Attendorn/Kreis Olpe. Zum ersten Mal bekommen Kinder ab 12 Jahren am Samstag im Attendorner Impfzentrum die Biontech-Spritze. Der Ansturm ist riesig.

Novum am Impfzentrum in Attendorn: Ab sofort können sich samstags Kinder ab zwölf Jahren impfen lassen. Beim ersten Mal an diesem Wochenende war die Resonanz riesig. Schon vor Beginn um 14 Uhr standen die ersten Kinder und Jugendlichen mit ihren Eltern in der Warteschlange. Bei der Einlasskontrolle wurde sie dann von den anderen Impfwilligen getrennt. Trotzdem war Geduld gefragt und Wartezeiten von zwei Stunden keine Seltenheit.

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So erging es auch Nina (15) aus Olpe. Zusammen mit ihrer Mutter Daniela hat sie schon eine Stunde gewartet. Angemeldet ist sie nun, doch im Impfzentrum selber sind sie noch nicht. Sie warten noch in der Schlange vor der Tür. „Egal“, sind sich beide einig. „Hauptsache Nina wird geimpft.“ Das sieht auch die Tochter so. „Dann hoffe ich endlich wieder meinen Hobbys wie Volleyball und Reiten nachgehen zu können.“ Für sie und ihre Familie war klar, es gibt keine Alternative zum Impfen. „Die nächste Welle kommt bestimmt“, ist sich Mutter Daniela sicher. „Sie ist die jüngste in der Familie. Der Rest ist geimpft und da wollte sie auf jeden Fall auch.“

Ferien auf Mallorca

Keine Diskussion zu diesem Thema gab es auch bei Sara (15) und ihrer Mutter Anja aus Lennestadt. „Wir sind alle durchimpft. Nur Sara fehlte noch“, erzählt ihre Mutter. Ihren Urlaub haben sie in diesen Ferien auf Mallorca verbracht. „Wir sind zum Glück noch am Sonntag zurückgekommen. Ab dienstags hätte unserer Tochter in Quarantäne gemusst. Dabei haben die Kinder in den letzten Monaten schon auf viel verzichten müssen.“ Und die Angst vor Nebenwirkungen? „Dann liege ich morgen eben auf der Couch und gucke Netflix“, lacht Sara.

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Simon (15) aus Drolshagen ist mit seinem Vater Markus gekommen. „Wir haben von dem Angebot in der Westfalenpost gelesen, kurz darüber gesprochen und dann war klar, wir kommen heute“, erzählt Vater Markus. Er selber ist schon einmal mit Astrazeneca geimpft. „Ich hatte keine Nebenwirkungen.“ Davon geht auch Simon aus. Wenn nicht, „dann weiß man ja, wovon es kommt.“

Nur kein Homeschooling mehr

Fabian (13) steht schon direkt vor der Tür des Impfzentrums. Zusammen mit Mutter Michaela aus Attendorn hat er sich sofort für die Impfung entschlossen. „Ich will, dass wir auch nach den Sommerferien alle wieder zur Schule gehen können. Alles, nur kein Homeschooling mehr“, ist er genervt und hofft, dass sich auch viele andere impfen lassen. „Obwohl mein bester Freund erstmal warten will, aber ich will wieder mehr machen dürfen.“

Sara (l.) und ihre Mutter Anja warten in der Schlange auf ihren Impftermin.
Sara (l.) und ihre Mutter Anja warten in der Schlange auf ihren Impftermin. © Barbara Sander-Graetz

Das ewige getestet werden, geht Betti (14) aus Olpe ganz schön auf den Geist. Sie wartet mit Mutter Katharina auf das Beratungsgespräch bei der Kinderärztin. Das ist am Samstag Dr. Ute Muhitira aus Dortmund. „Ich bin Oberärztin in Ahlen und heute in Attendorn von der kassenärztlichen Vereinigung eingeteilt worden.“ Sie ist die einzige Kinderärztin heute im Impfzentrum und alle Kinder und Jugendlichen bekommen nur bei ihr das Aufklärungsgespräch, bevor sie mit Biontech geimpft werden. Das ist Vorschrift.

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Die Einteilung erfolgt aufgrund der Größe des Impfzentrums. Für Attendorn bedeutet das, eine Kinderärztin und viel Geduld bei den Eltern und Kids. „Geduld haben bis jetzt alle gehabt“, freut sich die Medizinerin. „Außerdem muss ich nicht viel erklären, denn die Eltern sind alle bestens informiert und einfach nur froh, dass ihre Kinder endlich geimpft werden können.“