Attendorn/Lennestadt. In einem Zelt vor dem Maxsport in Attendorn wird ab sofort abgestrichen. Also dort, wo normalerweise Gewichte gestemmt werden. Wie es dazu kam:
Normalweise quälen sich die Attendorner im Maxsport auf der Hantelbank oder schwitzen auf dem Laufband. Normalerweise messen sie hier ihre Herzfrequenz und werden nicht auf eine mögliche Infektion getestet. Doch was ist in Zeiten dieser Pandemie schon normal? Deshalb ist es auch gar nicht so abwegig, dass aus dem Fitnessstudio im Eckenbach, in dem seit Monaten pandemiebedingt der Sportbetrieb ruht, kurzerhand eine Corona-Teststation für zertifizierte Schnelltests wird.
Öffnungszeiten
Einen Test können Interessierte über die Internetseite www.meinmaxsport.de buchen.Geöffnet hat die Teststation montags bis freitags von 9 bis 13 sowie von 14 bis 18 Uhr. Und am Wochenende von 8 bis 14 Uhr, bei Bedarf auch länger.Wo kann ich einen Schnelltest im Kreis Olpe machen? Eine Übersicht finden Interessierte unter www.wp.de/olpe
Wer sich auf das Virus testen lassen möchte, kann dies seit Mittwoch in dem großen Zelt vor dem Eingang des Fitnessstudios tun. Der große Vorteil: Vor dem Maxsport, das neben dem Bauking und Kirchhoff Automotive liegt, gibt es einen großen Platz und eine Vielzahl an Autostellplätzen. Die Testwilligen müssen sich vorab also nicht auf eine lästige Parkplatzsuche begeben. Und gerade für die Mitarbeiter der ortsansässigen Firmen könnte der kurze Weg zur Teststation sehr lukrativ werden.
Tropfen auf dem heißen Stein
Die Idee kam Inhaber Sebastian Hoffmann und Geschäftsführerin Kirsten Reska vor wenigen Tagen. Nach einem Telefonat mit dem befreundeten Apotheker Lukas Peiffer, der seit einigen Wochen in einem kleinen Zelt neben seiner Löwen-Apotheke in der Wasserstraße in Attendorn ebenfalls Schnelltests anbietet (wir berichteten), war die Entscheidung gefallen. „Er hat uns erzählt, dass er überrannt wird“, erklärt Reska im Gespräch mit dieser Redaktion.
Besagtes Gespräch war der Tropfen auf dem heißen Stein, denn: „Wir haben schon seit Längerem überlegt, was wir machen können, um in den Köpfen der Leute zu bleiben und etwas Sinnvolles zu tun. Wenn ich ins Saarland gucke, wo die Menschen mit einem negativen Test schon wieder trainieren dürfen, dann ist das etwas, das ich mir für unsere Region auch gut vorstellen kann“, erzählt die gebürtige Aachenerin, die seit 18 Jahren Geschäftsführerin von Maxsport ist, seitdem auch in der Hansestadt lebt und seit kurzem einen eigenen Podcast betreibt (wir berichteten).
Die Zulassung kam Gründonnerstag
Kurz entschlossen reichten die Fitnessstudio-Betreiber einen Antrag auf Zulassung eines Testzentrums beim Kreis Olpe ein – und erhielten am Gründonnerstag dafür die Erlaubnis. Das Maxsport ist neben der Apotheke, dem DRK und zwei Arztpraxen damit der fünfte Schnelltest-Anbieter in der Hansestadt. Für das Maxsport-Studio in Trockenbrück (Elsper Straße) erhielten Hoffmann und Reska am Mittwoch dann auch die Zulassung. Dort soll es vermutlich im Laufe der kommenden Woche losgehen.
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„Nach der Zulassung haben wir sofort unser gesamtes Team mobilisiert“, erzählt die Geschäftsführerin. Die sportaffinen Mitarbeiter und Azubis erhielten einen Crashkurs und wurden bei Lukas Peiffer in das Testverfahren eingewiesen. Am Ostermontag folgte zudem eine Schulung unter Anleitung eines Mediziners.
Bis zu drei Personen binnen 15 Minuten
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Voraussetzung für den Betrieb einer solchen Teststation ist jedoch, dass man medizinisches Personal, beispielsweise Arzthelferinnen, im Team hat, die den fachfremden Mitarbeitern des Maxsport-Studios bei den Nasen-Abstrichen zur Seite stehen. Zudem braucht es für die Teststation ein umfassendes Hygiene- und Schutzkonzept, damit das Risiko einer Infektion im Zelt ausgeschlossen wird und auch die Tests nicht verfälscht werden können.
Innerhalb von 15 Minuten werden nun bis zu drei Personen abgestrichen. Um Wartezeiten zu verhindern, sollen die Testwilligen ihre Selbstauskunftserklärungen unterschrieben mitbringen. Das Ergebnis ihres Tests bekommen sie binnen weniger Minuten per Mail, wenn sie das Testzentrum vor dem Maxsport längst wieder verlassen haben.