Kreis Olpe. . Zahlen zum Flugverkehr über Olpe: Der 29. Juni war ein neuer Rekordtag. Sogar fünf Maschinen des Typs Airbus A 380 gaben sich die Ehre.

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an den 29. Juni dieses Jahres. Ein Freitag. Die Daten der Wetterstation in Olpe melden angenehme Temperaturen bis 27 Grad. Ein perfekter Tag, um den Grill anzumachen.

Oder einfach nur in der Hängematte zu faulenzen. Während es im heimischen Garten also komplett ruhig zugeht, steuert der Flugbetrieb kilometerweit über uns auf einen neuen Rekord zu.

Rekordzahl an Flügen über dem Kreis Olpe

Sage und schreibe 11 015 kontrollierte Flüge werden an diesem Tag, an dem Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt in die Sommerferien starten, im deutschen Luftraum gezählt.

Auch interessant

Der vorherige Spitzenwert liegt bei 10 667 Flügen, ebenfalls aufgestellt im Juni. Und überhaupt: Das erste Halbjahr 2018 ist das verkehrsreichste in der Geschichte der Deutschen Flugsicherung (DFS). „Noch nie haben die Fluglotsen im deutschen Luftraum so viele Flüge sicher an ihr Ziel gebracht“, berichtet Michael Fuhrmann, Pressesprecher der DFS. Es sind 1,59 Millionen Flüge von Januar bis Juni. 500 000 mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Wahnsinn.

Maschine fliegt zu neuen Höhen

Aber zurück in den Olper Garten und zum 29. Juni. Es ist der Tag, an dem die Grill-Freunde und Faulenzer 856 Flugzeuge im Himmel über Olpe (Radius: 18,5 Kilometer rund um Olpe) zählen.

Wohl eher mit dem Fernglas als mit bloßen Augen zu sehen ist an diesem Tag die Boeing 737 von Air India, die auf dem Weg von Delhi nach Birmingham ist. Über den Kreis Olpe steuert sie in einer Flughöhe von 13 106 Metern. So hoch fliegt an diesem Rekordtag kein Flugzeug über uns.

Riesige Airbus-Flugzeuge über dem Kreis Olpe

An diesem Tag, dem 29. Juni, geben sich nicht nur die „normalen“ Boeings die Ehre über dem Olper Luftraum, sondern auch der Airbus A 380. Das Schwergewicht unter den Schwergewichten.

© DFS

Kaum zu glauben, aber wahr: Gleich fünf (!) Maschinen dieses Typs durchqueren den hiesigen Luftraum. „Sie kamen alle aus dem arabischen Raum mit dem Ziel London-Heathrow, die Flughöhe betrug jeweils zwölf Kilometer“, berichtet Fuhrmann.

Silhouette von Riesen-Flieger zu erkennen

Sollten die Olper just zu diesen Momenten gen Himmel geschaut haben, dann könnten sie den A 380 sogar erblickt haben. Denn: Während bei anderen Luftfahrzeugen in dieser Höhe eigentlich nur der Kondensstreifen zu sehen sei, könne man beim Super-Airbus laut Fuhrmann sogar noch die Silhouette erkennen.

Kein Wunder bei der Größe: Der Airbus misst eine Spannbreite von 80 Metern, seine Flügelfläche beträgt unglaubliche 846 Quadratmeter.

Wohin flogen die Maschinen am Rekord-Tag

Wem das noch nicht genug Zahlen sind, hier folgen die nächsten: Die Flugzeuge, die Düsseldorf ansteuern oder eben von dort gestartet sind, bewegen sich über dem Olper Luftraum in mittleren Höhenbereichen zwischen fünf und sechs Kilometern. Die niedrigsten Überflüge sind in der Regel Abflüge aus Köln/Bonn, mit einer durchschnittlichen Flughöhe von zwei bis drei Kilometern. Also gut sichtbar mit dem bloßen Auge.

Auch interessant

Und wer sich jetzt noch fragt, wohin die Flugzeuge an besagtem Spitzentag Ende Juni geflogen sind, dem sei verraten: Der größte Verkehrsanteil spielte sich in einer Höhe zwischen neun und zwölf Kilometern ab, die Hauptverkehrsader war von England in Richtung Südwest-Europa und Asien.

Und noch was: Wie viele Flugzeuge durchschnittlich pro Tag den Olper Luftraum durchqueren, kann Fuhrmann nicht sagen. Nur so viel: An einem „normalen“ Tag wird der Wert deutlich niedriger sein. Genauso wie es im Winter weniger seien als im Sommer.

Daten und Fakten zum Flugverkehr

  • In Hülschotten steht die Navigationsanlage der DFS. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Doppler-VOR, also ein UKW-Drehfunkfeuer. Es sendet ähnlich wie ein Leuchtturm Signale aus, mit deren Hilfe der Pilot navigieren kann. Auch in Zeiten der Satellitennavigation bilden insgesamt etwa 40 dieser Anlagen die Basis zur Orientierung im Luftraum.
  • Die Arbeit der Towerlotsen konzentriert sich auf den unmittelbaren Bereich am und um den Flughafen. Sie haben dabei direkten Sichtkontakt zu den Flugzeugen. Sie genehmigen den Piloten das Anlassen der Triebwerke, informieren über das Abflugverfahren und erteilen die Roll- und Startfreigaben. Bei der Landung übernehmen die Towerlotsen die Flugzeuge von der Anflugkontrolle und führen sie sicher auf den Boden.
  • Darüber hinaus kontrollieren sie den Nahverkehrsbereich um den Flughafen, wobei sie zusätzlich die Mindestabstände zu Sportflugzeugen, Polizei- oder Rettungshubschraubern berücksichtigen und sicherstellen müssen.
  • Der Center ist Arbeitsort für die Lotsen der An- und Abflugkontrolle sowie der Streckenkontrolle. Sie sind zuständig für die Lufträume, die sich nicht in unmittelbarer Flughafennähe befinden. Die Flugstrecke jeder Maschine führt durch mehrere Sektoren, für die jeweils ein Lotsenteam zuständig ist. Diese Teams bestehen aus einem Radar- und einem Koordinationslotsen. Während der Radarlotse über Funk dem Piloten Anweisungen gibt, übernimmt sein Kollege sämtliche Koordinationsaufgaben zu den Nachbarsektoren, beispielsweise Änderungen der geplanten Streckenführung. Am Ausgangspunkt und Ziel jedes Fluges wechselt die Zuständigkeit zwischen Center und Tower. Grundsätzlich stellen Fluglotsen durch Anweisungen ans Cockpit sicher, dass ausreichend Sicherheitsabstand zwischen den Maschinen liegt.
  • Aufgrund des ansteigenden Verkehrs sucht die DFS derzeit wieder verstärkt Fluglotsen-Nachwuchs. Die DFS bietet die Ausbildung zum Fluglotsen an.

Welche Flugzeuge gerade über Südwestfalen unterwegs sind, sehen Sie auf dieser Karte: