Kreis Olpe. Viele Menschen im Kreis Olpe haben in den Sommerferien Urlaub im Ausland gemacht. Doch auch wer vollständig geimpft ist, kann nicht frei reisen.

Die Sommerferien in NRW sind vorbei und damit auch die erste große Urlaubswelle. Im Gegensatz zum Pandemie-Sommer 2020 ist das Reisen deutlich einfacher geworden – nicht zuletzt aufgrund der steigenden Impfquote und der ausgeweiteten Teststrategie. Die Entwicklung freut vor allem auch die Betreiber der Reisebüros im Kreis Olpe. Denn im Vergleich zum vergangenen Jahr ziehen sie im Hinblick auf die Buchungsabwicklungen ein deutlich positiveres Fazit.

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Sommer. Tatsächlich waren wir überrascht, wie gut es lief“, sagt Martin Hütte, Inhaber des „Sonnenklar“-Reisebüros in Olpe. Ein Vergleich mit dem Vor-Pandemie-Niveau fällt allerdings schwer. „2019 waren viele Frühbucher dabei. Jetzt kam alles auf einmal, sehr kurzfristig. Es ging von 0 auf 100“, so Hütte. Gleichzeitig könne er aber auch feststellen, dass die Buchungsanfragen eng an die Inzidenzen gekoppelt seien. Als kurz vor Ferienbeginn die Infektionszahlen gesunken sind, stieg die Nachfrage nach Reisen; nachdem die Infektionszahlen zuletzt gestiegen sind, sei die Nachfrage wieder gesunken.

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Vor allem Spanien und Griechenland seien beliebte Urlaubsziele in diesem Sommer gewesen. Doch auch hier mussten einige Kunden spontan umplanen. „Als Spanien vom Risiko- ins Hochrisikogebiet hochgestuft wurde, hatten wir einige Familien mit Kindern dabei, die umgebucht haben. Weil sie es sich nicht erlauben konnten, nach ihrem Urlaub in Quarantäne zu gehen“, verrät Hütte. Diese Familien seien dann auf Griechenland ausgewichen, wo die Inzidenz deutlich niedriger lag. Einige Kunden hätten aber auch die fünftägige Quarantäne – die bei Reisen in ein Hochinzidenzgebiet für Ungeimpfte vorgeschrieben ist, bevor sie sich freitesten können – sogar in ihrer Urlaubsplanung miteingerechnet. „Offenbar scheint die Sehnsucht fürs Reisen groß zu sein“, meint Hütte.

Viele Kunden schon vollständig geimpft

Erfreulich sei außerdem, dass sich Kunden wieder trauen würden, mehr im Voraus zu planen. So gebe es im „Sonnenklar“-Reisebüro bereits Buchung für die Herbstferien und sogar auch schon für die Sommerferien 2022. Wer vollständig geimpft ist, habe in der Regel mehr Planungssicherheit. „90 Prozent meiner Kunden sind durchgeimpft“, schätzt Hütte.

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Ganz ähnlich sieht es bei Simone Kroczek aus, die das Reisebüro „Holiday Land“ in Attendorn leitet. Rund 85 Prozent ihrer Kunden seien vollständig geimpft. „Es sei aber ein Trugschluss, dass einem damit die ganze Welt offensteht“, betont Kroczek. Denn vor allem bei Fernreisezielen sei die Lage undurchsichtiger. „Bei uns sind Thailand, Mauritius oder die Malediven klassische Ziele, die in den Wintermonaten gebucht werden. Aber dort greift aktuell noch eine generelle Quarantänepflicht bei Einreise. Und wer beispielsweise auf die Malediven fliegt, braucht ein negatives PCR-Testergebnis – auch, wenn man bereits vollständig geimpft ist.“

Anders als ihr Olper Kollege Martin Hütte ist Simone Kroczek zurückhaltender, was die Planungssicherheit betrifft. In der Reisebranche könne man derzeit nur etwa in einem Zwei-Wochen-Rhythmus die Lage einschätzen, so Kroczek. „Denn durch die ständigen Änderungen schwingt auch immer eine Unsicherheit für den Endverbraucher mit.“