Attendorn. Der ein oder andere Attendorner wird sich am Dienstagmittag gefragt haben: Was war denn das für ein Flugzeug, das über unsere Köpfe rauschte.

Markus Hennecke staunte am Dienstagmittag nicht schlecht, als plötzlich ein altes Transportflugzeug der Bundeswehr über ihn hinweg jagte. Tatsächlich rauschte eine Transall C-160 in rund 220 Meter Höhe über die Hansestadt. Den unerwarteten Anblick wird der Attendorner so schnell nicht vergessen. Ihm kam es so vor, als sei die in den 1960er Jahren entwickelte Maschine, die aus Altersgründen Ende dieses Jahres ausgemustert wird, im Sinkflug über seiner Heimatstadt unterwegs gewesen.

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„Erst hörte ich nur ein Brummen und dann erschien mehr oder weniger direkt vor meinem Balkon die Transall“, berichtet Hennecke, der am Rande der Innenstadt wohnt. Erkannt hat er die Maschine im Übrigen an den zwei Propellerturbinen und der auffälligen, orangefarbenen Verkleidung der Triebwerke.

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Das Flugzeug, unterwegs für einen Ausbildungseinsatz, sei aus Richtung Osten gekommen, über die Atta-Höhle und dann weiter Richtung Innenstadt geflogen, erinnert sich Hennecke. Die genauen Flugdaten liefert auf Anfrage ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr mit Sitz in Köln: Das Transportflugzeug der Bundeswehr, das Platz machen wird für seinen modernen Nachfolger, den Airbus A400M, startete seinen Flug um kurz nach 12 Uhr vom Flughafen Wunstorf (Niedersachsen) und landete um kurz vor halb vier auf dem Militärflugplatz in Hohn (Schleswig-Holstein).

Flug regelkonform durchgeführt

Um genau 13.23, so ergab die Funkdatenauswertung, sei die Transall in einer Höhe von 724 Fuß (ca. 221 Meter) über Attendorn geflogen. „Nach den uns vorliegenden Daten fand der zur Ausbildung der Einsatzkräfte durchgeführte Flug regelkonform und unter Beachtung der geltenden flugbetrieblichen Bestimmungen statt“, sagte der Sprecher – von einem Sinkflug sei also keine Rede gewesen.

Den Überflug selbst bekam Volker Arndt, selbst viele Jahre als Bundeswehrsoldat im Einsatz und kürzlich noch zum Oberst der Reserve ernannt (wir berichteten), nicht mit. In seiner aktiven Zeit hat er jedoch des Öfteren in der Transall gesessen: „Die Transall ist eine robuste und stabile Maschine, die hauptsächlich für den Truppen- und Materialtransport von der Bundeswehr genutzt wurde“, erklärt der Fachmann. Schon bald wird man über die Transall in der Vergangenheitsform sprechen, sie wird ausgemustert.

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„Die Luftwaffe wird auf über 50 Jahre Dienstzeit Transall (...) zurückblicken können. Zahlreiche Soldaten wurden in die Einsätze geflogen und gesund zurückgeholt. Vielen Soldaten wurde das Leben gerettet. Tonnen von Hilfsgütern wurden transportiert, um Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen. Ohne die Transall C-160 (...) hätte die Luftwaffe über viele Jahre ihren Auftrag nicht erfüllen können“, würdigt der Luftfahrtamt der Bundeswehr in einem Bericht Mitte März auf der eigenen Internetseite.