Brün. Aus dem ehemaligen Gelände der Firma Sälzer in Brün wird Bauland. Architekt Florian Hahnl erläutert die Planungen.
Das Interesse war riesengroß. Erst im Mai verkündete das Kirchhundemer Unternehmen Dornbach, dass auf dem ehemaligen Areal der Firma Sälzer in Brün ein Baugebiet entstehen soll. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Häuslebauer in spe auf der Matte standen. „Es gab 60 Bewerber. Alle 18 Baugrundstücke sind vergeben“, teilt der zuständige Architekt Florian Hahnl jetzt auf Anfrage unserer Redaktion mit. Die Grundstücke sind zwischen 400 und 735 Quadratmeter groß.
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Zur Vorgeschichte. Nachdem die Firma Sälzer am 31. Oktober 2020 ihre Produktion am Standort Brün eingestellt hatte, entschlossen sich Lothar und Marco Dornbach im Frühjahr 2021 zum Kauf des Geländes. Zusammen mit dem Olper Architekten Hahnl entstand die Idee, ein Neubaugebiet zu entwickeln. Gerade auch in der Gemeinde Wenden herrscht eine enorme Nachfrage nach Bauland. Laut Dirk Rasche, stellvertretender Fachdienstleiter „Gebäude- und Liegenschaften“ bei der Wendener Verwaltung, sind im Rathaus über 300 Interessenten für Bauland in der Gemeinde gelistet.
In der diesjährigen Mai-Ratssitzung hatten die Investoren und der Architekt ihre Pläne im Wendener Rathaus vorgestellt. „Die Fläche hat mehrere Vorteile, die ein solches Wohnbau-Projekt nahelegen. Die äußere Erschließung ist über die Matthiasstraße und die Straße Lange Heide bereits vorhanden, auch die Kanalisation, ebenso weitere Versorgungs-Infrastruktur“, hatte Florian Hahnl gesagt.
Zustimmung vom Kreis
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Der Kreis Olpe hat die Umwandlung des ehemaligen Sälzer-Areals in ein allgemeines Wohngebiet mittlerweile genehmigt, so der Olper Architekt. Dabei müssen sich die Bauherren an der Nachbarbebauung orientieren. Alle Bewerber, die den Zuschlag erhalten haben, wollen ein Einfamilienhaus bauen. „Es gab keine Anfragen für Doppelhäuser oder Mehrfamilienhäuser“, berichtet Hahnl. Bei einem großen Teil handele es sich um junge Familien. Man habe bei der Auswahl aber auch darauf geachtet, dass ein Mix entsteht: „Es soll ja nicht so sein, dass da in 40 oder 50 Jahren nur noch alte Leute wohnen.“
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Wie vereinbart, habe man die Vergabe der Grundstücke eng mit der Gemeinde Wenden abgestimmt. Dabei seien Prioritäten festgelegt worden. Es ging bevorzugt um Bewerber, die in der Gemeinde Wenden arbeiten und einen Bezug dazu haben. Auch Rückkehrer in die Gemeinde seien dabei. Zudem gebe es einen Bauherrn aus Rüblinghausen, der in Hünsborn arbeitet, und einen aus Kreuztal, der in Ottfingen arbeitet.
Alle 18 Häuslebauer seien angeschrieben worden. Sie könnten jetzt in der Findungsphase alles im Detail abklären, zum Beispiel die genaue Finanzierung. Sollten von den 18 Bewerbern, die den Zuschlag erhalten haben, noch welche abspringen, gibt es eine zweite Vergaberunde.
Straßenausbau der Langen Heide
„Die Gemeinde Wenden war sehr positiv überrascht über den Ablauf. Bis jetzt ist alles perfekt gelaufen“, sagt Florian Hahnl. Die Gebäude auf dem ehemaligen Sälzer-Gelände seien bereits entkernt. Im August werden die ein- und zweistöckige Produktionshalle sowie das vierstöckige Bürogebäude abgerissen. „Bäume werden gefällt. Das ganze Grundstück wird gerodet und dann mit Mutterboden glatt gezogen. Dann wird jedes Grundstück höhenvermessen, damit die Käufer wissen, wie sie es planen können“, so der Architekt zum weiteren Ablauf. Derzeit laufe auch die Planung zum Straßenausbau der Langen Heide.
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Theoretisch könnte der Bau des ersten Hauses noch im Dezember dieses Jahres beginnen, doch geht Hahnl davon aus, dass die Bauherren noch etwas Zeit brauchen: „Die ersten Bagger werden im Frühling nächsten Jahres rollen.“ Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde habe sehr gut funktioniert, betont Architekt Hahnl: „Sie hat uns in allen Lagen unterstützt. Es ist ein Vorteil für beide Seiten, den Bauträger und die Gemeinde Wenden, so zügig 18 Bauplätze zur Verfügung zu stellen.“