Kreis Olpe. Corona hat die Prostitution im Kreis Olpe schwieriger gemacht. Neue Zahlen zeigen, wie sich das Rotlichtmilieu im Pandemie-Jahr verändert hat.

Die Corona-Pandemie hat die legale Prostitution im vergangenen Jahr komplett zum Erliegen gebracht. Das zeigt sich auch beim Blick in die Statistik: Nachdem in NRW Ende 2019 noch knapp 9500 Prostituierte registriert waren, meldet das statistische Landesamt IT NRW für den 31. Dezember 2020 nur noch 6300 Personen, die mit Sexarbeit ihr Geld verdienten. Im Kreis Olpe waren nach Auskunft der Kreisverwaltung überhaupt keine Prostituierten mehr gemeldet – im Vorjahr waren es noch 17 Frauen.

„Das Etablissement bei uns im Kreis war wegen Corona eben geschlossen“, erklärte Kreis-Sprecher Hans-Werner Voß auf Anfrage. Dass gar keine Prostituierten mehr angemeldet sind, ist dennoch ungewöhnlich. Im Kreis Siegen-Wittgenstein (62, Vorjahr 17), im Märkischen Kreis (31, +9) und im Hochsauerlandkreis (99, +3) ist die Zahl der Sexarbeiterinnen sogar teilweise deutlich gestiegen.

Burghard Grudnick, Betreiber des FKK-Clubs „Schlaraffenland“ bei Ottfingen, hatte bereits im vergangenen September gegenüber unserer Redaktion berichtet, dass viele seiner Angestellten wegen Corona in die meist osteuropäische Heimat zurückgekehrt seien.

Welches Ausmaß die Prostitution im Kreis Olpe außerhalb dieses einzigen angemeldeten Bordells annimmt, bleibt im Unklaren. Die Kreisverwaltung geht von einer gewissen Dunkelziffer an Prostituierten aus, die sich nicht angemeldet haben. Seit 2017 besteht eine Registrierungspflicht.