Attendorn. In der Attendorner Apotheke steht seit Montag ein Raumluftfilter, der Bakterien und Viren aus der Luft reinigen soll. Wie wirksam ist das Gerät?


Die Infektionszahlen bewegen sich ungebrochen auf einem hohen Niveau – trotz Lockdown. Deshalb ist es aktuell wichtiger denn je, die geltenden Abstands- und Hygienevorschriften zu beachten. Nur so kann das Virus im Zaum gehalten werden. Wer die
Attendorner Löwen-Apotheke
in der Wasserstraße betritt, muss sich natürlich auch hier an die Spielregeln halten, Abstände wahren, notfalls vor der Türe ein bisschen warten und vor allem eine Maske tragen.



Als zusätzlichen Schutz, gleichermaßen für Kunden wie für eigenes Personal, hat Inhaber Lukas Peiffer am Montag einen neuen „Mitarbeiter“ eingestellt: Ein mobiler Raumluftreiniger, der vom Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik der Bundeswehr-Uni München geprüft wurde und die Corona-Infektionsgefahr stark reduzieren soll, steht nun sichtbar in der Filiale. Sein Versprechen: Er filtert Bakterien und Viren aus der Luft und macht diese nahezu frei von Viren, Staub oder Pollen.

Kosten: rund 2000 Euro netto



Lukas Peiffer ist von seinem neuen „Mitarbeiter“ überzeugt. „Wir haben den Anspruch, den größtmöglichen Schutz zu bieten. Zum einen treibt mich die Sorge um mein eigenes Team, zum anderen haben wir zwangsläufig viele Kunden, die zur Risikogruppe gehören “, erklärt er. Dafür hat er auch tiefer in die eigene Tasche gegriffen und netto rund 2000 Euro bezahlt. „Ich glaube, das ist in Zeiten von Corona eine gute Investition.“ Vor allem, wenn es nun kälter wird, wolle er die Eingangstür zwischendurch auch mal schließen, ohne dabei natürlich auf die Lüftungsempfehlungen zu verzichten.



Das Gerät, so Peiffer, reinige mehr als 1000 Kubikmeter Luft in der Stunde und decke rund 140 Quadratmeter Raumgröße ab. Das Prinzip: Die verunreinigte Luft wird angesaugt, geht durch einen Vorfilter, dann durch eine UVC-Lampe und schließlich durch einen zweiten Filter. „Das Gerät filtert tatsächlich alles, sogar die allerkleinsten Partikel“, lobt Peiffer.

Ulf Ullenboom, Sprecher der Apothekerschaft im Kreis Olpe, konnte auf Nachfrage zwar nicht sagen, ob weitere Kollegen aus dem Kreis Olpe eine solche Anschaffung getätigt hätten. Er brachte im Gespräch mit dieser Redaktion aber einen anderen Gedanken ins Spiel. Und zwar jenen, dass solche Luftfilter besonders für den Schulbetrieb geeignet wären – gerade zur kalten Winterzeit. Bekanntlich sind die Schulen angewiesen, alle 20 Minuten die Fenster zum Lüften weit aufzureißen. „Jetzt beginnt die Zeit, in der die Schüler krank werden, eben auch, weil dauernd gelüftet werden muss“, so Ullenboom.

Auch in Olper Hausarztpraxis

Genau für solche Orte sind die Luftfilter auch geeignet. In einem Bericht der Bundeswehr-Uni München heißt es, sie seien „sehr gut geeignet, um zum Beispiel in Klassenzimmern, Geschäften, Warte- oder Behandlungszimmern dauerhaft für eine geringe Virenlast zu sorgen, ohne sich um das Öffnen von Fenstern kümmern zu müssen und das Wohlbefinden im Raum zu beeinträchtigen.“ Die Studie weist aber auch ausdrücklich darauf hin, dass es mindestens genauso wichtig sei und bleibe, Abstände zu wahren und Masken zu tragen.



Michael Färber, Leiter des Gesundheitsamtes des Kreises Olpe, kann sich daher auch vorstellen, dass solche Luftreiniger eines Tages zum festen Equipment einer jeden Schule gehörten. Er selbst habe ein solches Gerät bereits beim Augenoptiker gesehen. Und auch in der Hausarztpraxis am Imberg in Olpe gehört dieser neue Mitarbeiter, dort sogar in zweifacher Besetzung, bereits zum festen Inventar.