Finnentrop. Im ehemaligen Hotel an der Bamenohler Straße hat sich der Fußboden abgesenkt und ein Balken ist morsch. Warum die Versicherung nicht bezahlt:
Die Gemeinde Finnentrop wird aus eigener Kasse das ehemalige Hotel Neubrücker Hof an der Bamenohler Straße 258 in Finnentrop sanieren. Darauf hat sich der Gemeinderat am Dienstagabend in der Mensa der Gesamtschule einstimmig geeinigt. In drei Räumen des Gebäudes – in zwei Wohnzimmern und in einem Bad – hat sich der Fußboden abgesenkt, zudem ist ein Balken morsch.
In der Sitzungsvorlage für den Rat schreibt die Verwaltung über das Ausmaß des Schadens: „Nach teilweisem Abtrag des Bodenaufbaus mit Gussasphalt und Dielenbelag musste eine größtenteils morsche Hauptdeckenbalkenanlage festgestellt werden.“
Genaue Ursache nicht klar
Diese Mängel wurden bei einer turnusmäßigen Kontrolle entdeckt und mit einem Statiker vor Ort begutachtet. In dem Gebäude gegenüber der Netto-Filiale in der Tallage leben aktuell 15 Flüchtlinge, im Erdgeschoss sind zudem die Räumlichkeiten der Kleiderkammer untergebracht. Im Eigentum der Gemeinde Finnentrop befindet sich das ehemalige Hotel, das vor 1900 errichtet wurde, seit dem Jahr 1990.
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Die genaue Schadensursache lässt sich nicht mehr genau rekonstruieren. „Offenbar handelt es sich um einen Altwasserschaden, der über die Jahre hinweg die Balkenlage zur Fäulnis gebracht hat“, heißt es zur vermutlichen Ursache in der Sitzungsvorlage, über die der Gemeinderat am Dienstag beriet.
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Weil es aber keine 100-prozentige Gewissheit gibt, wird die Versicherung für die Sanierungskosten in Höhe von rund 52.000 Euro auch nicht aufkommen, betonte Bauamtsleiter Uli Hilleke. Er machte klar: „Es ist wirklich nicht schön, bereits am Anfang eines Jahres über außerplanmäßige Ausgaben zu sprechen“. Er versicherte jedoch, dass man im Rathaus darum bemüht sei, die Kosten für die verschiedenen Handwerksarbeiten – von den Trockenbauern bis zu den Elektrikern – an anderer Stelle einzusparen. Die Mittel stehen nämlich nicht im jährlichen Unterhaltungsansatz für Flüchtlings- und Asylantenhäuser. Immerhin: Die von einem Pilz befallene Balkenanlage sei laut Hilleke nicht gesundheitsgefährdend.
Alles bleibt so wie gehabt
Auf die Frage von Christian Vollmert, Fraktionschef der Freien Wähler, wie die zukünftigen Pläne der Gemeinde für das ehemalige Hotel Neubrücker Hof aussehen, machte Bürgermeister Achim Henkel (CDU) klar, dass man keineswegs die Absicht verfolge, das Gebäude für andere Zwecke zu nutzen oder zu veräußern. Und Uli Hilleke verdeutlichte, dass das ehemalige Hotel grundsätzlich für die Zwecke der Flüchtlingsunterbringung und für die Kleiderkammer geeignet sei – „wenngleich diese Frage immer davon abhängt, welche Ansprüche wir an ein solch altes Gebäude stellen.“