Lennestadt. Die BI Gegenwind ist jetzt ein eingetragener Verein. Die Ziele bleiben die gleichen: Megawindräder in Kammlagen verhindern und mehr.

Noch gibt es sie, die erst im letzten Jahr gegründete Bürgerinitiative Gegenwind Oedingen-Cobbenrode, aber nur noch auf dem Papier und im Internet. Aus der Bürgerinitiative ist mittlerweile der „Naturschutzverein Mitten im Sauerland e.V.“ geworden. Die Mitgliederzahl ist noch überschaubar, aber der Verein habe viele Sympathisanten, sagt Vorstandsmitglied Christina Baumhoff. Eben die, die auch hinter der BI standen.

Rechtsfähiger Status

Die Vereinsgründung sei wichtig gewesen, damit „wir überhaupt rechtsfähig sind“, so Baumhoff. An den Motiven und Zielen indes hat sich nichts geändert. Es gehe darum, die begonnene Arbeit der Bürgerinitiative fortzuführen, die sich seinerzeit gegründet hatte, um unter anderem die von der Firma Abo Wind GmbH geplanten vier Windenergieanlagen auf dem Herrscheid bei Oedingen, davon je zwei auf Lennestädter und auf Esloher Gebiet, zu verhindern.

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Der Verein will sich grundsätzlich für die Erhaltung der sauerländischen Landschaft in der bisherigen Form einsetzen. „Insbesondere wollen wir als Verein versuchen, die Industrialisierung dieser Landschaft durch Windkraftanlagen zu verhindern oder uns zumindest für einen Umwelt- und Naturschutzverträglichen Bau von Windkraftanlagen einsetzen“, sagt Baumhoff. Sie stellt klar: „Wir sind keine Windkraftgegner“. Aber Umweltschutz, Tierschutz, Naturschutz und das Wohlbefinden der Anwohner dürften nicht der Erzeugung von Energie durch Windkraftanlagen untergeordnet werden. „Deshalb lehnen wir den Bau von Windkraftanlagen mit einer Bauhöhe von 240 Metern auf den bewaldeten Kammlagen des Sauerlands ab“, so Baumhoff.

Keine Nachricht aus Arnsberg

Noch unter dem Dach der Bürgerinitiative hatten sich die Windkraftgegner auch für Eingaben gegen den neuen Regionalplanentwurf stark gemacht, den sie als zu windkraftfreundlich und naturschutzfeindlich einschätzen. An dieser Front ist das Feuer erst einmal aus und es könnte Jahre dauern, bis die Bezirksregierung alle Eingaben gesichtet und bewertet hat. Christina Baumhoff: „Wir haben bisher noch nichts davon gehört, noch nicht mal eine Eingangsbestätigung bekommen.“

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Unterdessen geht das Ringen um die Windkraftanlagen aber weiter. „Wir sind mit Abo Wind in guten Vertragsgesprächen, haben bereits Entwürfe ausgetauscht“, so Lennestadt Beigeordneter Karsten Schürheck. Dabei geht es um die Form der Bürgerbeteiligung im Genehmigungsprozess.

Zur Erinnerung: Aus formalrechtlichen Gründen ist der Plan der Stadt Lennestadt, zusammen mit den Windkraftunternehmen geeignete Standorte zu entwickeln, gescheitert (wir berichteten). Das Heft des Handelns ist von der Stadt wieder auf den Kreis als Genehmigungsbehörde übergegangen. Abo Wind hatte bereits beim Kreis Genehmigungsanträge für zwei 240-Meter-Räder auf dem Herrscheid eingereicht, diese aber dann ruhend gestellt. Bei diesem Verfahren nach § 35 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes haben die Bürger weniger Mitgestaltungsmöglichkeiten.

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Politik entscheidet

Mit den Extra-Verträgen will die Stadt diesen Nachteil ausbügeln. Schürheck will Ende August die politischen Fraktionen mit dem Thema konfrontieren, denn den Verträgen über die Bürgerbeteiligung muss der Rat zustimmen. Schürheck: „Ich hoffe, dass wir in zwei Monaten die Verträge rund haben werden“. Dann wird Abo Wind beim Kreis den Antrag stellen, das Genehmigungsverfahren wieder zu aktivieren.