Schönau/Wenden. Es hätte alles gepasst, doch Corona stoppte den Traum der Schützen in Schönau: Sie mussten die Ausrichtung des Bundesschützenfestes absagen.

Es war ein ganz bitterer Moment für den St.-Elisabeth-Schützenverein Schönau-Altenwenden. „Es war eine Stimmung fast wie auf einer Beerdigung“, sagt der 1. Vorsitzende Sven Kosakowski im Gespräch mit unserer Redaktion. Es war der Moment, als alle Mitglieder der acht Organisationsgruppen des Vereins einstimmig beschlossen, die Ausrichtung des Bundesschützenfestes 2022 in Wenden abzusagen. Kosakowski informierte dann den Vorstand des Sauerländer Schützenbundes mit Bundesoberst Martin Tillmann und Kreisoberst Markus Bröcher: „Das ist mir sehr schwer gefallen. Die Enttäuschung ist schon riesengroß.“

Mammutveranstaltung

Es sollte die Krönung in der Geschichte der Elisabeth-Schützen werden. Vom 16. bis 18. September 2022 wollten sie das Bundesschützenfest auf der Kirmeswiese in Wenden ausrichten. Es wäre eine einzigartige Mammutveranstaltung geworden mit bis zu 12.500 Schützen und 5000 Besuchern beim großen Festzug am Sonntag, zudem zwischen 2000 und 4000 Schützen am Freitag und Samstag zu den Vogelschießen.

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Sven Kosakowski ist sich sicher, dass die Elisabeth-Schützen die Organisation gestemmt hätten: „Wir haben das nicht abgesagt, weil wir es nicht können. Wir wollten das. Wir hätten es gerne gemacht. Es hätte perfekt gepasst. Aber wir mussten die Reißleine ziehen.“ Die Pandemie hat für die Absage gesorgt: „Auch wenn wir noch ein Jahr Zeit gehabt hätten, so wurde uns aber über ein Jahr an Planung gestohlen.“

Vor zwei Jahren habe man begonnen, so Sven Kosakowski: „Wir waren schon ziemlich weit.“ Vor eineinhalb Jahren habe man acht Arbeitsgruppen gegründet. In der Gruppe Busverkehr und Anreise seien allein fast 50 Personen tätig gewesen. Mündlich habe man alles besprochen. „Aber Treffen vor Ort in Wenden, wo alles stattfinden sollte, mussten ausfallen. Mündlich war alles fertig. Es sprach nichts dagegen, außer Corona“, erläutert der Schönauer Schützen-Chef.

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Jetzt wäre es mit der Organisation auf die Zielgerade gegangen. Gerade die jetzige Planungsphase wäre von Gesprächen mit möglichen Unterstützern geprägt gewesen. Doch seien die so wichtigen persönlichen Gespräche und der reale Informationsaustausch nicht durchführbar: „Es ging jetzt darum, das festzuziehen. Aber wir können das nicht vor Ort besprechen, auch nicht mit den Behörden. Wir haben erkannt, dass das in der jetzigen Zeit nicht möglich ist. Es weiß keiner, wie es weitergeht. Wir mussten eine Entscheidung treffen“, sagt Sven Kosakowski.

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„Der Sauerländer Schützenbund SSB und der St. Elisabeth Schützenverein Schönau-Altenwenden haben sich schweren Herzens dazu entschieden, die Ausrichtung des Bundesschützenfestes 2022 abzusagen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Schützenbundes. Die Schützen aus Schönau-Altenwenden seien in die Planungen zu diesem Fest mit großer Freude und viel Herzblut hineingegangen: „Vieles hatten sie schon in den Vorplanungen und vor der Bewerbung bedacht. Nur mit einem konnten sie nicht rechnen: Corona.“

Nächstes Fest im Jahr 2025

Und weiter: „Wir sind uns sicher, dass das ganze Sauerland sich auf das nächste Bundesschützenfest gefreut hat. Zu einem gelungenen Fest zählt aber natürlich eine gute und intensive Vorbereitung. Die Planung des Festes wäre in der verbleibenden Zeit schwierig geworden. Die Situation ist unbefriedigend und macht eine solide Planung einer solchen Großveranstaltung unter allen notwendigen Aspekten schwer kalkulierbar.“

Bereits im Vorfeld dieser Entscheidung seien mehrere gemeinsame Gespräche geführt worden, so dass die Absage nicht völlig überraschend komme. Damit fällt das Bundeschützenfest 2022 aus. Das nächste steht dann im Jahr 2025 an. Ob dann erneut eine Ausrichtung für den St. Elisabeth Schützenverein Schönau-Altenwenden in Frage komme, sei noch offen, so der Schützenbund. Auf Anfrage unserer Redaktion meint dazu Sven Kosakowski: „Darüber ist auch gesprochen worden. Das Interesse ist da. Wenn der ganze Verein dahinter steht, werden wir uns noch mal bewerben.“