Sundern. . Bei der Bundesversammlung der Sauerländer Schützen in Sundern erhält St. Elisabeth Schönau-Altenwenden den Zuschlag fürs Bundesschützenfest 2022.

Die Schützen der Röhrstadt von der Bruderschaft St. Hubertus Sundern richteten in diesem Jahr die Bundesversammlung des Sauerländer Schützenbundes (SSB) aus. In Sundern erwartete man rund 900 Gäste zu dieser nicht öffentlichen, beschlussfassenden Versammlung des obersten Dachverbandes des Sauerländer Schützenwesens. Gekommen sind am Ende 701 von 869 möglichen Delegierten.

Blick in Schützenhalle Sundern.
Blick in Schützenhalle Sundern. © Frank Albrecht

Die wichtige Entscheidung des Tages: Das Bundesschützenfest 2022 wird ausgerichtet von den St. Elisabeth-Schützen Schönau-Altenwenden. Das Hauptfest wird in Wenden stattfinden. Darauf legte sich die Bundesversammlung einstimmig fest.

Die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, Frau Ina Scharrenbach, spricht zum Thema „Die Bedeutung des Ehrenamtes der Schützen im ländlichen Raum“. „Heimat zu haben, heißt Heimat zu gestalten“, sagt sie in Sundern. Ministerin Scharrenbach erinnerte an die Gründung vom SSB vor 90 Jahren. Aufgabe des Schützenfestes sei, die Menschen miteinander zu verbinden. „Schützen helfen mit, dass Tradition gelingt und Brauchtum bewahrt bleibt“, sagt sie. Schützen seien da, wenn es drauf ankommt, und das sei „typisch für das Ehrenamt“. Und weiter: „Ehrenamt ist nicht zu bezahlen“, so Scharrenbach. Arbeit im Ehrenamt solle vom Land NRW wertgeschätzt werden: Sie verwies auf ein Förderprogramm von 150 Millionen Euro bis 2020, auf den Heimatscheck und das Heimatzeugnis. „Heimat bietet Halt und Orientierung“, so Scharrenbach vor der Pause der Bundesversammlung, „es ist wichtig, nicht nur über Heimat zu reden, sondern auch dafür zu arbeiten“.

Ina Scharrenbach spricht in Sundern.
Ina Scharrenbach spricht in Sundern. © Frank Albrecht

Zuvor aber sprachen andere: CDU-Landtagsabgeordneter Klaus Kaiser aus Arnsberg wies auf die kommende Europawahl hin. „Ein gelebtes Europa ist die größte Friedensbewegung Europas“, sagte er. Er knüpfte damit da an, wo Bernhard Adams als Regionalpräsident der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen begonnen hatte. Die hatte vor der Veranstaltung dafür geworben, die Europawahl ernstzunehmen und die Stimme abzugeben.

Nach der Pause ergriff Bundesgeschäftsführer Wolfgang Schmitz das Wort. Er kritisiert, dass alle Ehrenamtlichen viel Arbeit mit der seit einem Jahr scharf geltenden Datenschutzgrundverordnung gehabt hätten. „Außer Spesen nichts gewesen“, ärgert er sich. Dann nannte er Zahlen: Aktuell habe der SSB 343 Vereine mit 169.712 Schützen in seinen Reihen. Er verwies auf die positive Entwicklung und Mitgliederzahlen, die in den letzen zehn Jahren um mehr als 6.000 gestiegen sei. Gute Mitgliederentwicklung sei aber kein Selbstläufer. Viele Gespräche hätten die Schützen mit NRW-Innenminister Herber Reuel und Ministerin Scharrenbach bezüglich der Genehmigungsverfahren geführt. Kritik übte Schmitz an der fehlenden Polizei-Präsenz bei vielen Umzügen, an höherem Aufwand bei Genehmigungen und mehr Kosten für die Schützen. Aus den Bruderschaften wurden Rückmeldungen gesammelt und nach Düsseldorf an die Landesregierung weitergeleitet.

Bei den Wahlen wurden der stellvertretende Bundesoberst Stefan Tremmel, Bundesschatzmeister Arthur Wahle und Bundesschriftführer Stefan Albersmeier für drei Jahre wiedergewählt. Neuer Bundessportleiter ist Josef Schreiber.

Eröffnung der Bundesversammlung.
Eröffnung der Bundesversammlung. © Frank Albrecht

Seit Wochen liefen bei den Sunderner Schützen die Vorbereitungen für diese erste Großveranstaltung des Jahres auf Hochtouren. „Alle Vorstandsmitglieder und ihre Frauen packen vor und während der Bundesversammlung tatkräftig mit an“, freute sich der neue 1. Brudermeister und Oberst Marc Puppe, „wir freuen uns, unsere Schützenbruderschaft und unsere Hubertushalle den vielen Delegierten in bester Verfassung präsentieren zu können“.