Heggen. Das Gerätehaus in Heggen wird den neuesten Ansprüchen nicht mehr gerecht. Unter anderem soll eine neue Garage gebaut werden. Das sind die Pläne:

Die Löschfahrzeuge der Feuerwehren werden immer höher und länger. Eine logische Konsequenz modernster Ausstattungen. Für viele Löschgruppen entsteht dadurch jedoch das Problem, dass die eigenen Fahrzeughallen nicht mehr groß und vor allem hoch genug sind. Diese Erfahrung macht unter anderem die Einheit Heggen, deren Gebäude aus den 1960er Jahren an der Hülschotter Straße im kommenden Jahr aus- und umgebaut werden soll.

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Der Brandschutzbedarfsplan der Gemeinde, bekanntlich Träger der Feuerwehr, sieht nämlich vor, ein 24 Jahre altes Tanklöschfahrzeug in nächster Zeit zu ersetzen. „Sein Nachfolger wird aber nicht mehr in die Garage passen“, macht Ludwig Rasche, Erster Beigeordneter der Gemeinde, im Haupt- und Finanzausschuss aus das Platzproblem aufmerksam, das eben nur durch eine bauliche Erweiterung behoben werden kann. Und auch ein zweites Fahrzeug wird schon bald ausgetauscht.

Teeküche fehlt

Es ist nicht der einzige Mangel in dem alten Gebäude neben der Heggener Kirche: Im Erdgeschoss fehlt ein geeigneter Aufenthaltsraum, den die Ehrenamtlichen vor allem bei länger andauernden Einsätzen wie Sturm- oder Hochwasserlagen dringend benötigen. Eine Teeküche gibt es nicht. Ein Schulungsraum im Untergeschoss wird regelmäßig vom Musikzug genutzt und ist somit häufig belegt. Darüber hinaus entsprechen die Umkleidekabinen nicht mehr den heutigen Anforderungen.

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So ist beispielsweise eine Damenumkleide gar nicht vorhanden und die beiden derzeit aktiven Frauen müssen sich im Büro umziehen. Und auch für die 31 männlichen Kollegen reicht der Platz zum Umziehen nicht mehr aus. „Unter Strich sind das Zustände, die wir nicht mehr hinnehmen können“, betont Rasche. Die Politik sieht das genauso.

Vermietet Wohnung

Das Feuerwehrgerätehaus in Heggen, Baujahr 1967, wurde zuletzt im Jahr 2001 erweitert und umgebaut. Neben den Räumen für die Feuerwehr befindet sich im Obergeschoss des Gebäudes eine Wohnung, die vermietet ist. Der Schulungsraum im UG wird in erster Linie vom Musikzug Heggen genutzt.

Nun sehen die Planungen des hinzugezogenen Architekturbüros Luke aus Heggen vor, das Gebäude um eine weitere Garage in Richtung Kirche zu erweitern. Dort würde dann auch das neue Löschfahrzeug untergebracht. Eine bestehende Garage wird in eine Umkleide mit neuen sanitären Anlagen für die Männer umgebaut, es werden aber auch Duschmöglichkeiten für die weiblichen Einsatzkräfte geschaffen und ein Aufenthaltsraum mit Teeküche wird eingerichtet.

Kosten schwer kalkulierbar

„Diese Planungen sind das Ergebnis diverser Gespräche mit der Feuerwehrleitung und der Löschgruppe aus Heggen. Ich denke, dadurch wird die Einheit für die nächsten Jahre gut aufgestellt“, sagt Rasche. Bernadette Gastreich (CDU), die in angrenzenden Sange lebt, sieht das genauso und freut sich: „Für den so aktiven Ort Heggen ist das eine Bereicherung.“

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Knifflig wird noch die Frage der anfallenden Kosten für den Um- und Ausbau. Die Verwaltung schätzt diese auf rund 850.000 Euro, noch ohne die Außenanlagen, die ebenso erneuert werden müssen. Die Kalkulation kann sich durch die derzeit in die Höhe schießenden Baupreise noch verändern. Im Haushalt stehen bereits 750.000 Euro bereit. Die Gemeinde plant jedoch, einen Antrag für das Dorferneuerungsprogramm des Landes – Sonderaufruf „Feuerwehrhäuser in Dörfern 2022“ – zu stellen. 50 Prozent der Baukosten, maximal aber 250.000 Euro würden gefördert. Geld, das die Gemeinde liebend gern für den Aus- und Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Heggen abrufen würde.