Kreis Olpe. Ende September haben die Impfzentren im Land ihre Schuldigkeit getan. Die Hausärzte bereiten sich nun auf die Zeit danach vor.
Spätestens Ende September haben die Impfzentren im Lande ihre Pflicht und Schuldigkeit getan. „Es ist klare Ansage des Ministers in Düsseldorf, dass die Impfzentren in der jetzigen Form zum 30. September geschlossen werden sollen,“ so Andreas Sprenger, Leiter des Krisenstabs beim Kreis Olpe.
Geimpft wird nur noch mittwochs bis sonntags
Das Grundstück am Heggener Weg 34 in Attendorn ist insgesamt 10.500 Quadratmeter groß.Das Impfzentrum hat seit Ende Juli neue Öffnungszeiten: Wegen zurückgehender Impfzahlen hat man sich entschlossen, die Impfzeiten in Attendorn zu reduzieren. Geimpft wird nur noch von mittwochs bis sonntags in der Zeit von 14 bis 20 Uhr.
Die weiteren Impfungen sollen dann die Hausarztpraxen übernehmen. Ob es wirklich so kommt, werde von der tatsächlichen Situation im September abhängen. „Wenn alle Stricke reißen, müssen die Kreise wieder Basisangebote machen, die nicht nur mobil laufen können, dann brauchen wir wieder einen Ort, das kann irgendeine Turnhalle sein“, sagt Sprenger. Der Kreis wartet auf den angekündigten Erlass aus Düsseldorf für dieses Szenario, um vorplanen zu können.
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Bis Ende September will der Kreis alles versuchen, um die Impfquote hoch zu halten, u.a. mit dem mobilen Impfbus. Nach den Ferien sind auch spezielle Impfangebote für die Beruflichen Schulen, für die Jobcenter und weiterhin verstärkt für Kinder im Impfzentrum geplant. Dort sollen auch die ersten Auffrischungsimpfungen stattfinden. Sprenger: „Bis zum 30. September haben wir noch gut zu tun.“
Koordinierungen laufen
„Wir beschäftigen uns schon seit sechs bis acht Wochen mit der Schließung des Impfzentrums. Die Vorbereitungen für die Zukunft laufen“, sagt Stefan Spieren, ärztlicher Leiter des Impfzentrums in Attendorn. Aktuell sei es vorgesehen, dass die niedergelassenen Ärzte ab 30. September die weiteren Impfungen übernehmen: „In den Pflegeheimen wird es dann so laufen wie ab dem 27. Dezember 2020, dass hauptsächlich die in den Heimen tätigen Ärzte die Impfungen übernehmen. Dabei geht es dann hauptsächlich um die dritte Impfung. Die Koordinierung läuft.“
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Der Impfbus, der zum Attendorner Impfzentrum gehört, wird laut Spieren ab Oktober vermutlich nicht mehr eingesetzt: „Es ist aber nicht ganz auszuschließen, falls da mal eine Anfrage kommt, zum Beispiel für eine Großveranstaltung.“ Der große Vorteil sei, dass die Impfung in einem ganz normalen Linienbus praktiziert werden kann: „Das ist extrem flexibel. Die notwendige Einrichtung können wir problemlos in einer Viertelstunde in jeden normalen Linienbus einbauen.“ Das mobile Impfen sei „verhältnismäßig erfolgreich“ gewesen, doch lasse die Nachfrage jetzt auch nach, weil der Kreis Olpe gut durchgeimpft sei: „Weitere Aktionen sind in Planung. Wir müssen gucken, was noch Sinn macht.“
Genaues Konzept liegt noch nicht vor
Für neuen Impfschwung sorgt offenbar die Ankündigung, dass Tests demnächst nicht mehr kostenlos sein könnten. „Das gab bei mir in der Praxis noch mal vermehrt Anmeldungen“, sagt der Hausarzt aus Hünsborn. Ansonsten wisse man nicht, wie es genau weitergeht: „Die Thematik kann sich innerhalb einer Woche mehrfach ändern. Kreis, Apotheken und Ärzte sind bei uns aber in den Planungen schon ganz weit. Wir können sehr flexibel und spontan reagieren.“
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Stellt sich die Frage: Was passiert mit der Immobilie am Heggener Weg 34, die sich seit vergangenem Jahr im Besitz der Stadt Attendorn befindet, wenn mit dem Impfen dort Schluss ist? Die Antwort liefert Attendorns Gebäudemanager Ludger Gabriel: „Wir haben sie im Wesentlichen erworben, um dort in Zukunft ein Zentrallager für unsere Hansestadt einzurichten. Ein ausgearbeitetes Konzept liegt dafür aber noch nicht vor.“ Wenn die Räumlichkeiten leer sind, sollen die Hallen mit einer Größe von rund 3100 Quadratmetern und die etwa 560 Quadratmeter großen Büroräume übergangsweise vom Baubetriebshof und der Feuerwehr genutzt werden, so Gabriel.