Heggen. Der Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport stimmt dem Wunsch des Fußballvereins zu. In dem alten Gebäude werden die Umkleiden reaktiviert:

Die Erinnerungen sind bis heute nicht verblasst. „Wir haben in unserem alten Clubheim Silvester und Geburtstage gefeiert“, berichtet Michael Berghaus, seit 2005 Vorsitzender des SV 1928 Heggen, über längst vergangene Zeiten. Denn das alte Vereinsheim samt Umkleidekabinen, über das Berghaus hier spricht, wird seit den 90er Jahren nicht mehr vom Sportverein genutzt. Nachdem die Fußballer im Jahr 1996 in ein neues, modernes Umkleidegebäude mit Jugendschulungsraum umgezogen waren, hatte das alte Clubhaus ausgedient.

In den Jahren danach quartierte sich unter anderem das Deutsche Rote Kreuz ein, zuletzt waren die Räumlichkeiten an den Elektrofachbetrieb Voss vermietet. Das Mietverhältnis ist Ende März geendet und die Elektriker sind mittlerweile nach Sange weitergezogen.

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Die Konsequenz: Das einstige Umkleidegebäude, das später zum Clubheim ausgebaut wurde und schließlich nicht mehr für Fußballzwecke genutzt wurde, steht seit wenigen Wochen leer und sucht nach einer neuen Nutzung. Nach dem Motto „Back to the roots“ will der Sportverein die Chance nutzen und das Gebäude wieder für sich beanspruchen. Berghaus erklärt: „Wir wollen unser Hauptgebäude entlasten. Wir erleben dort immer wieder Engpässe, trotz des großen Platzes in unserem Umkleidegebäude. Deshalb wollen wir die Gelegenheit jetzt nutzen.“ Gerade zu Zeiten der Corona-Pandemie sei es von Nöten, so viel Platz wie möglich für das Umziehen vor und nach dem Training zu haben. Sobald das Spielen wieder erlaubt ist.

1965 gebaut

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Die Gemeinde, die seit der kommunalen Gebietsreform Eigentümerin ist, hat keine Bedenken und würde das 1965 noch von der Gemeinde Attendorn-Land errichteten Gebäude dem Verein unentgeltlich überlassen. In der Sitzungsvorlage für den Sportausschuss, der am Mittwochabend darüber befand, heißt es: „Der Sportverein möchte seine Trainings- und Spielbetriebsabläufe optimieren. Insofern ist eine zusätzliche Umkleidemöglichkeit (...) von Vorteil, zumal der SV Blau-Weiß Hülschotten seinen Fußballbetrieb ebenfalls auf der Sportanlage des SV Heggen durchführt.“

Die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Soziales und Sport schlossen sich dem Vorschlag der Verwaltung und dem Wunsch des Vereins an. Edgar Tiggemann (CDU) wollte kurz wissen, ob es auch andere Interessenten für eine Nutzung gegeben habe. „Das ist mir nicht bekannt“, entgegnete der Ausschussvorsitzende Peter Schmitz (SPD), der darauf hinwies, dass in normalen Zeiten der Sportplatz extrem ausgelastet sei mit Senioren- und Juniorenmannschaften.

Nutzungsvereinbarung treffen

In einem nächsten Schritt werden sich die Gemeinde und der Verein nun an einen Tisch setzen und eine Nutzungsvereinbarung ausarbeiten. An den Kosten etwa für die Heizung und für Strom müssen sich die Fußballer beteiligen. Und dann steht der erneuten Nutzung durch den Verein nach vielen Jahren nichts mehr im Wege.