Attendorn. Antrag der Attendorner CDU zur Aufwertung von Kunstobjekten im öffentlichen Raum wird zugestimmt. Was sich die CDU davon verspricht:

Wer offenen Auges durch die alte Hansestadt Attendorn läuft, entdeckt nicht nur Denkmäler wie den Bieketurm oder die Siegessäule, sondern vielerorts auch spannende Kunstobjekte wie zum Beispiel die Skulptur „Geben und Nehmen“ unmittelbar vor dem Rathaus. Das Problem: Häufig wissen die interessierten Betrachter überhaupt nicht, was diese Kunstwerke im öffentlichen Raum aussagen, wann sie entstanden sind und warum sie an diesem einen Ort aufgestellt wurden.

Genau das möchte die Attendorner CDU nun ändern. „Kunstwerke im öffentlichen Raum müssen durch Erläuterungen sichtbarer gemacht werden“, betont der Stadtverordnete Manuel Thys, auf dessen Initiative hin die Christdemokraten beantragt haben, alle Kunstwerke in Attendorn einheitlich zu beschildern. Dazu gehören unter anderem auch Werke wie die „Entfaltung“, „Mutter mit Kind“ oder die Skulptur „Begegnung“ im Schwalbenohl.

Stadt wird eine Liste aufstellen

Nach dem einstimmigen Beschluss im Ausschuss für Planen, Bauen und Umweltschutz wird die Stadt diesem Auftrag nachkommen. Die Werke sollen mit wesentlichen Informationen zum Künstler oder zur Entstehungsgeschichte versehen werden. Zudem sollen QR-Codes dafür sorgen, dass der interessierte Bürger zusätzliche Informationen direkt über sein Smartphone abrufen kann. Die Stadt wird weiterhin eine Liste sämtlicher Kunstobjekte in Attendorn zusammenstellen und diese in digitaler Form sowie als Flyer zur Verfügung stellen. Letzteres beschreibt Markus Pröll (Grüne) jedoch als überflüssig, weil unzeitgemäß.

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In der Antragsbegründung schreibt die CDU: „In unserer schönen Hansestadt Attendorn stehen einige Kunstwerke von heimischen und namhaften Künstlern. Bei einigen dieser Kleinode sind im Laufe der Zeit die Anlässe und Themen in Vergessenheit geraten. Teils herausragende Kunstwerke werden in ihrem ideellen und materiellen Wert unterschätzt.“ Einige dieser Objekte seien in der Vergangenheit bereits versetzt und auch aufgewertet worden. „Wir sollten diese Umgestaltung und Aufwertung nutzen, um alle Kunstwerke im Stadtgebiet (...) einheitlich und zeitgemäß zu beschildern.“

Bestandsaufnahme schon erfolgt

Der vor Jahren einberufene Arbeitskreis „Kunst im öffentlichen Raum“ hat bereits eine Bestandsaufnahme in der Innenstadt gemacht. Informationen zu den Werken gibt es laut Verwaltung auch schon in digitaler Form. Nur: Für die Öffentlichkeit sind sie bislang weder aufbereitet noch zugänglich gemacht worden. Das wird sich nun ändern.

Sie sind ausgenommen

Temporäre Kunstobjekte sowie Bau- und Bodendenkmäler, so schreibt die Verwaltung in einer entsprechenden Vorlage, werden in die Beschilderung und Veröffentlichung nicht mit einbezogen, da Letztere sich teilweise in privater Hand befinden bzw. Bodendenkmäler oftmals nicht einsehbar sind. Für eingetragene Denkmäler besteht die Möglichkeit zur Anbringung einer Denkmalplakette, die die Eigentümer entsprechend anfordern können.

Birgit Haberhauer-Kuschel, Fraktionschefin der CDU, freute sich zwar grundsätzlich über den positiven Beschluss, äußerte jedoch Kritik an dem Plan der Verwaltung, temporäre Kunstobjekte sowie Bau- und Bodendenkmäler außen vor zu lassen (siehe Infobox). Hier würden sich die Interessierten genau dieselben Informationen erhoffen wie bei allen anderen Kunstwerken auch, argumentierte die CDU-Chefin. Immerhin: Carolin Glasbrenner von der Stadtverwaltung stellte eine digitale Denkmalliste in Aussicht.

„Eine Stadt, die im kommenden Jahr ihr 800-jähriges Stadtjubiläum feiert, sollte ihr kulturelles und historisches Erbe herausstellen und nicht verstecken“, freut sich schlussendlich aber auch die CDU-Fraktionschefin, dass die Kunstobjekte durch eine Beschilderung in Zukunft deutlich aufgewertet werden.