Olpe. Die Bohrungen auf der Baustelle Martinushöfe II an der Olper Bruchstraße stehen derzeit im Blickpunkt. Warum? Hier mehr.

Eine gelbe Wand aus Absperrbaken macht für jeden Passanten der Olper Bruchstraße deutlich: Hier passiert etwas. Mitten im Ortskern unweit der Kreuzung Bruchstraße/Bahnhofstraße kreisen die Bagger, und mächtige Bohrmaschinen dringen in den Boden ein. Das Projekt Martinushöfe II läuft.

Der Olper Architekt Michael Ohm, der das Gesamtprojekt für die Kirchengemeinde St. Martinus managt, erklärte auf Anfrage unserer Redaktion, was es mit den Bohrgeräten auf sich hat, die auf der Baustelle zu sehen sind: „Es werden Bohrungen durchgeführt, weil wir ins Grundwasser bauen.“ In der Olper Bigge-Talaue müssten sich viele Projekte dem Problem Grundwasser stellen. Ohm: „Es werden zwei bis drei Bohrungen gesetzt, und daraus wird Wasser entnommen, das auf Kontamination geprüft wird. Erst dann kann ein Antrag gestellt werden, das Wasser abzupumpen und in den Vorfluter zu leiten.“

Bevor ausgeschachtet werde, seien rund um die Baugrube 13 Bohrungen vorgesehen, für das dann folgende Abpumpen des Grundwassers. Ohm: „Damit senken wir den Grundwasserspiegel, der dann beibehalten wird, bis der Keller inklusive Decke fertig ist. Erst danach kann das Grundwasser wieder nachfluten, wenn die Pumpen abgestellt werden.“ Der Keller werde deshalb mit einer wasserdichten Betonwanne versehen. Dieses Verfahren sei in der Olper City nicht ungewöhnlich.

Tiefgarage unverzichtbar

Auf das Kellergeschoss könne auch nicht verzichtet werden, da in der Tiefgarage Stellplätze geschaffen werden müssten, laut aktueller Planung 22 Stück. Die Zufahrt erfolge über die Tiefgarage des bereits bestehenden Martinushöfe-Komplexes. Die neue Tiefgarage werde an die alte angedockt: „Eine neue Zufahrt benötigen wir nicht“, sagt Ohm.

Das Projekt hat eine längere Vorgeschichte: Bereits 2018 waren Gewerke ausgeschrieben worden, aber ohne durchschlagende Rückmeldungen. Nach mehreren planerischen Veränderungen und langwierigen Abstimmungen u. a. mit dem Erzbistum Paderborn kann es jetzt aber endgültig losgehen. Ohm: „Baubeginn ist jetzt, der anvisierte Fertigstellungstermin ist der Herbst 2022.“ Die Baukosten würden spürbar steigen, um wie viel, sagt Ohm nicht. Ursprünglich war von rund sechs Millionen Euro die Rede.

Planender Architekt ist der in Siegen ansässige Gunlaugur Baldursson. Dessen erste Planung war schon Ende 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Seitdem ist mehrfach umgeplant worden. Seinerzeit hätten in den Martinushöfen II nur rund 20 Seniorenpflegeplätze Raum gefunden, jetzt werden es etwa 60 sein.