Kreis Olpe. Die Gesellschaft der Franziskanerinnen Olpe darf die Mehrheitsanteile der Hospitalgesellschaft übernehmen.

Das Bundeskartellamt hat grünes Licht gegeben: Die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) darf die Mehrheitsanteile an der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen (KHS), ebenfalls mit Sitz in Olpe, übernehmen. Das teilte die Presseabteilung der KHS am Freitag Nachmittag mit.

Unter anderem heißt es in der Presseerklärung: „Der entsprechende Gesellschaftervertrag ist am 17. Juni 2021 geschlossen worden und gilt rückwirkend ab dem 1. Januar 2021. Die GFO erhält damit im ersten Schritt 51 Prozent der Anteile an der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen. Im Laufe der kommenden Jahre ist die Übertragung weiterer Gesellschaftsanteile an die GFO geplant. Mit dem Zusammenschluss reagieren die beiden Träger auch auf die Anforderungen der anstehenden Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen. Diese Anforderungen sind in kleinen Strukturen oder gar als einzelnes Haus nicht mehr zu erfüllen. Zusammenschlüsse und größere Trägerschaften sind daher politisch gewollt, medizinisch-pflegerisch sinnvoll und ökonomisch erforderlich.“

Zwei Krankenhäuser

Zur Katholischen Hospitalgesellschaft gehören das St. Martinus-Hospital in Olpe mit knapp 400 Betten und das St. Josefs-Hospital in Lennestadt mit rund 200 Betten. Außerdem sind drei Medizinische Versorgungszentren (Olpe, Wenden und Lennestadt) sowie sechs Pflegeeinrichtungen und die Fortbildungsakademie für Gesundheitshilfe in Olpe und Umgebung Teil der Gesellschaft.

Zum GFO-Verbund zählen insgesamt mehr als 60 Einrichtungen: unter anderem 14 Krankenhausstandorte, zehn Medizinische Versorgungseinrichtungen und drei Hospize sowie Alten-, Jugendhilfe- und Bildungseinrichtungen. Die GFO ist vor allem in Nordrhein-Westfalen engagiert. Die GFO ist in der Region Olpe bislang zwar schon mit zahlreichen Einrichtungen aus der Kinder-, Jugend und Altenhilfe vertreten, ein Krankenhaus gehörte an ihrem Stammsitz bislang aber noch nicht zum franziskanischen Verbund.

Starker Partner

Aus Sicht von Dr. Gereon Blum, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen, hat die KHS mit dem GFO-Verbund einen passenden Partner gefunden: „Die Hospitalgesellschaft ist ein gut aufgestelltes Unternehmen, das fast alle Bereiche der Gesundheitsversorgung umfasst. Angesichts der Herausforderungen im Gesundheitswesen – nicht nur seit Corona – ist es aber gut und notwendig, die Zukunft gemeinsam mit einem starken Partner zu gestalten.“

Die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen, betont Dr. Blum, bleibe zunächst als eigenständige Gesellschaft erhalten. Für die GFO, sagt der Sprecher der Geschäftsführung, Markus Feldmann: „Die Integration der Hospitalgesellschaft in den GFO-Verbund ist für uns sowohl inhaltlich als auch geografisch sinnvoll.“

Vertiefte Zusammenarbeit

Mit einer vertieften und abgestimmten Zusammenarbeit von Krankenhäusern, Medizinischen Versorgungszentren und Altenhilfeeinrichtungen in einem gemeinsamen starken Verbund seien die gesundheitspolitischen Anforderungen und Vorgaben besser zu bewältigen. Zudem seien beide Gruppen christlich geprägt und folgten einer ähnlichen Werteorientierung. Feldmann: „Zwischen beiden Verbünden gibt es zahlreiche historische Verbindungen. Historisch gesehen kehrt die KHS nach mehr als 150 Jahren zu ihren Wurzeln zurück. War es doch die Ordensgründerin Maria Theresia Bonzel, die das Grundstück des St. Martinus-Hospitals Olpe der Kirchengemeinde im 19. Jahrhundert gestiftet hatte, damit diese darauf ein Krankenhaus errichten konnte.“

Der Vorsitzende des Verwaltungsrates der KHS, Wilhelm Rücker, betont daher: „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, für die KHS einen starken katholischen Partner mit seinen Wurzeln und seinem Hauptsitz im Erzbistum Paderborn gefunden zu haben, der gemeinsam mit uns in die Zukunft gehen wird.“

Gereon Blum bleibt an Bord

An die Adresse der Mitarbeitenden der Katholischen Hospitalgesellschaft sagt Gereon Blum: „In der Gesundheitsbranche gibt es einen großen Fachkräftemangel. Wir sind deshalb froh, für die kommenden Aufgaben diese qualifizierten Mitarbeitenden zu haben. Aus der Zusammenarbeit mit dem GFO-Verbund entstehende Synergien wollen wir immer dort nutzen, wo sie für unser Unternehmen vorteilhaft sind. Ich freue mich sehr, dass wir die großen Zukunftsprojekte mit einem starken Partner an unserer Seite angehen können.“

Blum war Anfang des Jahres ursprünglich als Interimsmanager zur Katholischen Hospitalgesellschaft gekommen. Der Verwaltungsrat der Hospitalgesellschaft hat den Klinikmanager aber gebeten, die sukzessive Integration der Hospitalgesellschaft in den GFO-Verbund bis zum 31. Dezember 2023 zu begleiten und mitzugestalten. Der Klinikmanager hat das Angebot angenommen. „Wir begrüßen dies sehr und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Dr. Blum und seinem Team“, betont der Sprecher der GFO-Geschäftsführung, Markus Feldmann.