Veischedetal/Lennestadt. Die beiden Orte sollen im neuen Regionalplan eine Siedlungseinheit bilden, das stärkt die Einwicklungschancen.

Die Orte Bilstein und Kirchveischede rücken näher zusammen, zumindest auf dem Papier. Die beiden Nachbarorte sollen im neuen Regionalplan einen gemeinsamen „Siedlungsbereich“ bilden, beschloss jetzt einstimmig der zuständige Fachausschuss der Stadt. Der Regionalplanentwurf für Lennestadt soll dementsprechend geändert werden. Die CDU Veischedetal hatte diese Änderung beantragt. Der Sinn des Ganzen ist: Anerkannte „Allgemeine Siedlungsbereiche“ (ASB) haben bessere Entwicklungs- und Zukunftsperspektiven als kleine Dörfer.

Früher waren die beiden Nachbarorte so etwas wie Hund und Katze. Ab und zu, zum Beispiel im Karneval oder an den Stammtischen, ploppt die alte Rivalität auch heute noch auf, aber mittlerweile gibt es viele gemeinsame Projekte, Interessen und Verbindungen und die beiden Orte haben erkannt: Gemeinsam sind wir stärker.

Erkenntnis mit Weitblick

Eine gute Erkenntnis – mit Weitblick. Denn Ziel der Landesplanung ist, künftig vorwiegend „Allgemeine Siedlungsbereiche“ zu fördern, in denen die Entwicklung konzentriert wird. In der Regel sollen diese Bereiche mindestens 2000 Einwohner haben, über Wohngebiete, sowie Gewerbebetriebe, Einzelhandel und Dienstleister verfügen und die einzelnen Siedlungen im funktionalen Zusammenhang zueinanderstehen.

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Diese Grundvoraussetzungen können die beiden Orte nur gemeinsam erfüllen. Sie kommen zusammen auf mehr als 2000 Einwohner (Bilstein: 1100, Kirchveischede: 950) und bringen laut CDU Veischedetal gute Voraussetzungen mit, den ASB-Stempel zu bekommen: Die Ortskerne sind gerade mal 800 Meter entfernt, dazwischen liegt das Gewerbegebiet Buchenseifen und die Tallage (Hofwiese) mit mehreren Freizeiteinrichtungen. Aber nicht nur die gegenseitigen Beziehungen, sondern auch die Versorgungssituation des oberen Veischedetales sprechen laut CDU dafür, die beiden Orte durch einen ASB-Status aufzuwerten, damit die Entwicklung im Veischedetal nicht abgehängt wird.

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20 Kilometer ohne ASB-Orte

„Ein Blick auf die Karte der ASB im Plangebiet zeigt, dass gerade der Zentralbereich des Kreises Olpe keine ASB-Orte aufweist. Die Orte Bilstein und Kirchveischede liegen entlang der B 55, einer der Hauptverkehrsadern im Planbereich. Zwischen Olpe und Grevenbrück (West-Ost-Achse) liegt auf einer Entfernung von ca. 20 Kilometern kein einziger allgemeiner Siedlungsbereich. Ähnliche Entfernungen ergeben sich zur Stadt Attendorn, heißt es im Antrag der CDU Veischedetal. Die von der Stadt aufgenommene Anregung der CDU zur Ausweisung eines ASB für Bilstein-Kirchveischede fließt nun in die Stellungnahme der Stadt Lennestadt zum Regionalplan-Entwurf ein.