Kreis Olpe. Beeteinfassungen sind oft aus Buchsbaum, doch das muss nicht sein. Es gibt tolle Alternativen, meint Garten-Profi Thomas Kramer.
In der letzten Woche habe ich Ihnen Ersatz für Buchsbaum als Einfassung von Beeten angeboten. Aber muss es immer die kantige und exakte Form der Einfassung sein?
Klar, aus den typischen Bauerngärten ist so eine strenge Einfassung nicht wegzudenken und ein Muss, aber wer gestaltet heute noch einen typischen Bauerngarten? Beete einzufassen schafft klare Formen und Strukturen wie der Rahmen um ein Bild. Aber wer schon mal einen Bilderrahmen ausgesucht hat, weiß, wie unterschiedlich die Angebote da sind, von verschnörkelt und breit bis ganz schlicht und schmal ist alles dabei.
Warum sollte es also bei der Einfassung von Beeten anders sein? Sie können immergrüne Pflanzen wie Ilex crenata `Glorie Gem` nehmen und streng schneiden oder Pflanzen nehmen, die zwar einreihig gepflanzt, aber bei weitem nicht so streng wirken. Denken Sie einfach an Monet, der als Maler unbedingt Farben in seinem Garten brauchte und seine Beeteinfassungen aus Kapuzinerkresse. Das hat mit streng, gleichmäßig und ruhig nichts mehr zu tun. Das ist bunt, lebhaft und wild, aber trotzdem eine Einfassung.
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Lavendel braucht Sand
Lavendel ist auch eine Pflanze, mit der man Strukturen im Beet schaffen kann, zumal sie gut mit der Trockenheit im Sommer umgehen kann. Beim Pflanzen aber immer daran denken, dass Lavendel Sonne und trockene Füße haben will. Mit nährstoffreichen Lehmböden kann er nicht umgehen und Sie müssen unbedingt nach dem Motto „viel hilft viel“ Sand mit einarbeiten. Ansonsten sieht das schon toll aus, wenn die blau-violetten Blüten von Juli bis August ein blühendes Band bilden. Schneiden Sie unmittelbar nach der Blüte vorsichtig den Neuaustrieb zurück und dabei bitte nicht ins alte Holz. Auf diese Art bleiben sie kompakt und vergreisen nicht, denn Rückschnitte ins alte Holz mögen sie nicht.
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Katzenminze blüht nach
Katzenminze ist auch eine geeignete Pflanze zur Eingrenzung von Beeten und gerade mit Rosen schön zu kombinieren. Sie kommen ebenfalls gut mit Trockenheit klar und brauchen genau wie Lavendel einen sandigen Boden. Einige werden jetzt denken: „Geh weg mit Katzenminze, diesem wuchernden Gestrüpp, das irgendwann im ganzen Garten verteilt ist und in dem sich Nachbars Stubentiger immer wälzt“. Ich sage „falsch“ oder „selbst schuld“. Wenn Sie die Katzenminze unmittelbar nach der Blüte scharf zurückschneiden, haben Sie zwar kurzfristig keine Einfassung mehr, dafür samt sie sich aber nicht selbst aus und Sie bekommen im Herbst eine Nachblüte.
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Achten Sie beim Kauf von Katzenminze immer auf die Sorte und die Höhenangabe. Für Beeteinfassungen nehmen Sie besser die niedrigen Sorten und bei den Farben geht es von hellblau über violett bis zur weißen Sorte Nepeta racemosa `Snowflake`, die nur 30 Zentimeter hoch wird. Gut geeignet sind auch Gartensalbei-Arten wie beispielsweise Salbei nemorosa `Ostfriesland`. Sie wird 40 Zentimeter hoch, hat eine schöne, reichhaltige Blüte in einem tiefen blau-violett und ist völlig unkompliziert. Schneiden Sie die Pflanze wie bei der Katzenminze nach der Blüte zurück, kommt es ebenfalls zu einer Nachblüte. Es gibt aber auch hier andere Sorten in den Farben blau über rosa bis weiß.
Küchensalbei geht auch
Küchensalbei geht auch und es gibt ihn durchaus in buntblättrigen Sorten, die nicht nur ansprechend aussehen, sondern auch schmecken. Ich selbst habe sie aber bisher nur in meinem Hochbeet verwendet.
Sie sehen also, es muss nicht immer Buchsbaum und streng sein, sondern üppig und in Farbe geht auch. Lieber ein buntes Leben als einen grauen Alltag.
Viel Spaß beim Gärtnern und bleiben Sie fröhlich, Ihr Thomas Kramer!