Attendorn. Auf dem Höhenrücken zwischen Silbecke im Repetal und der Bigge soll eine „Nordic-Walking-Arena“ entstehen. Doch was steckt dahinter?

Starten wir mit einer Tatsache, die maximal für Touristen, die das Sauerland noch nicht kennen, wirklich neu ist: Wer den Kreis Olpe bereist, der kann sich an Bigge- und Listertalsperre bestens erholen. Wer es ein bisschen sportlicher mag, den sprechen die weitläufigen Wälder oder auch die ausgebauten Rad- und Fußgängerwege an. Mitunter lässt sich das touristische Angebot aber noch ausbauen. Das zeigt das Beispiel der Hansestadt Attendorn.

Erst vor wenigen Tagen eröffneten die Verantwortlichen aus dem Rathaus am Biggedamm eine sogenannte „Bewegungsmeile“ mit verschiedensten Sport- und Fitnessgeräten (wir berichteten). Ein ähnliches Projekt könnte zeitnah folgen: Auf dem Höhenrücken zwischen Silbecke im Repetal und der Bigge soll eine „Nordic-Walking-Arena“ entstehen.

Nur ein Arbeitstitel

Wenngleich Attendorns Umweltbeauftragter Martin Plückebaum bereits darauf hinweist, dass es sich bei dieser „Arena“ nur um einen Arbeitstitel handelt. Tatsächlich plant die Stadt aber, das touristische Angebot zwischen Silbecke und der Waldenburger Bucht auszubauen. Mit Tafeln, die bestimmte Wegstrecken und Schwierigkeitsgrade beschreiben. Mit Informationen zur Landschaft. Mit Wissenswertem zur Sportart „Nordic Walking“. Aber auch mit Sportmobiliar, das entweder zum Aufwärmen oder auch zum Entspannen dienen soll.

„Es geht uns darum, unsere schöne Landschaft für die Menschen, die hier leben oder uns besuchen, aufzuwerten. Wir wollen den touristischen Wert herausstellen und Frequenz schaffen“, betont Plückebaum. Diesen Wert gelte es schließlich zu vermarkten. Die Wege, das betonte Plückebaum ausdrücklich, sind längst vorhanden. „Die Route von der Waldenburg über den Höhenkopf durchs Repetal bietet hervorragende Fernsichten, beispielsweise auf den Ahauser Stausee oder sogar bis ins Hochsauerland“, wirbt er. Einmal angefangen, legt der Fachmann gleich nach: „Wir verfügen hier über eine einzigartige Lage und Situation: Wir haben Steigungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, wir haben tolle Rundwege und wir können mit unserer einzigartigen Landschaft punkten.“

Die Attendorner Politiker sehen das ähnlich. „Es gibt Entwicklungsmöglichkeiten und zum Beispiel die Chance, viel stärker auf das vorhandene Wegenetz hinzuweisen. Das ist eine lohnenswerte Sache“, betonte beispielsweise Birgit Haberhauer-Kuschel von der CDU.

Die Stadtverwaltung hat sich bereits über mögliche „Einstiegsportale“ in die „Nordic-Walking-Arena“ Gedanken gemacht – und ist dabei auf drei Parkplätze gestoßen: am Campingplatz Waldenburger Bucht, an der „Reper Höhe“ und am „Hölzchen“ am Dünscheder Kopf.

Brücken sollen helfen

Die beiden letztgenannten Adressen bereiten Politik und Verwaltung indes Kopfschmerzen. Der beliebte Wanderparkplatz „Hölzchen“ an der Heggener Straße zwischen Heggen und Dünschede bietet zum einen nicht genügend Stellplätze, so dass Besucher oftmals an die Wegseitenränder ausweichen müssen. Zudem müssen Spaziergänger, Jogger und Familien mit kleinen Kindern auf der nur schwer einzusehenden Kuppe die Straße überqueren. Und nicht wenige Autofahrer sind deutlich schneller als erlaubt (50 km/h) unterwegs. Eine Holzbrücke könnte diesen Gefahrenpunkt entschärfen. Am Parkplatz „Reper Höhe“, wo man ebenfalls die Hauptstraße (L 697) überqueren muss, gehen die Planungen ebenso in Richtung einer Überquerungsbrücke. Dann könnten Spaziergänger, Radfahrer und eben „Nordic-Walker“ gefahrenlos die besondere Atmosphäre des Höhenrückens zwischen Silbeck und Waldenburger Bucht genießen.