Kreis Olpe. Sowohl der Landesbetrieb Straßen NRW als auch der Ruhrverband machen eine Verschärfung durch die Corona-Pandemie aus. So lautet ihr Appell:

Offensichtlich nimmt die Corona-Pandemie große Einflüsse auf die Vermüllung rund um Bigge und Lister, genauso aber auch entlang der Landstraßen im Kreis Olpe. Und an vielen anderen Orten. Zu diesem traurigen Fazit kommt zumindest Ralf Stötzel, Betriebsstellenleiter beim Ruhrverband: „Seit Beginn der Krise haben wir deutlich mehr Probleme mit Müll. Die Menschen werden immer dünnhäutiger und unseren Mitarbeitern gegenüber aggressiver, wenn wir sie ansprechen“, berichtet er.

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Wenn das Wetter zum Spaziergang am See einlädt – und das wird in den nächsten Tagen und Wochen immer häufiger der Fall sein –, häufen sich wie auf Knopfdruck auch die Müllberge an. Und wenn die vorgesehenen Eimer voll sind, wandert der Abfall eben daneben.

Ein typisches Bild: An der Landstraße 512 zwischen Olpe und Attendorn, hier auf einem Parkplatz unmittelbar hinter dem Sonderner Kopf, stapelt sich der Müll.
Ein typisches Bild: An der Landstraße 512 zwischen Olpe und Attendorn, hier auf einem Parkplatz unmittelbar hinter dem Sonderner Kopf, stapelt sich der Müll. © Flemming Krause

Noch schlimmer: „Wir finden ausrangierte Gummiboote oder Grill-Reste nicht nur an den Wegen, sondern auch in den Böschungen oder direkt am Ufer“, kann Stötzel nur mit dem Kopf schütteln. Dabei leeren seine Mitarbeiter mindestens ein Mal pro Woche die Behälter, vor und nach langen Wochenenden wie jüngst an Pfingsten auch zwei Mal. Zudem finden immer wieder Müllsammelaktionen in Kooperation etwa mit den Städten Olpe und Attendorn statt. Für die Umwelt, die Fische und den Seenutzer kann der Müll gefährlich werden, wenn etwa Plastikrückstände ins Wasser geraten. Oder im Sommer die Wasserratte, die sich im See erfrischen will, in die weggeworfene Aludose tritt.

Abfallbehälter schnell übervoll

Stötzel betont: „Ich kann es wirklich nicht nachvollziehen. Wenn die Mülleimer doch voll sind, dann nehme ich meinen Müll mit nach Hause und lasse ihn nicht liegen“, kritisiert der Mitarbeiter des Ruhrverbandes. In das Klagelied kann der Landesbetrieb Straßen NRW, der für die Bundes- und Landstraßen im Kreis Olpe zuständig ist, einstimmen. Der Müll nehme auf den Parkplätzen entlang der Hauptverkehrsstraßen immer mehr zu – und damit auch die Arbeit für den Landesbetrieb. „Diese Problematik ist für uns ein Ärgernis“, erklärt Julia Ollertz, Pressesprecherin der Regionalniederlassung Südwestfalen, auf Anfrage dieser Redaktion und ergänzt: „Die Mülleimer sind leider sehr schnell wieder übervoll, obwohl bereits regelmäßig geleert wird.“

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Der Landesbetrieb hat einen Dienstleister damit beauftragt, die Mülleimer entlang der Straßen zu leeren und auch das Umfeld sauber zu halten – das geschehe einmal pro Woche, in den Ferien auch zwei Mal. Also mit einer ähnlichen Taktung wie beim Ruhrverband.

Nur: Es hilft nichts und dem Straßenbauträger sind in der Regel die Hände gebunden, wenn es darum geht, den Müll-Freveln auf die Spur zu kommen. Ollertz: „Man müsste die Täter, die beispielsweise ihren Sperrmüll unsachgemäß abladen, tatsächlich vor Ort auf frischer Tat ertappen. Das ist sehr schwierig. So können wir nur appellieren, das eigene Verhalten zu überdenken. Es verursacht Zusatzkosten für den Steuerzahler, und Sperrmüll beispielsweise lässt sich über kommunale Wege leicht entsorgen.“ Gescheitert sei an der ein oder anderen Stelle auch der Versuch, zusätzliche Mülleimer aufzustellen – auch diese seien dann schnell überfüllt gewesen.

Sieht wenig einladend aus

Und auch dem „normalen“ Bürger fallen die Müllberge immer häufiger in die Augen. „Durch das schlechte Wetter in den vergangenen Tagen sieht das gesamte Umfeld auf solchen Park- und Rastplätzen wenig einladend aus, wenn sich der Müll auch neben den Abfallbehältern sammelt. Bei Touristen trägt das sicherlich nicht zu einem positiven Eindruck unserer schönen Region bei“, betont beispielsweise der Attendorner Rolf Schöpf, der zur CDU-Fraktion in der Hansestadt gehört.