Lennestadt. Nach einer Befragung sind viele Eltern der Kinder in Bilstein, Grevenbrück und Saalhausen für eine Ganztagsschule. Wie geht es jetzt weiter?

Die Eltern der 344 Kinder an den Grundschulen in Bilstein, Grevenbrück und Saalhausen hatte die Verwaltung wegen der Einrichtung einer Offenen Ganztagsschule (OGS) für das Schuljahr 2022/2023 angeschrieben. Es gab 145 Rückmeldungen. Dies entspricht einer Beteiligung von 42 Prozent. Das Ergebnis: Viele Eltern wünschen sich eine Ganztagsbetreuung für ihre Kinder. Auf Antrag der CDU hatte der Ausschuss für Schule, Kultur, Sport und Soziales diese Elternbefragung am 9. Februar dieses Jahres einstimmig beschlossen. Die Ergebnisse kamen jetzt im Ausschuss auf den Tisch.

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Bei der „Offenen Ganztagsschule“ (OGS) geht der Unterricht von spätestens 8 bis 16 Uhr. Über die Hälfte der Eltern (55 Prozent) am Teilstandort der St. Agatha-Schule in Bilstein haben Interesse an der Teilnahme ihres Kindes an einem Ganztagsangebot. Verschiedene Eltern haben angegeben, dass sie ein Betreuungsangebot bis 14 Uhr benötigen, das sie mit „Dreizehn Plus“ bezeichnet haben. Darüber hinaus besteht in Bilstein der Wunsch nach einem Betreuungsangebot mit flexiblen Abholzeiten, die sich an der individuellen Berufstätigkeit der Eltern orientiert.

Erweiterung bis 14 Uhr

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46 Prozent der befragten Eltern haben angegeben, dass sie an der St. Nikolaus-Schule in Grevenbrück Interesse an einer Ganztagsbetreuung für ihr Kind haben. In Grevenbrück gibt es durch den Verein Förderer der Jugend- und Altenbetreuung Lennestadt e.V. ein Hortangebot. Daher wurde dort die Abfrage um einen Punkt ergänzt. Die Eltern wurden gefragt, ob es geplant ist, dass das Kind im Schuljahr 2022/2023 den Kinderhort in Grevenbrück besucht. Acht Kinder werden voraussichtlich dieses Angebot in Anspruch nehmen. Für diese Kinder wurde das Interesse an der Teilnahme am Angebot „Offene Ganztagsschule“ bejaht.

Obst statt Mittagessen

Die Schulleitungen sind laut Verwaltung der Auffassung, dass bei der Erweiterung der derzeitigen Betreuungszeiten bis 14 Uhr das Angebot eines warmen Mittagessens nicht erforderlich ist.

Es sollte jedoch eine kleine Obstmahlzeit gereicht werden.

Kosten für die Einrichtung einer Anrichtungsküche und die Herstellung eines Speiseraumes, wie dies für das Ganztagsangebot mindestens erforderlich ist, würden dann nicht anfallen.

In Saalhausen haben 68 Prozent kein Interesse an der Teilnahme ihres Kindes am Angebot „Offene Ganztagsschule“. Einige würden eine Betreuungsmöglichkeit bis 14 Uhr begrüßen. Dies sei für ihre derzeitige Berufstätigkeit ausreichend.

Auch die Meinungen der drei Schulleiterinnen hat die Verwaltung abgefragt. Sie stehen einer Ganztagsbetreuung positiv gegenüber, meinen aber, dass in einem ersten Schritt die Ausweitung der Betreuung bis 14 Uhr ausreicht.

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„Es zeigt, dass gerade an diesen drei Standorten eine Offene Ganztagsschule nötig ist, dass sich die Eltern dafür aussprechen. Sie sind aber auch für eine flexiblere Betreuung Dreizehn Plus“, sagte Rita Balve-Epe (CDU) im Ausschuss. Es gehe jetzt darum, zu prüfen, an welchen Standorten dies umsetzbar sei. Die Richtung gehe klar zur Ganztagsbetreuung, betonte Heinz Vollmer (SPD): „Wir brauchen Standorte, die mit allen Mitteln ausgestattet sind. Das geht aber nicht in Bilstein. Lassen Sie uns in Grevenbrück einen wirklich privilegierten Standort schaffen.“

Verwaltung prüft

Mehrheitlich beschlossen die Ausschussmitglieder das weitere Vorgehen. Die Verwaltung soll zur zeitlichen Erweiterung des Betreuungsangebotes „Sonstige Betreuungsgruppe“ am Teilstandort der St. Agatha-Schule in Bilstein eine Kostenschätzung für die Betreuungsleistung bis 14 Uhr einholen. Zudem wurde sie beauftragt, zur Erweiterung des Betreuungsangebotes „Schule von acht bis eins“ an der St. Nikolaus Schule in Grevenbrück bei dem Träger des Angebots (Förderverein der Schule) die Bereitschaft zur Umsetzung zu erfragen und eine Kostenschätzung für die Betreuung bis 14 Uhr einzuholen.

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Zudem soll die Verwaltung die Umsetzung der Einrichtung weiterer Ganztagsbe-treuungsangebote in folgender Priorität prüfen: St. Nikolaus Schule in Grevenbrück , St. Agatha Schule in Bilstein und Marien-Schule in Saalhausen. Bestandteile der Prüfung sind: Raumbedarfsplanung und deren Umsetzung gegebenenfalls durch Baumaßnahmen sowie eine Kostenschätzung für die Betreuungsleistung.