Lennestadt. Die Videokonferenz der CDU Veischedetal mit Eltern von Grundschul- bzw. Kita-Kindern zeigte: Der Wunsch nach Flexibilität ist groß.

Das Ohr am Volke zu haben hat noch nie geschadet. In einer spontanen Videokonferenz der CDU Veischedetal mit gut einem Dutzend Grundschul- bzw. Kita-Eltern zur Betreuung der Kinder in der Grundschule, war die Meinung ziemlich eindeutig. „Die Eltern wünschen sich mehr Flexibilität in der Betreuung“, so Rita Balve-Epe, Mitglied im städtischen Schulausschuss. Eine solche Flexibilität ist in der Offenen Ganztagsschule nur bedingt vorgesehen. Die teilnehmenden Kinder sind verpflichtet, drei Mal in der Woche bis mindestens 15 Uhr an den Betreuungsangeboten teilzunehmen.

Das kann dann schon mal mit dem Training im Sportverein, der Musikschule oder anderen Freizeitaktivitäten kollidieren. Eine Alternative könnte das Modell „13 plus“ sein, das es in Lennestadt noch nicht, aber woanders bereits gibt. Zum Beispiel an der Franz-Hitze-Grundschule in Rhode: Die Grundschule bietet in Kooperation mit dem Förderverein zwei Betreuungsmodelle an. Die Betreuung bis 13.30 Uhr (Verlässliche Halbtagsschule) und die Betreuung bis 15 Uhr (13 plus). Beide Angebote werden seitens der Eltern sehr gut angenommen und umfassen eine Hausaufgabenbetreuung, Mittagessen und andere Aktivitäten.

Stadt soll auch „13 plus“ abfragen

Der Schulausschuss hat in der letzten Sitzung beschlossen, die Kita- und Grundschuleltern abzufragen, ob sie eine OGS-Betreuung an ihrem bevorzugten Schulstandort wünschen. Rita Balve-Epe wünscht sich, dass in der Umfrage auch das Interesse an einer „13 plus- Betreuung“ abgefragt wird. Sollte das Modell auf

Zustimmung stoßen, müsse die Finanzierung geklärt werden. Eine solche Betreuung dürfe nicht teurer werden als in der OGS-Schule. Die kostet in Lennestadt günstige 45 Euro für Einzelkinder und wird von der Stadt mit rund 100.000 Euro pro Jahr gesponsert. Die Gemeindeprüfungsanstalt hatte die Stadt noch letztes Jahr ermahnt, die Kosten nicht aus dem Ruder laufen zu lassen.

Die CDU nimmt aus dem Videochat mit, dass an allen Schulstandorten eine OGS- oder „13 plus-Betreuung“ gewünscht ist. Die Umfrage der Stadt werde das untermauern. Und: „Die Schule sollte am Ort sein, das war allen ganz wichtig“, so Blave-Epe.

An ortsnaher Schule anmelden

Sollten die Kinder möglichst an einer ortsnahen Schule angemeldet werden, muss den kleineren Standort um ihre Zukunft nicht bange sein. Nach der amtlichen Schulstatistik der Stadt werden die kleinen Standorte wie Bilstein, Maumke, Oedingen und Saalhausen an Schülern zulegen, während die Zahl in Altenhundem, Meggen und Elspe zurückgeht, immer vorausgesetzt, dass die Kinder an einer ortsnahen Schule angemeldet werden.

Thomas Meier, Fachbereichsleiter im Rathaus: „Wenn man sich die nackten Zahlen anguckt, ist das so. Das ist aus meiner Sicht ein gutes Zeichen, weil nach diesen Zahlen alle acht Standorte gut im Sattel sitzen.“ Wie denn hinterher die Anmeldung sein wird, müsse man abwarten. „Die Zahlen sind die einzige Grundlage, die wir haben.“ Die Tendenz sei sichtbar, dürfe aber nicht als einzige Planungsgrundlage angenommen werden.