Lennestadt. Der neue Regionalplan enthält einige Überraschungen. Das ist das Fazit einer Videomeetings der Lennestädter Grünen über die Inhalte des Entwurfs.

Gregor Kaisers größte Sorge, dass die von den Grünen in Lennestadt initiierte Online-Infoveranstaltung zum Regionalplanentwurf zu einer Pro und Contra-Diskussion über die Windkraft ausufern könnte, war unbegründet. Die rund 25 Teilnehmer des Zoom-Meetings am Dienstagabend hielten sich an das Programm „Information vor Diskussion“.

Die Windkraftgegner unter den Zuhörern hoffen nach dem 90-minütigen Meeting, dass Stefan Hundt Recht behält. „Die Windenergieflächen im Regionalplan sind keine Zwangsflächen für Windenenergie, der Regionalplan setzt hier keine Markenzeichen für den Bau von Windrädern“, betonte Lennestadts Alt-Bürgermeister, Mitglied der Planungskommission des Regionalrats. Zumal das Land immer noch keine Vorgaben hinsichtlich Abstandsflächen etc. genannt habe. Der Regionalplan lege lediglich fest, dass in den festgelegten Windenergiebereichen nichts gebaut werden darf, was Windenergieanlagen entgegen stehe“, betonte auch Lioba Engemann, Landschaftsplanerin und Mitglied der Grünen-Fraktion, die die wesentlichen Inhalte des Plans zusammen mit Georg Jung, Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Kreisverbands Siegen-Wittgenstein und Olpe, vorstellte. Damit werde aber noch lange kein Baurecht für Windräder geschaffen, so auch Gregor Kaiser. Jede Anlage muss die üblichen Planungs- und Genehmigungsverfahren durchlaufen, Regionalplan hin oder her.

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Weniger Wohnbauflächen, mehr Gewerbe

Bei der Entwurfsplanung und den sogenannten Werkstattgesprächen sei es viel mehr um andere Konflikte wie zum Beispiel die Reduzierung von Wohnbauflächen gegangen, so Stefan Hundt. Und diese sollen auch in Lennestadt merklich eingedampft werden. Dagegen sieht der Plan eine leichte Ausweitung von Gewerbeflächen in den Bereichen Theten und Oedingen vor.

Mehr Sorgen als die Windkraftkritiker müssten sich nach dem Planentwurf einige Landwirte in Lennestadt machen. Denn die Lennewiesen zwischen Altenhundem und Saalhausen sollen sogenannte BSN-Gebiete (Bereiche für den Schutz der Natur) werden, im Zusammenhang mit einem europäischen Biotop-Verbundsystem, Georg Jung: „Die Landwirte sind nicht amused, wenn ihre Weiden sich in einem BSN-Bereich wiederfinden.“ Die Bauern versuchten dagegen vorzugehen. „Das wird interessant, wenn es um die Umsetzung des entsprechenden Landschaftsplans geht.“

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Noch bis zum 30. Juni können Bürgerinnen und Bürger, Verbände etc. Einwände gegen den Regionaplanentwurf vorbringen. Die sieben Kreiskommunen wollen einen gemeinsame Stellungnahme zu dem Plan formulieren.