Kreis Olpe. Schüler der weiterführenden Schulen können sich selbst testen lassen. Die dafür notwendigen Selbsttests wurden noch nicht überall geliefert.

Die Kinder und Jugendliche sind an die Schulen zurückgekehrt. Und zwar alle. Zumindest im Wechselunterricht mit grundsätzlich geteilten Klassen. Ein Schritt in Richtung Normalität, der aber besondere Vorsicht erfordert.

Daher bekommen die Schüler der weiterführenden Schulen nun auch die Möglichkeit, sich selbst auf das Coronavirus zu testen. Dafür werden in NRW noch vor den Osterferien rund 1,8 Millionen Selbsttests zur Verfügung gestellt. Doch ist die Lieferung schon überall erfolgt? Unsere Zeitung hat bei einigen Schulen nachgefragt.

Genutzt werden an den Schulen Selbsttests, auch Laientests genannt. Die haben ihren Namen, weil die Handhabung ganz einfach ist, sie jeder selbst durchführen kann. Und genau so soll es auch an den Schulen laufen: Jeder Schüler macht den Test selbst – aber unter Aufsicht und Anleitung von Lehrkräften oder sonstigem schulischen Personal. Und: Das Angebot ist freiwillig, jeder Schüler soll aber bis zu den Osterferien einmal die Möglichkeit bekommen.

Teillieferung angekommen

Ina Suchard ist die stellvertretende Schulleiterin des Berufskollegs des Kreises Olpe. Sie erklärt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass die Tests geliefert wurden. „Zumindest eine Teillieferung ist angekommen“, sagt sie. „Wir sind gerade dabei, alles zu sichten.“ Aktuell werden Anschreiben an die Eltern verschickt, die bei Kindern und Jugendlichen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahreseine eine Widerspruchsmöglichkeit haben und Unternehmen bzw. Einrichtungen werden auch noch informiert. „Daraus wird dann unsere Planung entstehen, wie wir konkret vorgehen werden“, sagt Ina Suchard. „Das heißt, wenn alles geklärt ist, können wir in die Umsetzung gehen. Wir sind froh, dass uns die Testmöglichkeit zur Verfügung steht. Inwieweit das aber eine Hilfestellung ist, wird sich in der Phase der Planung und Durchführung herausstellen.“

Der rote Balken neben dem Buchstaben C signalisiert: Nicht infiziert.
Der rote Balken neben dem Buchstaben C signalisiert: Nicht infiziert. © WP | Josef Schmidt

Die für diese Woche angekündigte Lieferung ist bisher nicht bei allen Schulen im Kreis eingetroffen. Das berichtet Jan Fabian Borys, Schulleiter am Gymnasium Maria Königin in Lennestadt. „Die Planungen sind im Gange. Es ist ein logistischer Aufwand, weil wir jeden Schüler ja mindestens einmal erreichen sollen“, so der Schulleiter des privaten Gymnasiums. „Aber bislang hat sich die Lieferung der Tests nicht angekündigt.“ Die Schüler kommen seit Montag wechselweise im Wochenmodell. Wenn die Schnelltests bis Freitag nicht an der Schule eintreffen, können die Kinder, die diese Woche im Präsenzunterricht sind, dementsprechend nicht an der Testung teilnehmen. Genau das betont auch Markus Ratajski, Leiter des St.-Ursula-Gymnasiums in Attendorn, der am Donnerstag mit den Tests an seiner Schule starten möchte. „Sofern die Selbsttests dann auch da sind. Die Vorgabe vom Ministerium war mal wieder sportlich und ambitioniert.“

Auch an der Sekundarschule Hundem-Lenne mit den beiden Standorten in Meggen und Kirchhundem lässt die Lieferung auf sich warten. Die 850 Schüler kommen dort tageweise zum Wechselunterricht und die stellvertretende Schulleiterin Sabine Tigges rechnet fest damit, diese Woche noch allen Schülern die Möglichkeit zu geben, sich freiwillig zu testen. „Das Feedback und die Resonanz aus der Schülerschaft ist durchweg positiv und wir gehen davon aus, das die Schüler das Angebot der Schnelltestung annehmen werden.“

Dann nur noch drei Tage

Holger Köster, Schulleiter des Städtischen Gymnasiums Olpe, muss auf die Frage, wann mit den Tests an seiner Schule begonnen wird, ebenfalls den Kopf schütteln: „Wir haben die Testkits noch nicht bekommen. Am Montagmittag hat uns das Schulministerium per Mail unterrichtet, dass die rund 850 Exemplare bis spätestens Dienstag, 23. März, eintreffen sollen.“ Über den Sinn einer solch späten Lieferung könne man streiten. „Wir haben dann nur noch drei Tage und können die Schüler mit einem vorgenommenen Test in die Osterferien schicken.“ Das Ministerium biete ein Video an, wie mit dem Test umgegangen werden solle.

Keine Meldepflicht

Ein positives Ergebnis eines Selbsttests ist noch kein positiver Befund einer Covid-19-Erkrankung, stellt allerdings einen begründeten Verdachtsfall dar.

Die betroffene Person muss unverzüglich und in altersgerechter Weise unter Einhaltung der allgemeinen Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen isoliert werden.

Die Schulleitung informiert die Eltern bzw. Ausbildungsbetriebe oder sozialpädagogischen Einrichtungen und entscheidet, ob die Schülerin oder der Schüler nach Hause geschickt wird oder aus der Schule abgeholt werden muss. Eine Nutzung des ÖPNV für die Heimfahrt sollte unbedingt vermieden werden.

Bei einem positivem Testergebnis besteht keine Meldepflicht gegenüber dem Gesundheitsamt. Ein positives Selbsttestergebnis ist durch eine PCR-Testung zu bestätigen, wodurch dann die Einbindung des Gesundheitsamts gewährleistet ist.