Attendorn. Auf Initiative von Jakob Wolf stellt die Attendorner SPD den Antrag, an der Nordumgehung oder an der Rundturnhalle einen Sportpark zu errichten:

Breakdance, Fußball, Joggen: Jakob Wolf ist jung, ehrgeizig und sportbegeistert. Vor allem ist der 29-Jährige aber jemand, der vorweg geht und Vorbild für andere sein will. Deshalb hat der junge Mann, der seit zehn Jahren für die Bundeswehr arbeitet, nicht lange gezögert und ist mit seinem Vorschlag, einen überdachten Outdoor-Fitness-Park im Attendorner Ortsteil Schwalbenohl, seiner Heimat, zu bauen, bei der SPD offene Türen eingerannt. Die Fraktion hat den Vorschlag eines kleinen Sportparks mit verschiedenen Angeboten aufgenommen und einen Antrag beim Bürgermeister gestellt.

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„Ich würde mich wirklich freuen, wenn dieses Projekt im nächsten Jahr realisiert werden könnte und so den Stadtteil mit einem attraktiven Ort der Begegnung aufwerten würde“, erklärt Luis Garcia (SPD), der seinen Wahlbezirk im Schwalbenohl hat. Ideale Standorte für einen solchen Park wären der Bereich an der Rundturnhalle oder die Wiesen entlang der Nordumgehung. Zunächst müsse man aber schauen, welcher Standort auch wirklich in Frage kommt und – mindestens genauso wichtig – besprechen, wie ein solches Vorhaben finanziell zu stemmen sei.

27 Mio. Euro

Die Landesregierung, so die SPD, reagiere auf die pandemiebedingt gesteigerte Nachfrage nach modernen und attraktiven Outdoor-Spielräumen und unterstütze die 54 Kreis- und Stadtverbünde der kreisfreien Städte mit Fördermitteln in Höhe von insgesamt 27 Millionen Euro. Daher könnte auch die Stadt Attendorn von dem Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ profitieren.

In einem Gespräch mit der Düsseldorfer Staatskanzlei habe der Vorsitzende des Attendorner Stadtsportverbandes, Rüdiger König, die Information erhalten, dass ein Outdoor Fitness Park den Förderrichtlinien entspricht. Antragsteller wäre in diesem Fall die Kommune.

Möglicherweise durch eine Förderung des Programms „Moderne Sportstätten 2022“, dessen Richtlinien grundsätzlich zur Finanzierung einer solchen Arena passen. Und dann ist noch die Frage, wer einen solchen Park betreiben könnte – vielleicht ein privater Investor oder ein Verein. Vielleicht aber auch zusammen in Form einer Kooperation.

Vielfältiges Angebot für alle

In ihrer Antragsbegründung, die unsere Redaktion vorliegt, schreiben die Sozialdemokraten unter anderem: „Kleine, quartiersnahe Sportparks mit möglichst vielfältigen Angeboten für alle Altersklassen sind wichtig für die Zukunft – zum Beispiel als Kombination in einer Freilufthalle, vor allem für die meisten gängigen Ballsportarten und Outdoor-Fitnessgeräte, die dem Wunsch nach Gesundheit und Individualität entgegen kommen.“

Ein Beispiel aus Hattingen: Personaltrainer Marco Schmidt trainiert in der neuen Calisthenics-Anlage. So oder so ähnlich könnte der Outdoor-Park in Attendorn auch ausgestattet werden. Zumindest wird die Politik über diese Idee zeitnah beraten.
Ein Beispiel aus Hattingen: Personaltrainer Marco Schmidt trainiert in der neuen Calisthenics-Anlage. So oder so ähnlich könnte der Outdoor-Park in Attendorn auch ausgestattet werden. Zumindest wird die Politik über diese Idee zeitnah beraten. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Diesen Ansatz verfolgt auch Jakob Wolf: „Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Sport sorgt für eine Ausgeglichenheit, die wiederum positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit und damit auch auf unsere Schulnoten oder unseren Beruf hat. Ich glaube, wir können hier eine neue Bewegung auslösen. Wir sollten schlicht und ergreifend mit der Zeit gehen.“ In dieser Zeit, erklärt die SPD in ihrem Schreiben, würden hochwertige Sporträume, idealerweise überdacht, immer wichtiger für Gesundheit und Wohlbefinden und Trends wie „Freeletics“ oder „Calisthentics“ (Training an Stangen und anderen Geräten) kommen immer stärker auf.

Gerade zu Zeiten der aktuellen Pandemie. „Wir wissen nicht, wie gravierend die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Sport (...) langfristig sein werden. Wir können jedoch sicher davon ausgehen, dass Outdoor-Fitnessanlagen zu den auch in dieser Hinsicht unbedenklicheren Anlagen gehören werden. Die Kombination von Outdoor-Fitnessangeboten mit Freilufthallen hat riesiges Potenzial als Sport- und Freizeitanlage der Zukunft, aber auch als Motor der Quartierentwicklung“, heißt es in dem Antrag der SPD, die schon sehr genaue Vorstellungen über die Ausgestaltung eines solches Parks haben.

Einsehbar und beleuchtet

So könnte durch „die Installation von fest installierten Fitnessgeräten in einem Teil der Freilufthalle ein kompaktes Sportzentrum“ entstehen, ergänzt durch eine Laufbahn und einen Streetball-Bereich. „Damit können Ballsport, Kursangebote und Fitnessangebote unter einem Dach vereint werden. Sport und frische Luft passen perfekt zueinander. Das gilt absolut für den Ballsport, aber mindestens genauso für die Quälerei an den Fitnessgeräten“, schreibt die SPD.

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Solche Freilufthallen könnten nämlich nicht nur von „Einzelkämpfern“ genutzt werden, sondern gleichermaßen auch von Sportvereinen, Schulen, Kindergärten und anderen Gruppen. Nicht zu vernachlässigen sei laut dem Antragssteller der Sicherheits-Gedanke: „Diese kleinen Sportparks sind einsehbar und abends beleuchtet. Hier kann also jeder seinem Individualsport nachgehen, ohne sich in schummrige Ecken trauen zu müssen.“

Jakob Wolf träumt schon von einer neuen Zeitrechnung: „Vielleicht schaffen wir sogar einen neuen Lebensstil und die Jugendlichen treffen sich nicht mehr jeden Samstagabend zum Bierchen, sondern zum gemeinsamen Sportmachen im Outdoor-Fitness-Park.“