Kreis Olpe. Endlich wieder Urlaub und reisen: Das wünschen sich viele Bürger, ergab eine Umfrage unter Reisebüros im Kreis Olpe.

Eigentlich würden jetzt viele Menschen in den Ski-Urlaub fahren. Der März wird gern genutzt, um mit der Familie ein paar Tage im Schnee zu verbringen. Doch dieses Jahr ist alles anders. Ischgl hat die Wintersaison nun endgültig abgesagt, für alle Alpenländer gibt es eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Dennoch haben Pisten vereinzelt geöffnet, die Skigebiete in der Schweiz sind größtenteils offen. Doch wer sich trotz Warnung in den Urlaub begibt, muss unter Umständen mit Konsequenzen wie eine anschließende Quarantäne-Zeit beachten. Wie sieht die Reise-Nachfrage im Kreis Olpe aus? Unsere Zeitung hat sich bei einigen Reisebüros umgehört.

Die Menschen wollen weg

Im Reisebüro Sonnenklar in Olpe gibt es keinerlei gebuchten Skiurlaube. Eben weil die Situation schon die ganze Zeit unkalkulierbar ist. Aber ohnehin werden Skiurlaube seltener im Reisebüro gebucht, sondern meist direkt vor Ort oder online. „Wir haben sonst vielleicht zehn oder zwölf Skiurlaub-Kunden, dieses Jahr aber gar keine“, berichtet Inhaber Martin Hütte aus dem Homeoffice.

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Aber: Die Nachfrage für Flugreisen ins Ausland steigt. „Die letzten drei Tage habe ich so viele Anrufe gehabt, wie die letzten drei Wochen nicht“, sagt Martin Hütte. „Die Kunden wollen jetzt wieder weg.“ Momentan buchen die Menschen für September, Oktober oder November. Griechenland oder auch Kanaren sind beispielsweise beliebt. „Gerade habe ich einem Kunden telefonisch eine Reise nach Ägypten gebucht, kurzfristig über Ostern“, erzählt Martin Hütte. „Die sind sehr mutig. Die müssen einen Test machen und bei der Rückreise mit einer Quarantäne rechnen.“

Eine Nachfrage für Skiurlaube gab es auch im Reisebüro Holiday Land in Attendorn nicht. „Das ist ohnehin verschwindend gering, weil die Leute gerade in unserer Region lieber vor Ort buchen, in diesem Jahr geht es gegen Null“, erzählt Simone Kroczek. Aber auch sie merkt, dass so langsam das Interesse am Reisen wieder erwacht. „Es bewegt sich was“, sagt sie. „Die telefonischen Nachfragen ab Mitte des Jahres sind schon da.“ Dennoch: Die Lage ist natürlich weiterhin schwierig – dementsprechend nicht vergleichbar ist die Buchungslage mit normalen Zeiten. „Die Nachfrage steigt in jedem Fall, das gibt Hoffnung und wir sehen auch, dass es in die richtige Richtung läuft, aber das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein.“

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Seitens Reise-Touristik Baumhoff in Altenhundem und Elspe heißt es ebenfalls: Die Leute haben keine Skiurlaube für dieses Jahr gebucht – interessieren sich aber schon für den Sommerurlaub. „Die Nachfrage für den Sommer, den Herbst und das kommende Jahr ist zwar nicht groß, aber mehr als letztes Jahr“, heißt es. „Das hat aber auch erst die letzten Tage angezogen.“

Viele Fragen offen

Von Auslandsreisen bis hin zu Kreuzfahrten – die Menschen im Kreis Olpe möchten wieder reisen. Allerdings sind weiterhin viele Fragen offen, die Lage bleibt zunächst unübersichtlich, reisen ohne Risiko ist derzeit nicht möglich. „Also Kreuzfahrten für nächstes Jahr sind schon mehr gebucht als ganz normale Pauschalreisen“, heißt es im Reisebüro Baumhoff. „Das Interesse ist da. Ich habe gestern einen Kunden gehabt, der sagtet, ihm falle die Decke auf dem Kopf, er müsse weg. Ich habe Kunden, die waren drei Jahre nicht mehr hier und die wollen jetzt weg, egal wohin.“ Die Reisebüros setzen auf die Coronaschutz-Impfung. Darauf, dass nach und nach immer mehr Menschen geimpft werde und Reisen künftig wieder ohne Risiko, ohne Einschränkungen, ohne anschließende Quarantäne möglich sind.

Tipps und Infos:

Rückkehrer aus Risikogebieten müssen sich beim Gesundheitsamt des Kreises Olpe melden. Jeder, der aus einem sogenannten „Virusvarianten-Gebiet“ nach NRW eingereist ist oder einreist, muss sich verpflichtend nachträglich beim Gesundheitsamt melden. Diese Personen müssen sich sofort für zehn Tage in Quarantäne begeben.

Für Einreisende aus Risikogebieten (abgesehen von Großbritannien und Südafrika, für die die vorgenannten Regeln gelten) gibt es eine Quarantänepflicht nur dann, wenn sie entgegen der Verpflichtung nach Bundesrecht keine Einreisetestung haben vornehmen lassen. Eine aktuelle Liste der Risikogebiete gibt es auf der Internetseite des Auswärtigen Amts (https://www.auswaertiges-amt.de).

Für Einreisende aus dem Ausland aus einem Nicht-Risikogebiet besteht keine Test- und Quarantänepflicht. Auch müssen sie sich nicht beim Gesundheitsamt melden.

Laut Hans-Werner Voß, Pressesprecher des Kreises Olpe, gibt es derzeit keine größeren Gruppen, die aus Risikogebieten zurückkehren.