte, zum Beispiel den Rahrbacher Hof, durchgeplant haben. Ab 2023 werden wir professionelle Strukturen sehen. Die Heimat-Tal AG wird noch 2021 weitere 4.500 Quadratmeter baureifes Land in einem nahegelegenen Tal kaufen und sinnvoll umnutzen. Weitere Angebote erhalten wir glücklicherweise regelmäßig. Wir sind stolz sagen zu dürfen, dass wir allein über die erste Kommunikation in Sachen „Kölner Straße, Welschen Ennest“ nun in Kontakt zu einem Eigentümer stehen, der just 6.000 m2 in der Nähe entwickeln wird und sich über einen Austausch dazu in der nächsten Woche mit uns freut. Ein weiterer Eigentümer möchte uns dadurch mehrere tausend Quadratmeter verkaufen. Ich interpretiere daraus, es findet langsam ein Umdenken statt. Wir meinen, damit gehe die Rechnung auf: Wohnraum für die Täler!“