Kreis Olpe. Bis zu den Osterferien sollten weiterführende Schulen den Schülern einen Selbsttest ermöglichen. So ist es im Kreis Olpe gelaufen.

Jeder Schüler der weiterführenden Schulen sollte noch vor den Osterferien jeweils einen Selbsttest durchführen können – so sah zumindest die Vorgabe des Schulministeriums NRW aus. Dafür wurden seit vergangener Woche – als alle Jahrgänge im Rahmen eines Wechselunterrichtes mit grundsätzlich geteilten Klassen an die Schulen zurückkehrten – landesweit nach und nach etwa 1,8 Millionen Laientests zur Verfügung gestellt. Doch kamen die Tests auch rechtzeitig im Kreis Olpe an? Und wie hoch war die Teilnahme tatsächlich?

Unter der Aufsicht der Lehrer

Das Prinzip ist ganz einfach: Die Schüler testen sich selbst. Und zwar morgens vor Beginn des Unterrichtes im Klassenverbund. Allerdings unter Aufsicht eines Lehrers, damit der Laientest auch ordnungsgemäß durchgeführt wird. „Das hat alles völlig unproblematisch funktioniert“, sagt Andrea Weber, Schulleiterin der Sekundarschule Olpe-Drolshagen. „Es gab zwar einzelne Widersprüche von Eltern, die nicht wollten, dass sich ihre Kinder testen, aber insgesamt war die Teilnahme groß. Ihr Fazit fällt positiv aus: Die Tests sind rechtzeitig angekommen, rund 600 Schüler haben sich an zwei Tagen selbst getestet – kein einziges Ergebnis sei positiv ausgefallen.

Auch am Rivius-Gymnasium in Attendorn hat ein Großteil der Schüler das Angebot der Selbsttests wahrgenommen. „Bei 460 Schülern gab es gerade mal 17 Widerspruchserklärungen“, sagt Schulleiterin Daniela Greitemann. Das entspricht einer Beteiligungsquote von über 96 Prozent. Obwohl die Testkits schon für die vergangene Woche angekündigt waren, wurden sie erst am Montag geliefert. Dann ging aber alles ganz schnell. „Wir haben noch am selben Tag alles vorbereitet, sprich Päckchen gepackt, um den Schülern, die derzeit im Wechsel kommen, bereits am nächsten Tag einen Selbsttest zur Verfügung zu stellen“, so Greitemann. Am Dienstag und Mittwoch konnten sich schließlich alle Schüler testen. Dabei habe es ein positives Ergebnis gegeben, der darauffolgende PCR-Test sei jedoch negativ gewesen. „Wir sind ganz glücklich darüber, dass wir die Tests noch Anfang der Woche bekommen haben und nicht erst einen Tag vor Ferienbeginn“, meint Greitemann. „Ich bin keine Virologin, kann also nicht genau einschätzen, inwieweit diese Tests eine Aussagekraft haben. Es sind Momentaufnahmen, die uns aber ein bisschen Sicherheit geben.“

Hoher Aufwand

Die Bigge-Lenne-Gesamtschule (BLG) in Finnentrop hat am vergangenen Samstag die Testkits erhalten, die Thorsten Vietor, kommissarischer Leiter der BLG, bei der Post abgeholt hat. Nachdem die Mitarbeiter des Sekretariats Päckchen für die insgesamt 38 Lerngruppen zusammengestellt hatten, konnten sich die Schüler am Mittwoch und Donnerstag schließlich testen. Die Beteiligung lag bei über 90 Prozent, gerade mal 2 Prozent der Testergebnisse seien ungültig gewesen. „Weißer Rauch über Finnentrop: Es gab zum Glück kein positives Ergebnis“, kommentiert Vietor den ersten Testdurchgang. Er befürwortet, dass sich die Schüler künftig zwei Mal die Woche testen können – auch, wenn das mit einem hohen logistischen Aufwand einhergeht. Bei insgesamt 485 Schülern müssten dann nämlich rund 1000 Tests pro Woche zur Verfügung stehen.

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Die gleichen Selbsttest-Erfahrungen hat auch die Lessing-Realschule in Grevenbrück gemacht. Dort haben am Dienstag und Mittwoch 305 von 330 anwesenden Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 8 und 10 an den Selbsttestungen teilgenommen. Die 9er-Klassen an der Schule befinden sich derzeit im Praktikum. Testablehner gab es vor allem in den 10er-Klassen.

„Es lief alles reibungslos“, so der stellvertretende Schulleiter Dr. Jörg Breuer. Er habe sich das schlimmer vorgestellt, aber die Schüler seien sehr diszipliniert gewesen. Alle getesteten Kinder hatten ein negatives Ergebnis, nur bei einer Schülerin gab es auf dem Kontrollstreifen Hinweise auf eine mögliche Covid-19-Infektion. Der ärztliche PCR-Test, der in solchen Fällen obligatorisch ist, brachte dann die Gewissheit, dass auch dieses Kind nicht infiziert ist.

Ein gutes Gefühl

„Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass alle safe sind. Es wird bald ganz normal sein, diese Tests an der Schule durchzuführen“, ist Breuer überzeugt. Das Ergebnis sei zwar nur ein Standbild, aber es gebe der Schule insgesamt ein positives Gefühl, sich in der Pandemie richtig zu verhalten.

Laut Schulministerium müssen die Schulen ihren Schülerinnen und Schülern künftig bis auf weiteres einmal in der Woche ein Schnell- bzw. Selbsttestangebot machen. Die Testpackungen für die erste Woche nach den Osterferien wurden an der Realschule in Grevenbrück bereits gestern angeliefert. Die anfänglichen Lieferengpässe scheinen demnach überwunden zu sein.