Drolshagen. 130 Gläubige dürfen bei der Weihe am Montag durch Bischof Matthias König dabei sein. Unsere Redaktion hat im Vorfeld einen Blick geworfen:
Beim Besuch unserer Redaktion herrschte im neuen Kirchenteil der St. Clemens-Pfarrkirche in Drolshagen rege Betriebsamkeit. Die Handwerker erledigten noch diverse Aufgaben und parallel begannen die Säuberungsarbeiten.
Alles soll bereits am Samstag vor Pfingsten blitzblank sein, denn dann beginnen die Vorbereitungen auf die Altarweihe mit der Pfingstvigil in der Basilika. Die Fortsetzung mit einer Pfingstvesper ist am Sonntag und am Pfingstmontag folgt um 15 Uhr in einem Pontifikalamt die Weihe des neuen Altars und Segnung von Tabernakel und Ambo durch den Paderborner Weihbischof Matthias König.
Außerdem wird der kirchliche Würdenträger auch die Reliquien des hl. Apostels Thomas und des Pfarrparons St. Clemens im Zelebrationsaltar beisetzen.
Es wirkt wie ein Neubau
130 Gläubige dürfen unter Corona-Bedingungen teilnehmen. Der Besucher der in den 60er Jahren Jahren erbauten Kirche wird erstaunt sein, wie hell und freundlich das Innere geworden ist. Es wirkt fast wie ein Neubau. So berichtet Architektin Mechthild Clemens, dass „es eine riesige Chance für die Kirche war, sich neu aufzustellen“.
Gemeinsam mit Barbara Maas vom Architekturbüro Clemens und Maas aus Arnsberg begleitete sie bereits die Innenrenovierung der romanischen Basilika, die 2015 begann. Die Neuerungen reichen bis in den Außenbereich der Pfarrkirche. Am Seiteneingang, zum Pfarrhaus hin, entstand ein Messingportal, gefertigt in der Schmiede der Benediktinerabtei Königsmünster.
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Beim Durchschreiten des Portals soll der Gläubige abgeholt werden, betont Architektin Clemens. Außen am Portal ist seitlich zu lesen: „Ein Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden.“ Innen ist eingraviert: „Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit, ich will durch sie hineingehn, um dem Herrn zu danken! Dies ist das Tor zum Herrn, Gerechte dürfen hineingehen. Ich will dir danken, dass du mir Antwort gabst, du bist mir zur Rettung geworden.“
Würzburger Künstler
Anregungen für die Gestaltung der Pfarrkirche holte sich im Vorfeld Drolshagens Pfarrer Markus Leber bei der renovierten Kirche Neumünster in Würzburg. Danach entstand der Kontakt zum Würzburger Künstler und emeritierten Domkapitular Jürgen Lenssen, der federführend die Kirche Neumünster renovierte. Zelebrationsaltar und Ambo entstanden nach den Vorstellungen Lenssens in einer Würzburger Kunstschmiede.
Drolshagen- So sieht die neue Pfarrkirche jetzt aus
Ebenso das große freihängende Altarkreuz, dessen barocker Holzkorpus eine Leihgabe des Diözesanmuseums Paderborn ist. Die vorhandenen Figuren Maria mit dem Jesuskind und der Heilige Clemens als Pfarrpatron wurden in Stelen, die in passendem Design zum Altarraum sind, integriert und sind links und rechts im Altarraum platziert.
Platz für 300 Gläubige
Der Altarraum selbst wurde um eine Stufe abgesenkt. Der Flügelaltar mit dem Mariengemälde des Esloher Künstlers Thomas Jessen war bei unserem Besuch, um ihn vor Staub und neugierigen Blicken zu schützen, zugeklappt. Im Sockel unter dem Flügelaltar befindet sich eingemauert der 130 Jahre alte und frisch renovierte Tabernakel, der aus dem Hochaltar der alten Basilika stammt. Die Kirchenbänke sind aufgearbeitet worden und anstelle der 430 Sitzplätze gibt es nun Platz für 300 Gläubige.
Neue LED-Beleuchtung
Aufgrund der reduzierten Anzahl an Bänken sind einige Kirchenbänke übrig, die gegen eine großzügige Spende erworben werden können. Zwei kostbare Heiligenbilder fanden an der rechten Seite ihren Platz. Eine neue LED Beleuchtung bauten die Elektriker in zwei trägerförmige Elemente in Mittel- und Seitenschiff ein. Der neue Fußboden, aber auch die Malerarbeiten gaben dem Raum eine Großzügigkeit und Weite. Lautsprecheranlage, Licht und Glocken können von der Sakristei aus gesteuert werden.
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Eine Übertragungsanlage machte es zukünftig möglich, Messen online mit geringem Aufwand in die Wohnzimmer zu übertragen, damit auch kranke und alte Menschen am Gemeindeleben teilhaben können. Hier zeigte sich ein Einzelspender großzügig und finanzierte die 15.000 Euro teure Anlage.
Gemeinde bittet um Spenden
Die Kosten für den ersten Bauabschnitt (Renovierung der alten Basilika) und den neuen hier geschilderten Kirchenteil belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Rund 600.000 Euro sind von der Gemeinde selbst zu tragen. 400.000 Euro haben die Drolshagener bereits gespendet.
Für weitere Spenden ist Pfarrer Leber sehr dankbar. Informationen zum
Spendenkonto auf www.kirchspiel-drolshagen.de
Auch für die neue Orgel gab es einen Einzelspender, der ebenfalls nicht genannt werden möchte, aber 350.000 Euro in die neue Orgel investiert.
Pfarrer Markus Leber sagte, dass die „Königin der Musikinstrumente“, die die Orgelbaufirma Eisenbarth aus Passau fertigt, voraussichtlich im Juni von Bayern auf die Reise ins Sauerland geht und im August zur Ehre Gottes bespielbar ist. Ein Beichtraum wird die vier Beichtstücke ersetzen und an ein behindertengerechtes WC wurde außerdem gedacht.
