Oedingen/Lennestadt. Windkraftgegner aus dem Bereich Oedingen und Cobbenrode wollen gemeinsam gegen den Bau von vier Anlagen auf dem Herrscheid kämpfen.
Dem Windkraftunternehmen Abowind bläst frischer Gegenwind entgegen. In Oedingen und Umgebung hat sich jetzt eine Initiative gegen den Bau von vier 240 Meter hohen Windrädern am Herrscheid im Grenzgebiet zur Gemeinde Eslohe formiert. Der Name der Initiative ist auch ihr Programm: "Kein Windpark Herrscheid Lennestadt und Herrscheid Eslohe".
Je zwei Anlagen in Lennestadt und Eslohe
Zunächst geht es nur um die zwei Anlagen auf dem Lennestädter Stadtgebiet. Keine Frage: die bisherigen Beratungen und Beschlüsse der Lennestädter Politik haben bei den Kritikern aus der Nachbarschaft einen faden Beigeschmack hinterlassen. Ohne größere Beratung hatte der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Stadtentwicklung und Bauen im November einstimmig die Einleitung eines Vorhaben- und Erschließungsplans und die Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen - mit dem Ziel, eine Sonderbaufläche für Windenergie darzustellen.
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Entsprechend kritisch und deutlich kommentieren Christina Baumhoff aus Cobbenrode und Ulrike Gast aus Oedingerberg, die Initiatoren der neuen Initiative, in ihrem ersten Flyer, der in den betroffenen Dörfern verteilt wird. Während die Stadt nach außen Bürgerbeteiligung und Transparenz verspreche, sei die Entscheidung für den Windpark am Rande der Stadt bereits gefallen. „Um den angeblich sachkundigen Politiker der Stadt Lennestadt ganz deutlich zu machen, dass wir keine Bürger zweiter Klasse sind und niemanden brauchen, der an unsere Gesundheit und Umweltbelastung andere Maßstäbe legt, als an die eigene, ist es an der Zeit, dass wir uns zu einer grenzüberschreitenden Bürgerinitiative zusammenschließen.“ Die Gegner befürchten, dass durch die Windkraftanlagen die Lebensqualität in den Orten massiv leiden werde.
Internetseite im Aufbau
Die Gründung einer BI in Form eines Vereins sei in diesen Coronazeiten kaum möglich, so Christina Baumhoff. Deshalb wollen sich die Kritiker und Gegner des Vorhabens als formlose Interessenvertretung formieren. Eine WhatsApp-Gruppe und eine Internetseite (www.4future4nature.com) als Kommunikationsplattform gibt es aber bereits. Die Seite ist noch im Aufbau, liefert aber bereits einige, anschaulich aufbereitete Fakten über das Ausmaß der geplanten Windenergieanlagen, die wegen ihrer Höhe (83 Meter höher als der Kölner Dom) nicht nur die Bewohner des nächstgelegenen Ortes Oedingerberg, sondern auch die Einwohner von Herschede, Vossel, Leckmart, Bracht, Brenschede, Nuchhagen, Schwartmecke und Cobbenrode „bedrohen“, wie es im BI-Flyer heißt. Die Initiatoren betonen, dass es ihnen nicht um Querdenken oder die Ignoranz der Klimaproblematik gehe, sondern um lebendigen Menschen- und Naturschutz.
Interessierte Mitbürger, die der WhatsApp-Gruppe „4future4nature“ der Windkraftgegner beitreten wollen, können sich per mail an cbaumhoff@aol.com wenden. Klimawandelleugner und Querdenker sind dort nicht erwünscht.